Grundwort

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Grundwort (Deutsch)[Bearbeiten]

Dieser Eintrag oder Abschnitt bedarf einer Erweiterung. Wenn du Lust hast, beteilige dich daran und entferne diesen Baustein, sobald du den Eintrag ausgebaut hast. Bitte halte dich dabei aber an unsere Formatvorlage!

Folgendes ist zu erweitern: Beleg für die Bedeutung [3] fehlt

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Grundwort die Grundwörter
Genitiv des Grundworts
des Grundwortes
der Grundwörter
Dativ dem Grundwort den Grundwörtern
Akkusativ das Grundwort die Grundwörter

Worttrennung:

Grund·wort, Plural: Grund·wör·ter

Aussprache:

IPA: [ˈɡʁʊntˌvɔʁt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Grundwort (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik/Sprachwissenschaft: Wort, das nur aus einem Morphem besteht; einfaches Wort, nicht zusammengesetztes Wort
[2] Linguistik/Sprachwissenschaft: der Teil einer Zusammensetzung (eines Determinativkompositums), der durch das Bestimmungswort eine spezielle Bedeutung erhält
[3] neuerdings: Synonym zu Grundbegriff

Abkürzungen:

[1] GW

Herkunft:

[1] Ableitung zu Wort mit dem Derivatem (Präfixoid) Grund- im Sinne von ‚Basis
[3] wohl Rückbildung aus Grundwortschatz

Synonyme:

[1] Simplex
[2] Determinatum
[3] Grundbegriff

Gegenwörter:

[2] Bestimmungswort

Oberbegriffe:

[1–3] Wort; thematisch: Sprachwissenschaft/Linguistik

Unterbegriffe:

[2] Ortsnamengrundwort

Beispiele:

[1] Wörter wie „Haus“, „gut“, „schön“ oder „Tisch“ sind Grundwörter.
[1] „Läßt sich das Wort als Ableitung zu einem Grundwort (…) erklären, wird der semantische Bildungstyp und die Grundlage genannt (…)“[1]
[1] „Wahrscheinlich werden die meisten Wissenschaftler mit den meisten Wörterbuchbenutzern darin übereinstimmen, daß solche Neuwörter, die durch Wortbildungsmorpheme (Suffixe oder Präfixe, die ein Wort von einem Wortstamm oder einem Grundwort ableiten) gebildet werden, eher ins Wörterbuch gehören als solche, die durch bloße Zusammensetzung aus zwei oder mehreren Wörtern entstehen.“[2]
[1] „Aus einem einzigen Grundwort können unter Umständen Hunderte von Wörtern abgeleitet sein, die heute nach Form und Bedeutung nur wenig gemeinsam haben.“[3]
[2] In Komposita deutscher Herkunft steht das Grundwort in der Regel hinten, das Bestimmungswort vorne.
[2] In Grundwort ist -wort das Grundwort, Grund- das Bestimmungswort.
[2] „Der Durchkopplungsbindestrich verbindet die einzelnen Teile des Bestimmungsworts miteinander und diese mit dem Grundwort; oder es verbindet die einzelnen Teile des Grundworts miteinander und mit dem Bestimmungswort…“[4]
[2] „Die Zusammenhänge der Wortfamilien wurden durch eine Anordnungsweise gewahrt, die nur die Grundwörter alphabetisch ordnet, die Bestimmungswörter aber innerhalb des Grundwortartikels alphabetisch anführt.“[5]
[2] „Damit aber werden beide mit dem gleichen Präfix gebildeten Präfixverben auf die Bedeutungen ihrer Grundwörter zurückgeführt.“[6]
[2] „In der herkömmlichen onomastischen Terminologie werden zusammengesetzte ON nach ihren Bestandteilen in Bestimmungs- (BW) und Grundwort (GW) getrennt, also der ON Regensburg als (BW) Regen-(s)- und (GW) -burg.“[7]
[3]

Wortbildungen:

[1] Ortsnamengrundwort

Übersetzungen[Bearbeiten]

[2] Wikipedia-Artikel „Grundwort
[2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Grundwort
[2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Grundwort
[2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGrundwort
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Grundwort“. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearbeitet von Elmar Seebold. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/ New York 2002, S. XIf. ISBN 3-11-017472-3.
  2. Helmut Glück, Wolfgang Werner Sauer: Gegenwartsdeutsch. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 1997, Seite 69. ISBN 3-476-12252-2.
  3. Alfred Schirmer: Deutsche Wortkunde. Kulturgeschichte des Deutschen Wortschatzes. Sechste verbesserte und erweiterte Auflage von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin 1969, S. 18.
  4. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 77. ISBN 3-406-39206-7.
  5. Ulrike Haß-Zumkehr: Deutsche Wörterbücher - Brennpunkt von Sprach- und Kulturgeschichte. de Gruyter, Berlin/New York 2001, Seite 157. ISBN 3-11-014885-4.
  6. Winfried Ulrich: Morphologische Bewusstheit – Wie sie uns hilft, unbekannte Wörter zu verstehen. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2017, Seite 264-276, Zitat Seite 272 f.
  7. Gerhard Koß: Namenforschung. Eine Einführung in die Onomastik. Niemeyer, Tübingen 1990, ISBN 3-484-25134-4, Seite 18. ON: Ortsname. Kursiv gedruckt: Regensburg, Regen-(s)-, -burg.