Ehe
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Ehe (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Ehe | die Ehen |
Genitiv | der Ehe | der Ehen |
Dativ | der Ehe | den Ehen |
Akkusativ | die Ehe | die Ehen |
![]() |
Worttrennung:
- Ehe, Plural: Ehen
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] institutionell anerkannte und beurkundete Verbindung zweier oder mehr Menschen, die in der Regel durch eine Liebesbeziehung, gemeinsame Lebensführung und dauerhaftes Bestehen gekennzeichnet ist
Herkunft:
- seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch ē, ēwe ‚Ehe(vertrag), Allianz‘, althochdeutsch ēwa, ēwī ‚Gesetz; Ewigkeit‘, urgermanisch *aiwō[1] ‚ewig geltende Gewohnheit‘, auch westfriesisch ieu → fy ‚Gesetz‘ und niederländisch eeuw → nl ‚Jahrhundert‘, Kollektivbildung zu *aiwaz ‚Ewigkeit, Dauer‘, außerdem gotisch 𐌰𐌹𐍅𐍃 (aiws) → got. Beide Urwörter beruhen auf indogermanisches *h₂ei-uo- ‚Ewigkeit, Alter‘, vergleiche lateinisch aevus → la, irisch aois → ga, altgriechisch αἰών (aiōn☆) → grc, das auf athematisches *h₂ói-u, Gen. h₂i-éu-s ‚Lebens(zeit)‘ zurückgeht, vergleiche sanskritisch आयु (ā́yu-) → sa und altavestisch āiiū, Gen. yaoš.[2]
Die althochdeutsche Polysemie ergibt sich aus Bedeutungsmischung, welche von teils *aiwō, teils *aiwaz erhalten war. Innersprachliche Kognaten: echt, ewig, je.
Synonyme:
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Bilderbuchehe, Doppelehe, Einehe, Frühehe, Geschwisterehe, Homoehe, Idealehe, Josephsehe, Kameradschaftsehe, Kinderehe, Lesbenehe, Leviratsehe, Mischehe, Musterehe, Papierehe, Scheinehe, Schwagerehe, Schwulenehe, Seemannsehe, Studentenehe, Vernunftehe, Verstandesehe, Zivilehe
Beispiele:
- [1] „Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.“[3]
- [1] „Die Ehe als Familienform ist in Deutschland rückläufig. Lebengemeinschaften haben sich verdoppelt.“[4]
- [1] „Drei Wochen nach dem Urteil der Verfassungsrichter hat der Bundestag gleichgeschlechtliche Lebenspartner im Steuerrecht aufgewertet. Ihre eingetragene Partnerschaft wird künftig mit der Ehe gleichsetzt.“[5]
- [1] „Ehe und Eheglück, das ist anscheinend ein Synonym.“[6]
- [1] Die Ehe wurde geschieden.
Redewendungen:
- in den Hafen der Ehe einfahren/einlaufen – heiraten
- wilde Ehe
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] die Ehe eingehen, schließen, das Band der Ehe, Ehe für alle, Ehe ohne Trauschein
- [1] eine gute, glückliche, wilde, gleichgeschlechtliche Ehe
Wortbildungen:
- eheähnlich, Eheanbahnung, Eheanfechtung, Eheaufhebung, Eheberatung, Ehebetrug, Ehebett, ehebrechen, Eheerschleichung, ehefähig, Ehefrau, Ehegatte, Ehegelöbnis, Ehegelübde, Ehegenosse, Ehegespons, Eheglück, Ehegut, Ehehälfte, Ehehindernis, Ehekrach, Ehekrise, Ehekontrakt, Eheleben, Eheleute, ehelich, ehelichen, ehelos, Ehemakler, Ehemann, ehemündig, Ehename, ehenichtig, Ehepaar, Ehepakt, Ehepartner, Eheproblem, Eheprozess, Eherecht, Ehereform, Ehering, Ehesache, Ehescheidung, Eheschließung, Ehesegen, Ehestand, Ehestifter, Ehestreit, ehetauglich, Ehetragödie, Ehetrennung, Ehevermittlung, Eheversprechen, Ehevertrag, Eheweib, ehewidrig, Ehezerrüttung, Ehezwist
Übersetzungen
[1] institutionell anerkannte und beurkundete Verbindung zweier oder mehr Menschen
- [1] Wikipedia-Artikel „Ehe“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ehe“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ehe“
- [1] Duden online „Ehe“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Ehe“
Quellen:
- ↑ Marlies Philippa et al: Etymologisch Woordenboek van het Nederlands. Stichwort: „eeuw“. 2003-2009. [1]
- ↑ Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Brill, Leiden 2013. S. 16.
- ↑ Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 6 (1)
- ↑ Familienpolitik - Ist die Ehe nicht mehr zeitgemäß?. In: Deutsche Welle. 20. Oktober 2014 (URL, abgerufen am 10. September 2016) .
- ↑ Anna Peters: Steuern - Ein "Meilenstein" für die Gleichstellung. In: Deutsche Welle. 1. Juli 2013 (URL, abgerufen am 10. September 2016) .
- ↑ Hellmuth Karasek: Soll das ein Witz sein?. Humor ist, wenn man trotzdem lacht. 7. Auflage. Wilhelm Heyne Verlag, München 2014, ISBN 978-3-453-41269-9., Seite 280.