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Schwein

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 43. Woche
des Jahres 2008 das Wort der Woche.

Schwein (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Schwein die Schweine
Genitiv des Schweins
des Schweines
der Schweine
Dativ dem Schwein
dem Schweine
den Schweinen
Akkusativ das Schwein die Schweine
[1] weibliches Schwein (Sau mit Ferkel)

Worttrennung:

Schwein, Plural: Schwei·ne

Aussprache:

IPA: [ʃvaɪ̯n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schwein (Info), Lautsprecherbild Schwein (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] Säugetier und Paarhufer mit kurzen Beinen, verlängerter rüsselartiger Schnauze, Borsten
[2] kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
[3] Schimpfwort für einen
[3a] gemeinen Menschen
[3b] schmutzigen oder obszönen Menschen
[4] Präfixoid:schweine-, Schweine-“ (unbetont): Übertreibung, Steigerung (meist negativ: Schimpfwort)
[5] (meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)

Herkunft:

althochdeutsch: swin, vom protogermanisch *swinan (vergleiche auch englisch swine, niederländisch zwijn, schwedisch svin und so weiter). Ferner vom protoindoeuropäischen Stamm *su- (vergleiche hierzu deutsch Sau, lateinisch suinus und sus, russisch свин und свинья, lettisch sivens, irländisch suig und so weiter).

Synonyme:

[1] Borstentier, Borstenvieh; alle umgangssprachlich: Grunzer, Jolanthe, Matz, Wutz; wissenschaftlich: Suidae, Sus
[3a] Aas, Arsch, Halunke, Kanaille, Kreatur, Luder, Lump, Rabenaas, Schuft, Schurke
[3b] Ferkel, Sau, Schmutzfink, Zotenreißer, Wutz
[4] Präfixoide: arsch-, Arsch-, sau-, Sau-, hunde-, Hunde-

Verkleinerungsformen:

Schweinchen, Schweinlein, ostmitteldeutsch: Schweinel, bairisch: Schweinderl

Oberbegriffe:

[1] Haustier, Paarhufer, Huftier, Säugetier
[2] Fleisch, Nahrung
[3] Schimpfwort

Unterbegriffe:

[1] Eber, Ferkel, Sau, Bartschwein, Buschschwein, Drogensuchschwein, Erdschwein, Hängebauchschwein, Hausschwein, Hirscheber, Hüteschwein, Hybridschwein, Landschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Pinselohrschwein, Sattelschwein, Schlachtschwein, Trüffelschwein, Waldschwein, Warzenschwein, Wildschwein, Zuchtschwein
[1] Glücksschwein, Hausschwein, Lebendschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Sparschwein, Wasserschwein
übertragener Gebrauch: Frontschwein, Phrasenschwein, Sparschwein
[3] Ausländerschwein, Charakterschwein, Dreckschwein, Etappenschwein, Faschistenschwein, Frontschwein, Gesinnungsschwein, Judenschwein, Kameradenschwein, Kielschwein, Kollegenschwein, Kommunistenschwein, Mistschwein, Nazischwein, Protestschwein, Spießerschwein, Stasischwein, Umweltschwein
[5] Glücksschwein
[?] Marzipanschwein

Beispiele:

[1] Hast du die Schweine schon gefüttert?
[1] „Doch zu einem geringen Maße bauen sie auch Kartoffeln an und halten Kleinvieh wie Hühner und Schweine, landwirtschaftliche Techniken, die sie von ihren Nachbarn, den Aymará übernommen haben“.[1]
[1] „Ja, das Schreiben und das Lesen
ist nie mein Sach’ gewesen,
denn schon von Kindesbeinen
befasst ich mich mit Schweinen;
auch war ich nie ein Dichter
Potzdonnerwetter Paraplui,
nur immer Schweinezüchter,
poetisch war ich nie!“[2]
[1] „Die Ausgräber deckten rund 275000 Tierknochen auf, den größten Anteil bildeten Reste von Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen, Hunden, Pferden und Hühnern.“[3]
[2] Nein danke, ich esse kein Schwein.
[3] ein richtiges Schwein, er ist voll wie ein Schwein, du dummes Schwein!
[3] Das Leben ist grausam und Gabi ein Schwein (Die Prinzen)
[3] „Während ich das Loblied von Paris fang, betrat eine mit Edelsteinen bedeckte, riesige Dame die Loge nebenan. Ihr ungeheuerer Umfang verblüffte mich, und ich sagte dummerweise zu dem Herrn: »Was ist denn das für ein dickes Schwein?« »Die Frau dieses dicken Schweins.« »Oh, mein Herr, ich bitte Sie eine Million mal um Entschuldigung!«“[4]
[4] Das Wetter ist heute mal wieder schweinegeil.
[5] Da hast du aber Schwein gehabt.

Redewendungen:

wie ein Schwein bluten, wie ein gestochenes Schwein bluten, wie ein abgestochenes Schwein bluten
kein Schweinniemand
ein armes Schwein sein
Schwein habenGlück haben
Schwein sein ist schön
das kostet ein Schweinegeld – ist teuer
Haben wir zusammen die Schweine gehütet? – unerwünschte Vertraulichkeit
Die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die gleichen
Ich hüte keine Schweine umsonst! – Erwartung angemessener Entlohnung

Wortbildungen:

[1] Meerschweinchen, Schweinebandwurm, Schweineblase/Schweinsblase, Schweineborste, Schweinefett, Schweinefötus, Schweinefraß, Schweinefutter, Schweinegrippe, Schweinehälfte, Schweineherde, Schweineherz, Schweinehirt, Schweinehirte, Schweineinfluenza, Schweinekoben, Schweinekofen, Schweinekopf, Schweineleber, Schweinemaske, Schweinemast, Schweinemästerei, Schweineohr, Schweinepest, Schweinepfote, Schweinerotlauf, Schweineschlächter, Schweinestall, Schweinestecher, Schweinetrog, Schweinezucht, Schweinezüchter, Schweinezyklus, Schweinsleder, Schweinsohr, Schweinswal, Schweinszunge
[2] Schweinebacke, Schweinebauch, Schweinebraten, Schweinefilet, Schweinegulasch, Schweinehackfleisch, Schweinekotelett, Schweinelachse, Schweinelendchen, Schweinelende, Schweinemett, Schweinenetz, Schweinerippchen, Schweinerippe, schweinern, Schweinerücken, Schweineschinken, Schweineschmalz, Schweineschnitzel, Schweinespeck, Schweinesteak, Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schweinskopf, Schweinsohren, Schweinsrippchen, Schweinsstelze, Stachelschwein, Wasserschwein
[3] Schweinerei
[3a] Schweinehund
[3b] Schweinigel, Schweinepriester, Schweinkram, schweinisch
[4] Schweinearbeit, Schweinegeld, Schweine-Latein, schweinemäßig, Schweinesystem, schweineteuer, Schweinsgalopp

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Schwein
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schwein (Begriffsklärung)
[1, 3–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schwein
[1–3, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schwein
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchwein
[1–3, 5] The Free Dictionary „Schwein
[1–3, 5] Duden online „Schwein

Quellen:

  1. Autorengemeinschaft: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur. Das Beste GmbH, Stuttgart 1996, ISBN 3-87070-613-9, Seite 150
  2. Ignaz Schnitzer: Ja, das Schreiben und das Lesen. In: Der Zigeunerbaron. 24. Oktober 1885, abgerufen am 23. Oktober 2017.
  3. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 185.
  4. Casanova: Erinnerungen, Band 2. In: Projekt Gutenberg-DE. 2, Georg Müller, 1911 (übersetzt von Heinrich Conrad), Achtes Kapitel (URL, abgerufen am 21. Dezember 2021).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schein, Schrein, Schwan, Schwedin, Schweif, Schweiß, Schweiz, Schwerin, Wein
Anagramme: wichsen, Wichsen, wischen, Wischen