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Verzeichnis:Deutsch/Wörter mit Dehnungs-h

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Die folgende Liste enthält Wortstämme und Wörter, in denen ein so genanntes Dehnungs-h vorkommt.

Hintergrund

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Die Funktion dieses stummen h im System der deutschen Rechtschreibung wird so gedeutet, dass es den vorausgehenden Vokal als lang und geschlossen kennzeichnet. Sprachhistorisch gesehen, hat dieses h sich in vielen Fällen allerdings aus einem echten Konsonanten entwickelt, der am Übergang von Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen verstummt ist; Fehde z.B. geht auf das mittelhochdeutsche Wort vêhede zurück, Gemahl auf mhd. mahel, Mohn auf mhd. mâhen. In anderen Fällen dagegen ist der Ursprung ungeklärt.[1]

Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Wortstämme, die ein Dehnungs-h enthalten, im Deutsch der Gegenwart kaum mehr als 120 beträgt. Weitaus mehr Wörter kommen, wenn ein gedehnter Vokal enthalten ist, ohne stummes h aus. Beispiele:

  • zahlen, Fohlen, fühlen, aber: malen, holen, spülen
  • lahm, nahm, zahm, aber: kam, Kram, Scham
  • Zähne, Lehne, ohne, aber: Träne, jene, Krone
  • wahr, Ohr, fuhr, aber: klar, Tor, nur

Wörter mit Dehnungs-h

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Mit Stern* gekennzeichnete Wörter sind veraltet.

VokalSilben-
endrand
Wortartnhd.ahd.mhd.Anmerkungen
alSubstantivAhleālaāle
amVerbahmenāmen (= ausmessen)heute nur noch in nachahmen
anSubstantivAhnanoan(e)
anVerbahndenantōnandenvon mhd. anto „Eifern“, „Eifersucht“, „Ärger“, „Zorn“
anVerbahnenanen
änAdjektivähnlichanagilihanelich, enlich; einlichvermischt aus mhd. anelich/enlich („ähnlich“, „gleich“) und mhd. einlich („einheitlich“)
ärSubstantivÄhreehireherverwandt mit latein. acer („scharf“, „spitz“)
anSubstantivBahnpanoban
arSubstantivBahrebarabareverwandt mit gebären und ahd. beran („tragen“)
elVerbbefehlenbifel(a)hanbevelhen
erVerbbegehrengerōn(be)gernvon ahd. ger („begehrend“, „verlangend“)
olSubstantivBohleboleverwandt mit Ball
ömEigennameBöhmenDer Name leitet sich vom keltischen Stamm der Boier (spätlatein. Bohemia) ab.
onSubstantivBohnebōnabōne
onVerbbohnernaus mnd. bōnen („glänzend machen“)
orVerbbohrenborōnborn
ülSubstantivBühlbuhilbühel= Hügel, von Bühel
ulSubstantivBuhlespätmhd. buole
ulVerbbuhlenspätmhd. buolen
unSubstantivBuhne= Küsten-, Ufervorbau; aus mnd. bune
ünSubstantivBühnebüne
alSubstantivDahle*tahatahele, tāle (Verkleinerungsform von tahe)alte Form von Dohle
älSubstantivDähleein Nadelbaum; wohl aus dem Südostfranzösischen
alSubstantivDahlienach dem Botaniker Andreas Dahl
enVerbdehnenden(n)enden(n)en
olSubstantivDohlevon Dahle (siehe dort)
onSubstantivDohnedonadon(e)= Schlinge zum Vogelfang
onSubstantivDrohnemnd. drōne, drāne; lautmalend, verwandt mit dröhnen
önVerbdröhnenmnd. drönen (lautmalend)
erSubstantivEhreēraēre
elVerbempfehlenenphel(h)en
alAdjektivfahlfaloval
anVerbfahndenmnd. vanden („aufsuchen“), verwandt mit finden
anSubstantivFahnefanovan(e)
ärSubstantivFährever(e)von ahd. ferian, mhd. vern („mit dem Schiff fahren“)
arVerbfahrenfaranvarn
ärSubstantivFährtevartverwandt mit Fahrt
elVerbfehlenvælen, vêlenbei Luther feilen; (alt)französisch fa(il)ir, latein. fallere
enSubstantivFehnNebenform von Fenn, von niederländisch veen („Morast“)
olSubstantivFohlenfolovol(e)eigentlich „Kleines“
önSubstantivFöhnphōnnofoennevon vulgärlatein. faonius, latein. favonius, fovere
örSubstantivFöhreforhavorhe
ülVerbfühlenfuolenvüelen
ürVerbführenfuorenvüerenvon fahren
änVerbgähnenginōn, ginēnginenalte Nebenform: jähnen
ürSubstantivGebührgiburigebür(e)
ürVerbgebührengiburiangebürn
arSubstantivGefahrgevārevon ahd. fāra, mhd. vāre („Nachstellung“)
ärSubstantivGefährtegifertogevertevon fahren
elAdjektivgehlgelo, kelo, gelegel= gelb
erSubstantivGehregērogēre= Rockschoß (landschaftlich); von Ger
erVerbgehren= schräg abschneiden
alSubstantivGemahlgimahalogemahel(e)
ölSubstantivGöhlvon gol, göl, goll, goli, = Narr, Possentreiber (Schweiz, Tirol, Kärnten)
anSubstantivHahnhanohane
elVerbhehlenhalanheln
olAdjektivhohlholhol
ölSubstantivHöhlehulihüle
elSubstantivHehlhālahæle
erAdjektivhehrhērhēr
onSubstantivHohnhōnahōn
önVerbhöhnenhōnenhœnen
unSubstantivHuhnhuonhuon
ilSubstantivIhle= Hering nach dem Ablaichen; wohl zu niederländisch (landschaftlich) iel („schwach“, „dünn“)
imPronomenihmimu, imoim(e)
inPronomenihninenin(en)
irPronomenihrirā, irōir
arSubstantivJahrjārjār
olVerbjohlenjōlenim Deutschen Wörterbuch (Grimm) noch jolen
alAdjektivkahlchalokalLutherbibel: kalh
amSubstantivKahmkām= Schimmel auf gärenden oder faulenden Flüssigkeiten
anSubstantivKahnvon mnd. kane
elSubstantivKehlekelakel(e)
erVerbkehren (wenden)kērankēren
erVerbkehren (fegen)kerian, cherrenker[e]n
olSubstantivKohlkōl(i)kōl, koel(e)von latein. caulis
olSubstantivKohlekol(o)kol
älSubstantivKrähl= Bergmannsrechen (vom Verb krällen, krellen = kratzen; mhd. krellen; etymologische Verwandtschaft zu Kralle)
ülAdjektivkühlkuoliküele
ulSubstantivKuhleaus dem Mittelniederdeutschen (kule), verwandt mit Keule
ünAdjektivkühnkuoniküeneverwandt mit können
amAdjektivlahmlamlam
anSubstantivLahn, Lahnelēne= Lawine; bayrisch, österreichisch mundartlich
emSubstantivLehmleimolēm, leime
enSubstantivLehne(h)linalene
enVerblehnen(h)leinen (transitiv); (h)linēn (intransitiv)leinen (transitiv); lenen, linen (intransitiv)
erSubstantivLehrelēralērevon lehren
erVerblehrenlērenlērenverwandt mit lernen
onSubstantivLohnlōnlōn
onVerblohnenlōnōnlōnen
alSubstantivMahlmahalmahel= Gerichtsverhandlung
alSubstantivMahlmal= Essen
alVerbmahlenmalanmalen
älAdjektivmählichmelich
änSubstantivMähnemanaman(e)frühnhd. mene; ursprünglich „Nacken“, „Hals“
anVerbmahnenmanōnmanen
arSubstantivMahrmaramar(e)= quälendes Nachtgespenst
ärSubstantivMähremer(i)hamerhe
elSubstantivMehlmelomelLutherbibel: melh
erAdverbmehrmēr(o)mēr(e)
onSubstantivMohnmāho, magomān, māhen
orSubstantivMohrmōrmōrvon latein. maurus
örSubstantivMöhremor(a)hamörhe, morhe
ülSubstantivMühlemulī, mulinmül(e)spätlateinisch molina, zum Verb molere
umSubstantivMuhmemuomamuome
ärVerbnährennerianner(e)n
arSubstantivNahrungnarunge
emVerbnehmennemannemen
erSubstantivNehrung16. Jahrhundert, verwandt mit Narbe
ömSubstantivÖhmduomātüemet
orSubstantivOhrōraōre
örSubstantivÖhrōriœr(e)
onPräpositionohneānoān(e)
alSubstantivPfahlpfālpfālvon latein. palus
ulSubstantivPfuhlpfuolpfuol
ülSubstantivPfühlpfulawipfülw(e)= Kissen
alVerbprahlenvermutlich lautmalerisch für schreien, lärmen
amSubstantivPrahm= Lastkahn (niederdeutsch; mnd. prām)
amSubstantivRahmroum
amSubstantivRahmenramarame
anAdjektivrahnrān= dünn, schmächtig (landschaftlich), verwandt mit rank
orSubstantivRohrrōrrōr
umSubstantivRuhm(h)ruomruom
urSubstantivRuhr (Krankheit)(h)ruoraruor(e)verwandt mit rühren
ürVerbrühren(h)ruorenrüeren, ruoren
anSubstantivSahnefrühnhd. sane, wohl aus dem Niederländischen
enSubstantivSehnesen(a)wasen(e)we, sene
enVerbsehnensenen
erAdverbsehrsērosērevom ahd./mhd. Adjektiv sēr („wund“, „verwundet“, „schmerzlich“)
erVerbsehrensēren= versehren, verwunden (landschaftlich); verwandt mit sehr
olSubstantivSohlesolasoleüber das Vulgärlateinische zu latein. solum
onSubstantivSohnsun(u)sun, son
orAdjektivsohr= dünn, welk; von mnd. sōr
alSubstantivStahlstahalstāl, stahelsubstantiviertes Adjektiv („der Feste, Harte“)
elVerbstehlenstelansteln
önVerbstöhnenstenenauch mnd. stenen
alSubstantivStrahlstrālastrāl(e)eigentlich „Streifen“, „Strich“
älSubstantivStrählstræl= Zinken eines Kammes (von Strahl)
älVerbstrählenstrāljanstrælen= Schweizerisch: (langes Haar) kämmen
änSubstantivSträhnestrenostren(e)verwandt mit Strahl
elSubstantivStrehler= ein Werkzeug, von strählen und landschaftlich strehlen
ulSubstantivStuhlstuolstuol
ulVerbsuhlensullensüln, sulnverwandt mit Soll
ünSubstantivSühnesuonasüene, suone
ünVerbsühnensuonansüenen
urSubstantivUhrūr(e), (h)ōrevon latein. hōra
erVerbversehrenversērenvon sehren
alSubstantivWahlwalawal(e)Lutherbibel: walh
älVerbwählenwellanwelnverwandt mit wollen
anSubstantivWahnwānwān
änVerbwähnenwān(n)enwænenverwandt mit Wahn
arAdjektivwahrwārwār
arVerbwahrenbiwarōnwar(e)nverwandt mit Wahr (ahd. wara, mhd. war, „Aufmerksamkeit“, „Acht“, „Obhut“)
ärVerbwährenwerēnwernverwandt mit ahd. wesan, mhd. wesen („dauernd sein“, verwandt mit Wesen)
erSubstantivWehrwerī, warīwer(e)
erVerbwehrenwerianwern
onVerbwohnenwonēnwonenverwandt mit gewinnen
olAdverbwohlwola, welawol(e)verwandt mit wollen
ülVerbwühlenwuol(l)enwüeleneigentlich „(um)wälzen“; verwandt mit wallen
unSubstantivWuhnespätmhd. wune= ins Eis gehauenes Loch; Nebenform von Wune
urSubstantivWuhrworiwuor(e)= Wehr (landschaftlich, schweizerisch)
alSubstantivZahlzalazal
amAdjektivzahmzamrückgebildet aus ahd. zamōn = zähmen, mdh. zamen
anSubstantivZahnzan(d)zan(t)eigentlich: „der Kauende“
ärSubstantivZährezah(h)arzeher, zaher
enZahlwortzehnzehanzehen
erVerbzehrenzeranzern
elSubstantivZwehletwahilla, dwahillatwehel(e), zwehelvon ahd. dwahal („[Laugen]bad“); Westmitteldeutsch: Tischtuch, Handtuch

Zählung

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In der 25. Auflage des Duden sind im Bereich der Kernwortschreibung 128 Wortstämme aufgeführt, die mit Dehnungs-h geschrieben werden. Ob Wortformen unter einem gemeinsamen Stamm verrechnet werden oder nicht, ist in einigen Fällen strittig. Die Homographen (Wasser-)Hahn und Hahn (Tier) werden aufgrund ihrer abweichenden Etymologie in dieser Statistik als zwei verschiedene Stämme gezählt. Andererseits werden Hahn (Tier) und Huhn einem gemeinsamen Stamm zugerechnet. Fehler und fehl werden unter fehlen verrechnet, und sehnen unter Sehne. Mehl, Mühle und mahlen werden jeweils einmal gezählt.

Folgende Wörter wurden in sprachwissenschaftlichen Abhandlungen unter dem Dehnungs-h verrechnet. Ob man sie als abgeleitet von einer anderen Wortform bewertet oder einzeln zählt, ist in einigen Fällen umstritten. Hier werden sie nicht mitgezählt. Der etymologische Bezug stammt aus Kluge 2011[2] und steht stichwortartig in Klammern hintern dem jeweiligen Wort:

  • angenehm/annehmbar (nehmen), Argwohn (Wahn), benehmen (wegnehmen, nehmen), bewahren (wahren), bewähren (wahr, als wahr erweisen), erzählen (aufzählen, zählen, Zahl), fehl (fehlen, Fehler), genehm (genehmigen, nehmen, was genommen, werden kann), gewahr (wahren), Gewähr (gewahr, wahren), gewöhnen (wohnen), obwohl/sowohl (wohl), Ohnmacht (ohne Macht), Nehrung (Narbe), sehnen (Sehne), Verkehr (kehren), versehren (sehr), versöhnen (Sühne), vornehm (nehmen), wahrnehmen (wahren), Währung (Gewährleistung, wahren).

Nicht mitgezählt sind:

  • seltene Wörter, die nicht Bestandteil des Dudenkorpus sind, wie Brühl, dahlen, Göhl, Hahl, Quehle und Uhle
  • Wörter, die keinen trochäischen Versfuß haben und somit nicht zum Kernwortbereich gehören, wie Gefahr (ungefähr), Gemahl (vermählen)
  • Dreisilber, die sich nicht auf einen Zweisilber zurückführen lassen, da das zweite Morphem (Wortbaustein) ein unikales Morphem ist, wie befehlen/empfehlen, begehren, entbehren, erfahren, erwähnen, gebühren, gewöhnen (gewohnt), nachahmen und vermählen

Statistik

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Qualitativ - auf die Wortstämme bezogen - beträgt die Zahl der Kernwörter 128. Somit tragen 3,8% aller 3343 Stämme von Kernwörtern ein Dehnungs-h.

Quantitativ ist Zahl der Dehnungs-h-Wörter aufgrund der Wortbildungen, die sich aus den Stämmen ergeben, größer: Das Substantiv <Höhle> leitet sich z. B. vom Adjektiv <hohl> ab, das Substantiv <Wohl> vom Adjektiv <wohl>, das Verb <rühmen> von Substantiv <Ruhm>, das Verb <zahlen> vom Substantiv <Zahl>, das Substantiv <Fühler> vom Verb <fühlen>, das Substantiv <Fehler> vom Verb <fehlen>, usw.

81 (63%) der Dehnungs-h-Wörter sind Substantive, 29 (23%) Verben, 12 (9%) Adjektive, die restlichen 6 (5%) verteilen sich auf die anderen Wortarten.

69 (54%) Stämme sind verbfähig, können also Verben bilden. 101 (79%) Stämme sind substantivfähig. 54 (42%) Stämme sind sowohl verb- als auch substantivfähig.

39 der 81 Substantivstämme sind Zweisilber, davon sind 14 verbfähig. 42 der Stämme sind Einsilber, davon sind 20 verbfähig.

Unter den 50 Wörtern mit der höchsten Frequenz in deutschsprachigen Texten haben folgende drei ein Dehnungs-h: <Jahr, Uhr, nehmen>.[3]

77 (60%) der Wortstämme von Dehnungs-h-Wörtern stehen vor den nasalen Sonoranten <m, n>, 51 (40%) vor den liquiden (bzw. oralen) Sonoranten <r, l>.

Verteilung auf die Vokale (Prozente gerundet, daher 99,5%): 36 (28%) ‹a›, 25 (19,5%) ‹e›, 24 (19%) ‹o›, 12 (9%) ‹u›, 2 (1,5%) ‹i›, 12 (9%) ‹ä›, 11 (8,5%) ‹ü› und 6 (5%) ‹ö›.

Etymologische Zuordnung:

  • 8. Jh.: (56) ähneln, Ähre, Bohne, Bühl, dehnen, Ehre, fahl, Fahne, fahren, Fohlen, führen, gähnen, gehl, hehlen, hehr, hohl, ihn, Jahr, kahl, Kehle, kehren, Kohl, Kohle, Krähl, lahm, Lehm, Lehne, lehren, Lohn, mahnen, Mähre, mehr, Mohr, nähren, nehmen, ohne, Ohr, Pfühl, Rohr, Ruhm, rühren, Sohn, stehlen, Strahl, Stuhl, Sühne, Wahn, wahr, währen, wehren, wohl, wohnen, Zahl, Zahn, Zähre, zehn
  • 9. Jh.: (22) Ahn(e), Bahre, Föhre, fühlen, Gehre(n), Hahn (Tier), Hohn, kühl, kühn, mahlen, Mähne, Mehl, Mohn, Möhre, Muhme, Sehne, sehr, Sohle, Wahl, wahren, zahm, Zwehle
  • 10. Jh.: (6) Ahle, bohren, Föhn, Mühle, Pfahl, Stahl
  • 11. Jh.: (9) Lehre, Mahl, Mahr, Öhr, Rahm, Rahmen, Ruhr, Strähne, wühlen
  • 12. Jh.: (4) ahnen, Bahn, Buhle, Pfuhl
  • 13. Jh.: (7) Bühne, Dohle, fehlen, johlen, Kahm, Strähl, zehren
  • 14. Jh.: (6) Prahm, rahn, Sahne, stöhnen, Uhr, Wuhr
  • 15. Jh.: (6) Bohle, Dohne, Hahn (Wasserhahn), Kahn, sohr, Wuhne
  • 16. Jh.: (1) prahlen
  • 17. Jh.: (4) Buhne, Drohne, dröhnen, Suhle
  • 18. Jh.: (1) bohnern
  • 19. Jh.: (1) Kuhle
  • 20. Jh.: (1) Ihle

Wörter mit Verbindungs-h

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In einer Reihe weiterer Wörter dient ein stummes h als Verbindungs-h bzw. Hiat-Tilger. Die Funktion eines Verbindungs-h am Wortende wird in vielen Fällen ersichtlich, sobald man das Wort flektiert.

Veraltete Wörter sind mit * gekennzeichnet.

  • bäh
  • bähen (=wärmen, trocknen, dürren; ahd. pâhan, mhd. baen)
  • bejahen (ahd. gijâzan, gijâezan; mhd. [be]jâzen)
  • Blahe (=grobe Packleinwand; mhd. blahe)
  • blähen (ahd. plâjan, plât; mhd. blæjen, blæte)
  • blühen (ahd.pluohan, pluojan, pluon; mhd. blüejen, blüen, bluon)
  • brühen, Brühe (ahd. kein Vorkommen; mhd. blüejen, brüejen)
  • buh, buhen
  • Draht (ahd.+mhd. drât)
  • drehen (ahd. drâjan, trâhan; mhd. dræjen, dræn)
  • drohen (ahd.drawjan, drawan, drouwan, threwan; mhd. dröuwen, drôn, dreun)
  • ehe (ahd. êr)
  • Ehe (ahd. êwa; mhd. êwe)
  • ehern (ahd.+mhd. êrîn)
  • Fähe (weibl. Tier) (ahd. fohâ; mhd. vohe)
  • fahen* (=fangen; ahd. fâhan; mhd. vâhen)
  • fähig (ahd. fengîc; mhd. vengic)
  • Fehde (ahd. fêhida, gifêhida; mhd. vêhede, gevêhede)
  • flehen (ahd. flēhōn, flēhen; mhd. vlē(he)n, vlēgen)
  • fliehen (ahd.fliohan; mhd. vliehen)
  • Floh (ahd.flôh, flôch; mhd. vlôch, Plural vlœhe)
  • froh (ahd. frô, frao; mhd. frô)
  • früh (ahd.fruoji, fruoi, fruai; mhd. früeje, vrüeje)
  • gäh*, gähe* (=jäh ; ahd. kâhi, gâhi; mhd. gæhe)
  • gedeihen (ahd. gidîhan; mhd. gedîhen)
  • gehen (ahd. gangan; mhd. gegen)
  • geschehen (ahd. scehan, bescehen, gascehan, gescehen, keskehen; mhd. schehen, geschehen)
  • Geweih (mhd. gewī[g]e, Kollektivbildung aus ahd. *wī[a] = Ast, Zweig)
  • glühen (ahd. gluoen; mhd. glüen)
  • Häher (ahd. hëhara; mhd. hëhe)
  • Höhe, hohe (ahd. hôhî; mhd. hœhe)
  • iahen (ahd.+mhd. noch nicht vorhanden)
  • jäh (ahd. gāho, Adverb gāhi; mhd. gæhe, gāch)
  • Krähe (ahd. krāia, krāwa, krāha, krāa; mhd. krā[e], kræ̅je)
  • krähen (ahd. chrâjan, chrâwan, chrâan, chrâhan; mhd. kræjen)
  • Kuh (ahd. chuo, chua; mhd. kuo)
  • Lehen (ahd. lêhan; mhd. lehen)
  • leihen (ahd. lîhan; mhd. lîhen)
  • Lohe (Feuer; ahd. nicht belegt; mhd. lohe)
  • Lohe (Gerberrinde; ahd.+mhd. lō)
  • Mahd (mhd. mâd)
  • mähen (mhd. mæjen)
  • Mühe (ahd. muohî; mhd. müeje, müege, müe, muo)
  • nah (ahd. nâh; mhd. nâch, flektiert nâher, nâ)
  • Nähe (ahd. nâhî; mhd. nâhe, næhe, næh)
  • nähen (ahd. nâhjan; nâhen, mhd. næhen)
  • Naht (ahd.+mhd. nât)
  • oh
  • Oheim*, Ohm* (ahd.+mhd. ôheim )
  • Rah (mhd.rahe)
  • vor der Reform von 1996: rauh (ahd. rûh, rûch, flektiert rûhêr; mhd. rûch, flektiert rûher und seltener auch rûcher)
  • Reh (ahd.rêh, rêch; mhd. rêch, rê)
  • Reihe (ahd. rîga; mhd. rîhe, reihe)
  • Reiher (ahd. reigir, reigira, rêgera; mhd. reiger)
  • roh (ahd. râuuer, rôer, râuuin, rouuaʒ, rouaʒ; mhd. râ, rô, rou, flektiert râwes, rôwes, rouwes)
  • Ruhe (ahd. ruowa; mhd. ruowe)
  • ruhen (ahd. râwon, râwen; mhd. ruon, ruoen, ruote, geruot)
  • Schlehe (ahd. slêha)
  • schlohweiß (von Schloße = Hagelkorn)
  • schmähen (ahd. smâhen; mhd. smæhen, smâhen)
  • Schuh (ahd. scuoh, scuah; mhd. schuoch, schuo, Genitiv schuohes, schuos, Plural schuohe, schuoch, schuo)
  • Schwäher* (=Schwiegervater; ahd. suehur; mhd. sweher)
  • sehen (ahd. sehan; mhd. sehen)
  • seihen (ahd. sîhan; mhd. sîhen)
  • spähen (ahd. spehôn, spiohôn, spiehan; mhd. spëhen)
  • sprühen (ahd.+mhd. nicht belegt)
  • stehen (ahd.+mhd. stēn, stān)
  • Stroh (ahd. strao, strô; mhd. strô)
  • Truhe (ahd. truha, trucha; mhd. truhe, truche, trucke)
  • verzeihen (ahd. farzîhan; mhd. verzîhen)
  • Vieh (ahd. fihu, feho; mhd. vihe, vehe)
  • Wähe (ahd. wâhî; mhd. wæhe)
  • weh, Wehe (ahd.+mhd. wê)
  • wehen (ahd. wâen, wâjan, wâjen, wâhan; mhd. wæjen, wêgen, wêwen, wæn)
  • Weihe (ahd. wîo; mhd. wîe)
  • wiehern (mhd. weien, wihen)
  • zäh (ahd. zâhi, zâch; mhd. zæhe, zâch)
  • Zehe (ahd. zêha zêcha; mhd. zêhe)
  • zeihen (ahd. zîhan; mhd. zîhen)
  • ziehen (ahd. ziohan; mhd. ziehen)

Das Verbindungs-h fehlt in den Wörtern: auweia, benedeien, Blei (bleiern), Brei (Breie), drei (Dreier), Eier, feien, Feier, frei (freier), freien, Gei (geien), Geier, Geseier, heia, Heiermann, kasteien, Kleie, Kreier, Leier, Meier, preien, prophezeien, säen (von Saat), Schleie, Schleier, schneien, schreien, seien, speien, Speierling, vermaledeien, zwei (Zweier), und im Suffix -ei.

Einzelnachweise

[Bearbeiten]
  1. Wilmanns
  2. Seebold, Elmar. Kluge - Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25. Auflage 2011.
  3. Duden (2009): Die deutsche Rechtschreibung. 25., völlig neu berarb. und erw. Auflage. Mannheim. S. 158-159.

Literatur

[Bearbeiten]
  • Wilhelm Wilmanns: Orthographie in den Schulen Deutschlands, Berlin, 1887, S. 99ff