Wort

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Dieser Eintrag war in der 23. Woche
des Jahres 2006 das Wort der Woche.

Wort (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n, Wörter[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Wort die Wörter
Genitiv des Worts
des Wortes
der Wörter
Dativ dem Wort
dem Worte
den Wörtern
Akkusativ das Wort die Wörter

Anmerkung zur Trennung der Pluralformen:

Die bedeutungsunterscheidende Trennung der Pluralformen „Wörter“ und „Worte“ kommt im 16. Jahrhundert auf. Nachdem Schottel sie im 17. Jahrhundert zur Norm erhebt, was von nachfolgenden Sprachgelehrten fortgeführt wird, setzt sie sich langsam bis zum 19. Jahrhundert durch. Besonders in informaler Rede wird die Trennung heutzutage allerdings nicht konsequent vollzogen. Dabei ist anzumerken, dass die Pluralform „Worte“ häufiger für die Bedeutungen der anderen Form gebraucht wird als andersherum.[1][2]

Worttrennung:

Wort, Plural: Wör·ter

Aussprache:

IPA: [vɔʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wort (Info), Lautsprecherbild Wort (Info)
Reime: -ɔʁt

Bedeutungen:

[1] Linguistik: kleinste, eine selbstständige Bedeutung tragende Einheit der Sprache, eine grammatische Einheit
[2] Theoretische Informatik, formale Sprachen: eine endliche Folge von Symbolen aus einem Alphabet
[3] Programmiersprachen, Rechnerarchitektur, Plural auch: „Worte“: als Einheit betrachtete Kette nebeneinanderliegender Bits / Bytes in definierter Länge

Herkunft:

mittelhochdeutsch wort, althochdeutsch wort, germanisch *wurda- „Wort“, indogermanisch *werdho- „Wort“; das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[3]

Synonyme:

[1] Ausdruck, Begriff, Lexem, Vokabel
[2] Zeichenkette
[3] Binärwort

Gegenwörter:

[3] Doppelwort, Halbwort, Langwort

Verkleinerungsformen:

Wörtchen, Wörtlein

Oberbegriffe:

[1] Lexikon
[2] Zeichenkette
[3] Datenwort

Unterbegriffe:

[1] Abkürzungswort, Allerweltswort, Ankerwort, Anredewort, Artikelwort, Bandwurmwort, Basiswort, Bastardwort, Beispielwort, Bestimmungswort, Beziehungswort, Bezugswort, Bindewort, Brückenwort, Buchstabenwort, Codewort, Dienstwort, Duwort, Echowort, Einleitewort/Einleitungswort, Einzelwort, Endwort, Erbwort, Fachwort, Farbwort, Formwort, Fragewort, Fremdwort, Füllwort, Funktionswort, Gegenwort, Geruchswort, Gesamtwort, Grundwort, Hehlwort, Hilfswort, Hohnwort, Hüllwort, Inhaltswort, Initialwort, Januswort, Jugendwort, Kennwort, Klappwort, Kofferwort, Kopfwort, Kunstwort, Kurzwort, Lagewort, Lallwort, Leerwort, Lehnwort, Leitwort, Lieblingswort, Lösungswort, Negationswort, Neuwort, Oppositionswort, Passwort, Pluralwort, Pro-Wort, Pseudowort, Raffwort, Reimwort, Rumpfwort, Sanskritwort, Satzwort, Schachtelwort, Schallwort, Scheltwort, Schimpfwort, Schlagwort, Schlüsselwort, Schmähwort, Schmeichelwort, Schwanzwort, Schwurwort, Sichtwort, Siegerwort, Silbenkurzwort, Silbenwort, Slangwort, Spottwort, Stammwort, Steigerungswort, Stichwort, Strukturwort, Stummelwort, Stützwort, Systemwort, Tarnwort, Textwort, Trabantenwort, Übersetzungswort, Unwort, Urwort, Vollwort, Vulgärwort, W-Wort, Zielwort, Zitatwort, Zwillingswort, Zwitterwort
[1] (Redeteile, Wortarten) Ausrufewort, Beiwort, Bindewort, Dingwort, Eigenschaftswort, Fürwort, Geschlechtswort, Hauptwort, Hilfszeitwort, Mittelwort, Namenwort, Nebenwort, Nennwort, Tätigkeitswort, Tuwort, Umstandswort, Verhältniswort, Vorwort, Zahlwort, Zeitwort
[1] Buchstabe, Silbe, Phonem, Wortelement
[2] leeres Wort

Beispiele:

[1] Wörter kann man zählen, nach Worten muss man ringen.
[1] Sätze bestehen aus Wörtern.
[1] „Mit Selbstverständlichkeit erlernt der Sprecher das Wort als Grundeinheit der Sprache, als Benennungseinheit, Bedeutungseinheit und Träger zusätzlicher Informationen.“[4]
[1] „Hier soll unter Wort verstanden werden ein selbständiges Element einer sprachlichen Äußerung, das nicht aus anderen selbständigen Elementen besteht.“[5]
[1] „Alle Wörter einer Wortart haben eine bestimmte Art der Bedeutung.“[6]
[1] „Wörter und Wortgruppen, die als Zitate aus einer fremden Sprache angesehen werden, bleiben in der Schreibung meist völlig unverändert <A O (3.1) a>.“[7]
[2] Das Wort ist ein Wort über dem Alphabet .
[3] „Gruppen von 2, 4, oder 8 Bytes werden auch als Wort (2 Bytes), Doppelwort (4 Bytes) bzw. Langwort (8 Bytes) bezeichnet.“ (aus: „Bytes, Worte und Dateien“[8])
[3] „Neben den üblichen Bezeichnungen verwenden einige Hersteller andere Bezeichnungen. So bezeichnen sie Wortlängen von 16 Bit als Halbwort, 32 Bit als Wort und 64 Bit Wortlänge als Doppelwort.“[9]
[3] „Bei den Gleitkommazahlen hat man die beiden Varianten von einfacher und doppelter Genauigkeit […], die als Wort oder als Doppelwort gespeichert werden.“[10]
[3] „Direkt zugreifbar im Speicher sind das Byte, das Wort und das Doppelwort, wobei sich deren Adressen, unabhängig von den Datenformaten, üblicherweise auf Bytegrenzen beziehen.“ [11]

Redewendungen:

[1] Ein Mann, ein Wort (manchmal spöttisch ergänzt: Ein Mann, ein Wort, eine Frau, ein Wörterbuch)
[1] „Du sprichst ein großes Wort gelassen aus.“ (Johann Wolfgang von Goethe, Iphigenie)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein kurzes / langes Wort; Wort für Wort diktieren; ein Wort falsch / richtig schreiben
[1] grammatisches Wort, graphematisches Wort, graphisches Wort, lexikalisches Wort, mögliches Wort, morphologisches Wort, motiviertes Wort, orthographisches Wort, phonetisches Wort, phonologisches Wort, potenzielles Wort, semantisches Wort, syntaktisches Wort
[1] Linguistik: das grammatische / lexikalische / orthographische / phonetische Wort

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien:
[1] wortarm, wortgetreu, wortgewaltig, wortgewandt, wortkarg, wörtlich, wortlos, wortmächtig, wortreich, wortwörtlich
Substantive:
[1] Einwortsatz, Wortakzent, Wortanfang, Wortarmut, Wortart, Wortartikel, Wortbedeutung, Wortbeitrag, Wortbestand, Wortbetonung, Wortbildung, Wortdauer, Wortdefinition, Wortebene, Wortende, Wortendung, Worterklärung, Wortfindungsstörung, Wörterbuch, Wörterverzeichnis, Wortfamilie, Wortfeld, Wortfetzen, Wortfindung, Wortfolge, Wortform, Wortforschung, Wortfrequenz, Wortgattung, Wortgebrauch, Wortgefecht, Wortgeographie, Wortgeschichte, Wortgrammatik, Wortgrenze, Wortgruppe, Wortgut, Worthäufigkeit, Wortherkunft, Worthülse, Wortkarte, Wortkette, Wortkombination, Wortkonstruktion, Wortkunde, Wortlänge, Wortlaut, Wortliste, Wortmarke, Wortmeldung, Wortmelodie, Wortmodell, Wortnot, Wortpaar, Wortreichtum, Wortschatz, Wortschöpfer, Wortschöpfung, Wortschwall, Wortsemantik, Wortsilbe, Wortsinn, Wortstamm, Wortstellung, Wortstruktur, Wortteil, Worttrenner, Worttrennung, Wortungeheuer, Wortungetüm, Wortverbindung, Wortwahl, Wortwolke, Wortwurzel, Wortzauber
[1] Kreuzwortmosaik, Kreuzworträtsel
[3] Wortbreite, Wortlänge

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wort
[2] Wikipedia-Artikel „Wort (Theoretische Informatik)
[3] Wikipedia-Artikel „Datenwort
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wort
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wort
[1] Duden online „Wort
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWort

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wort
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wort
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Wort“, Seite 997.
  4. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache, Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 86, ISBN 3-484-73002-1, Gesperrt gedruckt: Grundeinheit.
  5. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, Bearbeitet von Elmar Seebold, 24. durchgesehene und erweiterte Auflage, de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XIII, ISBN 3-11-017472-3, Fett gedruckt: Wort.
  6. Karl-Dieter Bünting, Dorothea Ader: Grammatik auf einen Blick. Die deutsche Sprache und ihre Grammatik mit einem Grammatiklexikon. Isis, Chur 1994, Seite 33.
  7. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der amtlichen Regeln. In: Der Duden in zwölf Bänden. 27. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-04017-9, Seite 44.
  8. Universität Bremen, Grundlagen der Informatik I, Seite 8
  9. ITwissen.info, Online-Lexikon für Informationstechnologie: „Wortlänge
  10. Michael Teuffel, Robert Vaupel: Das Betriebssystem z/OS und die zSeries. Die Darstellung eines modernen Großrechnersystems. Walter de Gruyter, 2004, Seite 19 (Zitiert nach Google Books).
  11. Thomas Flik, Hans Liebig: Mikroprozessortechnik: CISC, RISC Systemaufbau Assembler und C. Springer-Verlag, 2013, Seite 70 (Zitiert nach Google Books).

Substantiv, n, Worte[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Wort die Worte
Genitiv des Worts
des Wortes
der Worte
Dativ dem Wort
dem Worte
den Worten
Akkusativ das Wort die Worte

Worttrennung:

Wort, Plural: Wor·te

Aussprache:

IPA: [vɔʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wort (Info), Lautsprecherbild Wort (Info)
Reime: -ɔʁt

Bedeutungen:

[1] eine (aus Wörtern gebildete) sinnvolle Aussage: Zitat, Sinnspruch, Aussage, Ausspruch, Aphorismus, Aperçu
[2] Wortlaut, Liedtext
[3] kein Plural: Versprechen, Beteuerung
[4] Religion: wirkungsmächtige Äußerung; Offenbarung Gottes, Heilige Schrift; im Christentum auch: Messias
[5] Ausführung, Rede

Herkunft:

wie Wort / Wörter

Synonyme:

[1, 2, 4] Losung
[1–4] Spruch
[1, 4] Begriff

Unterbegriffe:

[1] Sprichwort
[3] Ehrenwort, Jawort
[4] Bannwort, Bibelwort, Gotteswort, Losungswort, Zauberwort
[5] Abschiedswort, Antwort, Begrüßungswort, Dankeswort, Geleitwort, Grußwort, Huldigungswort, Liebeswort, Machtwort, Mahnwort, Nachwort, Schlusswort, Trostwort, Vorwort, Widerwort

Beispiele:

[1] Das war ein „Geflügeltes Wort“.
[2] In Wort und Musik zu Gehör bringen.
[2] Wort für Wort
[2] „… stapel tausend wirre Worte auf, die dich am Ärmel ziehen …“ (Liedtext von „Wir sind Helden“, Nur ein Wort)
[2] Die richtigen Worte finden (um auszudrücken, was man sagen will).
[3] Auf dein Wort will ich's wagen.
[4] „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.[1]
[5] Ich werde Dir gleich das Wort erteilen.
[5] Das ist mein letztes Wort!
[5] Das Wort ergreifen.
[5] Spar dir deine Worte!
[5] Mir fehlen die Worte.

Redewendungen:

[3] Genug der Worte! (Genug geredet, jetzt müssen Taten folgen)
[3] jemandem sein Wort geben
[4] Wort Gottes (verbum Dei)
[4] das Wort zum Sonntag
[5] das Wort erteilen, geben, übergeben
[5] „Der Worte sind genug gewechselt,/ Lasst mich auch endlich Taten sehn!“[2]
[5] einer Sache das Wort reden (gehoben)

Sprichwörter:

[1] ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: geflügelte Worte (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

[1] Wortführer, Wortkunst, Wortspiel, Wortwitz
[3] Wortbruch
[5] Wortmeldung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wort
[1, 3, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wort
[1–5] Duden online „Wort
[3, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWort

Quellen:

  1. Bibel: Johannesevangelium 1, 1
  2. Johann Wolfgang von Goethe; Erich Trunz (Herausgeber): Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil. Einmalige Jubiläumsausg. zum 250. Geburtstag Goethes am 28.8.1999. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45214-0, Vers 214

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: dort, Fort, fort, Hort, Ort, Port, Tort, ward, Wart, wart, Wert, wert, Wirt, wird, Wurt