Baum

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des Jahres 2005 das Wort der Woche.

Baum (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Baum die Bäume
Genitiv des Baums
des Baumes
der Bäume
Dativ dem Baum
dem Baume
den Bäumen
Akkusativ den Baum die Bäume
[1] Weidenbaum
[4] Geschmückter Weihnachtsbaum
[3] Entscheidungsbaum für das Ziegenproblem

Worttrennung:

Baum, Plural: Bäu·me

Aussprache:

IPA: [baʊ̯m]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Baum (Info), Lautsprecherbild Baum (Info)
Reime: -aʊ̯m

Bedeutungen:

[1] Botanik: aus Wurzel, Stamm, Krone, Rinde, Ast, Zweig, Blatt, Laub bestehende Gehölzpflanze
[2] etwas nach der Form von [1] Hergestelltes, Errichtetes, Genutztes
[3] etwas der Struktur von [1] Nachgebildetes
[3a] Graphentheorie: kreisfreier, zusammenhängender Graph
[4] umgangssprachlich: Weihnachtsbaum
[5] waagerechte Stange am (meist unteren) Ende eines Segels

Herkunft:

mittelhochdeutsch und althochdeutsch boum, altnordisch baðmr, gotisch 𐌱𐌰𐌲𐌼𐍃 (bagms) → got, Ursprung ungewiss[1][2]

Verkleinerungsformen:

Bäumchen, Bäumlein

Oberbegriffe:

[1] Gehölz, Gewächs, Holzgewächs
[3] Hierarchie, Struktur
[3a] Wald

Unterbegriffe:

[1] Affenbrotbaum, Alleebaum, Ahornbaum, Apfelbaum, Apfelsinenbaum, Aprikosenbaum, Birnbaum, Blauglockenbaum, Bonsai, Buche, Buchsbaum, Chausseebaum, Chinarindenbaum, Cottonbaum, Ebenholzbaum, Eichbaum, Eiche, Esche, Feigenbaum, Fichte, Föhre, Formbaum, Formobstbaum, Götterbaum, Granatapfelbaum, Gummibaum, Hevea, Hickorybaum, Holderbaum, Holunderbaum, Holzapfelbaum, Kastanienbaum, Kiefer, Kirschbaum, Kirschenbaum, Laubbaum, Lebensbaum, Linde, Mahagonibaum, Maibaum, Mammutbaum, Mandelbaum, Mangobaum, Maulbeere, Nadelbaum, Nussbaum, Obstbaum, Ölbaum, Olivenbaum, Palme, Pappel, Parkbaum, Pekannussbaum, Pflaumenbaum, Pinie, Pistazie, Quittenbaum, Sassafras, Straßenbaum, Tanne, Tannenbaum, Teakbaum, Trompetenbaum, Vogelbeere, Vogelbeerbaum, Wacholderbaum, Walnussbaum/Walnußbaum, Weichselbaum, Weidenbaum, Zimtbaum, Zitronenbaum, Zwergbaum, Zwetschgenbaum
[1] fachsprachlich: Großbaum, Mittelbaum, Kleinbaum
[2] Duftbaum, Einbaum, Felgenbaum, Galgenbaum, Hebebaum, Heubaum, Kabelbaum, Kletterbaum, Ladebaum, Lichterbaum, Maibaum, Mastbaum, Pfingstbaum, Richtbaum, Schellenbaum, Schlagbaum, Schwingbaum, Totenbaum
[3] Benutzerbaum, Eigenschaftsbaum, Entscheidungsbaum, Hierarchiebaum, Objektbaum, Stammbaum, Strukturbaum, Suchbaum, Verzeichnisbaum
[3a] Anwendungsbaum, B-Baum, B*-Baum, Binärbaum, Binominalbaum, Spannbaum, Übergangsbaum, Zustandsübergangsbaum
[4] Christbaum, Weihnachtsbaum (Tannenbaum)
[5] Besanbaum, Gaffelbaum, Großbaum
[*] indifferent: Freiheitsbaum, Narrenbaum, Purzelbaum, Traumzauberbaum, Wunderbaum, Zauberbaum

Beispiele:

[1] „Zwischen den steilen, unfruchtbaren Kalkbergen weite, hüglige Täler, alles bebaut, aber fast kein Baum.“ (Johann Wolfgang von Goethe: „Italienische Reise / Sizilien“)
[1] Die Verliebten haben ein Herz in den Baum geritzt.
[1] „Er ließ kaum eine Blume, einen Baum unbesungen, wusste um die Poesie blühender Apfel- und Birnbäume ebenso wie der Gäser, ließ in seinen Gedichten die Nachtigallen singen und bestaunte die Grazie der Fliegen.“[3]
[2] Vor der Feier zur Walpurgisnacht wurde der Baum, ein von Rinde befreiter, entasteter und bemalter Stamm, aufgestellt.
[3] Der Eintrag wurde im Baum markiert.
[4] „Der Baum brannte, das Zimmer war von Duft und Glanz erfüllt; es war nun wirklich Weihnachten geworden.“ (Theodor Storm: Novellen. Unter dem Tannenbaum)
[5] Der Baum wird nach dem Segel benannt, das an ihm befestigt ist; so heißt der Baum, der das Großsegel hält, Großbaum, und der Baum des Besansegels Besanbaum.

Redewendungen:

alt wie ein Baum sein
Baum der Erkenntnis
Bäume ausreißen können
die Bäume wachsen nicht in den Himmel
den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
zwischen Baum und Borke stehen – in einem Dilemma sein, sich nicht entscheiden können
ein Kerl wie ein Baum sein
irgendwo ist/wächst kein Baum und kein Strauch
da brennt der Baum
alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist

Sprichwörter:

Einen alten Baum versetzt man nicht.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Baum erklettern, Baum fällen, Baum pflanzen, Baum setzen, blühender Baum, junger Baum, kahler Baum, toter Baum, verdorrter Baum

Wortbildungen:

[1] baumarm, baumartig, baumgesäumt, baumkantig, baumlang, baumlos, baumreich, baumstark
[1] Baumaffe, Baumallee, Baumarbeit, Baumbestand, Baumbestattung, Baumblüte, Baumfalke, Baumfällung, Baumfarn, Baumfeind, Baumfreund, Baumgarten, Baumgrab, Baumgipfel, Baumgrenze, Baumgruppe, Baumharz, Baumhasser, Baumhaus, Baumhöhle, Baumknospe, Baumkrone, Baumkuchen, Baumkultur, Baumlaube, Baumläufer, Baumlaus, Baummarder, Baummesser, Baummoos, Baummörder, Baumpfahl, Baumpflanze, Baumpflanzung, Baumpflege, Baumpilz, Baumreihe, Baumriese, Baumrinde, Baumsäge, Baumschaden, Baumscheibe, Baumschere, Baumschnitt, Baumschule, Baumschutz, Baumskelett, Baumstamm, Baumsteckling, Baumstrunk, Baumstumpf, Baumtrieb, Baumwachs, Baumwiese, Baumwipfel, Baumwolle, Baumwurzel, Baumzucht, Purzelbaum
[2] Baumgalgen
[3] Baumdiagramm, Baumschema, Baumstruktur
[5] Baumfock
[1] aufbäumen, baumeln

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 4] Wikipedia-Artikel „Baum
[1, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Baum
[1, 3, 4] Goethe-Wörterbuch „Baum
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Baum
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBaum
[3a] Wikipedia-Artikel „Baum (Graphentheorie)
[1] The Free Dictionary „Baum
[1, 3a, 4] Duden online „Baum
[1, 5] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Baum“ auf wissen.de

Quellen:

  1. Duden online „Baum
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Baum
  3. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 152.

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Baum
(Baum)
die Baum
(Baum)
die Baums
Genitiv des Baum
des Baums
Baums
der Baum
(Baum)
der Baums
Dativ dem Baum
(Baum)
der Baum
(Baum)
den Baums
Akkusativ den Baum
(Baum)
die Baum
(Baum)
die Baums
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Baum in Deutschland

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Baum“ – für männliche Einzelpersonen, die „Baum“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Baum“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Baum“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Baum, Plural: Baums

Aussprache:

IPA: [baʊ̯m]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Baum (Info), Lautsprecherbild Baum (Info)
Reime: -aʊ̯m

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname

Herkunft:

In den meisten Fällen wohl Wohnstättenname für jemanden, der an einem auffälligen Baum oder an einen Schlagbaum wohnte. Manchmal auch Übername für Menschen, die mit Bäumen arbeiteten wie Baumfäller, Baumgärtner, Baumhacker usw.[1][2]

Namensvarianten:

Bäumel, Bäumle, Bohm

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Sonja Baum (* 1975), deutsche Schauspielerin
Gerhart Baum (* 1932), deutscher Politiker
Jiří Baum (1900-1944), tschechischer Zoologe und Schriftsteller

Beispiele:

[1] Frau Baum ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Baum wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Baums kommen heute aus dem Riesengebirge.
[1] Der Baum trägt nie die Schals, die die Baum ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Baum kommt, geht der Herr Baum.“
[1] Baum kommt und geht.
[1] Baums kamen, sahen und siegten.

Wortbildungen:

[1] Baumbach, Baumgärtel, Baumgärtner, Baumgart, Baumgarten, Baumgartner, Kirschbaum, Nußbaum, Nussbaum, Rosenbaum
[1] Wikipedia-Artikel „Baum_(Familienname)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 55 f.
[1] Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. A-J. Zweite, von Grund auf neu gearbeitete Auflage. C. A. Starke, Limburg a. d. Lahn 1957, Seite 82 f.
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 109
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 105
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 3. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1908, Seite 111
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBaum
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheBaum
[1] „Baum“ bei Geogen Onlinedienst
[1] „Baum“ bei Geogen Onlinedienst (V. 4.0) - (Namen bitte eintragen; mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Baum“ bei forebears.io (weltweite Übersicht mit Ähnlichkeitssuche)
[1] „Baum“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
[1] Namensverteilung in der Schweiz (Namen bitte eintragen)
[1] „Baum“ bei whitepages.com (USA und Kanada; englisch)

Quellen:

  1. Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 55 f.
  2. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 109


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bau, baue, Baud, kaum, Raum, Saum, Zaum