Nebel

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Nebel (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Nebel die Nebel
Genitiv des Nebels der Nebel
Dativ dem Nebel den Nebeln
Akkusativ den Nebel die Nebel
[1] Bäume im Nebel

Worttrennung:

Ne·bel, Plural: Ne·bel

Aussprache:

IPA: [ˈneːbl̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nebel (Info), Lautsprecherbild Nebel (Österreich) (Info)
Reime: -eːbl̩

Bedeutungen:

[1] Gemisch fein verteilter Flüssigkeitströpfchen, meistens Wassertröpfchen, und/oder Eiskristalle in Gasen, meist in der Luft
[2] Astronomie: ein flächenhaft leuchtendes Objekt am Himmel
[3] Meteorologie: durch die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) standardisierte Wettererscheinung mit Sichtminderung unter 1000 m

Herkunft:

mittelhochdeutsch nebel, althochdeutsch nebul, altsächsisch neƀal „Nebel, Dunkel“, angelsächsisch nifol, altisländisch nifl-heimr, njōl „Dunkelheit, Nacht“ < germanisch *neƀla-, *niƀula-. Das germanische Wort ist verwandt mit altgriechisch νεφέλη „Wolke, Nebel“ und lat. nebula „Dunst, Nebel, Wolke“. Zugrunde liegt indogermanisch *nebh-, *embh-, *ombh-, *ṃbh-, *nembh- „feucht, Wasser, Dampf, Dunst, Nebel, Wolke“, vgl. altindisch nábhas- n. „Nebel, Dunst, Gewölk, Luftraum, Himmel“, lat. imber (zu *ṃbh-) „Regenguss“, altindisch ambu n. „Wasser“, lat. nimbus „Sturzregen, Platzregen; Sturmwolke, Regenwolke“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1][2]

Synonyme:

[1] Bodenwolke, Stratus
[2] Gaswolke, Raumwolke, Sternwolke

Sinnverwandte Wörter:

[1] Brodem, Dampf, Dunst, Fog, Nebelschleier, Smog, Suppe, Wasserdampf

Gegenwörter:

[1] Emulsion, Rauch, Sicht?, Suspension
[2] Sternhaufen
[3] Dunst, Fernsicht, Smog

Oberbegriffe:

[1] Aerosol, Dispersion
[2] Himmelsobjekt
[3] Niederschlagsart, Wetter, Wettererscheinung

Unterbegriffe:

[1] Abendnebel, Bodennebel, Frühnebel, Gasnebel, Giftnebel, Herbstnebel, Hochnebel, Morgennebel, Seenebel, Sprühnebel
[2] Adlernebel, Dreiecksnebel, Dunkelnebel, Emissionsnebel, Gasnebel, Krebsnebel, Nordamerikanebel, Orionnebel, Reflexionsnebel, Ringnebel, Spiralnebel, Sternennebel
[3] Bodennebel, Eisnebel, Seenebel

Beispiele:

[1] Nebel mit Sichtweiten unter 50 Meter behindert den Verkehr.
[1] „Hinter den Ofen gebannt,
Schwillt es wie ein Elefant,
Den ganzen Raum füllt es an,
Es will zum Nebel zerfließen.“[3]
[1] „Nebel verbreiten sich, umhüllen den Hintergrund, auch die Nähe, nach Belieben.“[4]
[1] Der Nebel über dem Chalet lichtete sich nur langsam.
[1] „Wir fahren schweigend durch dichten Nebel, der das Scheinwerferlicht des Wagens schluckt.“[5]
[1] „In den Tälern des Siebengebirges, wir sind sicher, hängt der Nebel tief.“[6]
[1] „Am Morgen kroch Nebel aus den Wäldern und hinderte die Sonne am Aufgehen, sie marschierten in eine Nebelwand, ungewiss das Ziel, ungewiss das Ende.“[7]
[2] Bei klarem Sternenhimmel sind nachts am Firmament auch Nebel zu beobachten, so z. B. gelegentlich der Orionnebel, einer der bekannten Sternennebel.
[3] Bei Sichtweiten unter 1000 m sprechen die Meteorologen von Nebel und verwenden in den Wetterkarten entsprechende Symbole.

Redewendungen:

[1] im Nebel der Frühgeschichte
[1] bei Nacht und Nebel
[1] eine Nacht- und Nebelaktion
[1] fällt aus wegen Nebel
[1] mit der Stange im Nebel stochern (= auf den Busch klopfen, im Trüben fischen)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] anhaltender Nebel, aufkommender Nebel, aufsteigender Nebel, bläulicher Nebel, dichter Nebel, dicker Nebel, eisiger Nebel, ewiger Nebel, feiner Nebel, feuchter Nebel, gebietsweise Nebel, gefrierender Nebel, giftiger Nebel, grauer Nebel, herbstlicher Nebel, kalter Nebel, künstlicher Nebel, lähmender Nebel, leichter Nebel, Londoner Nebel, milchiger Nebel, morgendlicher Nebel, nächtlicher Nebel, örtlicher Nebel, silbriger Nebel, starker Nebel, stellenweise Nebel, trüber Nebel, undurchdringlicher Nebel, wabernder Nebel, wallender Nebel, weißer Nebel, wogender Nebel, zäher Nebel
[1] durch Nebel behindert, von Nebel eingehüllt, in Nebel gehüllt, Nebel geschwängert, in Nebel gehüllt, in Nebel getaucht, Nebel hängt über, in Nebel hüllen, Nebel kriecht, der Nebel lichtet sich, Nebel liegt über, im Nebel stehen, im Nebel stochern, von Nebel umhüllt, der Nebel verfliegt, der Nebel verhüllt, im Nebel verirrt, vom Nebel verschluckt, im Nebel versinken, der Nebel verschwindet
[2] astronomischer Nebel, diffuser Nebel, galaktischer Nebel, planetarischer Nebel
[3] leichter Nebel, mäßiger Nebel, starker Nebel

Wortbildungen:

[1] benebeln, Nebelbank, Nebelbildung, Nebelbogen, Nebeldecke, Nebelfeld, Nebelfetzen, nebelfeucht, Nebelfleck, Nebelfluid, Nebelglocke, Nebelgranate, nebelhaft, Nebelhorn, nebelig, Nebelkammer, Nebelkanone, Nebelkerze, Nebelkrähe, Nebellampe, Nebelleuchte, Nebelmaschine, Nebelmasse, Nebelmeer, Nebelmonat, Nebelmond, nebeln, Nebelnässe, Nebelreißen, Nebelscheinwerfer, Nebelschleier, Nebelschlussleuchte, Nebelschwade/Nebelschwaden, Nebeltag, Nebelung, nebelverhangen, Nebelwand, Nebelwerfer, Nebelwetter, neblig, nebulös, vernebeln
[2] Nebelhaufen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Wikipedia-Artikel „Nebel (Begriffsklärung)
[1, 3] Wikipedia-Artikel „Nebel
[2] Wikipedia-Artikel „Nebel (Astronomie)
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Nebel
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Nebel
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalNebel
[1, 2] The Free Dictionary „Nebel

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Nebel“, Seite 647.
  2. Pokorny, J.: Indogermanisches Etymologisches Wörterbuch, Bd. 1, München 1959, S. 315 u. S. 316.
  3. Johann Wolfgang von Goethe: Goethe · Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), München 1986, ISBN 3–406–31234–9 (Dieser Sonderausgabe liegt folgende Ausgabe zugrunde. Goethes Werke, Band III (Hamburger Ausgabe). Textkritisch durchgesehen und kommentiert von Erich Trunz. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. München 1986. Die ‚Hamburger Ausgabe‘ wurde begründet im Christian Wegner Verlag, Hamburg. Die erste bis neunte Auflage des dritten Bandes erschien dort in den Jahren 1949 bis 1972. 775 Seiten. Seite 46, Zeile 1310:)
  4. Johann Wolfgang von Goethe: Goethe · Faust. Der Tragödie erster und zweiter Teil · Urfaust. 271.–290. Tausend. Auflage. C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung (Oscar Beck), München 1986, ISBN 3–406–31234–9 (Dieser Sonderausgabe liegt folgende Ausgabe zugrunde. Goethes Werke, Band III (Hamburger Ausgabe). Textkritisch durchgesehen und kommentiert von Erich Trunz. 13., neubearbeitete und erweiterte Auflage. München 1986. Die ‚Hamburger Ausgabe‘ wurde begründet im Christian Wegner Verlag, Hamburg. Die erste bis neunte Auflage des dritten Bandes erschien dort in den Jahren 1949 bis 1972. 775 Seiten. Seite 274, Zeile 9087 f.:)
  5. James Salter: Ein Spiel und ein Zeitvertreib. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22440-2, Seite 54.
  6. Björn Kuhligk, Tom Schulz: Rheinfahrt. Ein Fluss. Seine Menschen. Seine Geschichten. Orell Füssli, Zürich 2017, ISBN 978-3-280-05630-1, Seite 32.
  7. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 129.

Substantiv, n, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ (das) Nebel
Genitiv (des Nebel)
(des Nebels)

Nebels
Dativ (dem) Nebel
Akkusativ (das) Nebel

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Nebel“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Ne·bel, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈneːbl̩] auch [ˈneːbəl], [ˈneːbʏl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nebel (Info)
Reime: -eːbl̩

Bedeutungen:

[1] eine Gemeinde auf der Nordseeinsel Amrum (Deutschland)

Herkunft:

friesisch: Naibel, von nai = neu und -bel, wie -büll von altdänisch: boli = Siedlung (verwandt mit niederdeutsch: -büttel)[Quellen fehlen]

Beispiele:

[1] Nebel ist ein ruhiges Plätzchen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in Nebel arbeiten, sich in Nebel aufhalten, in Nebel aufwachsen, Nebel besuchen, nach Nebel fahren, nach Nebel kommen, in Nebel leben, aus Nebel stammen,in Nebel verweilen, in Nebel wohnen, nach Nebel zurückkehren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Nebel (Amt Amrum)

Substantiv, f, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Nebel
Genitiv der Nebel
Dativ der Nebel
Akkusativ die Nebel

Worttrennung:

Ne·bel, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈneːbl̩] auch [ˈneːbəl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nebel (Info)
Reime: -eːbl̩

Bedeutungen:

[1] ein Fluss in Mecklenburg-Vorpommern, (Deutschland)

Oberbegriffe:

[1] Warnow, Fluss

Beispiele:

[1] Die Nebel wird oft nicht nur als das schönste Flüsschen in Mecklenburg bezeichnet.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in der Nebel angeln, in der Nebel baden, in der Nebel schwimmen

Wortbildungen:

Nebeltal

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Nebel (Warnow)

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Nebel
(Nebel)
die Nebel
(Nebel)
die Nebels die Nebel
Genitiv des Nebel
des Nebels
Nebels
der Nebel
(Nebel)
der Nebels der Nebel
Dativ dem Nebel
(Nebel)
der Nebel
(Nebel)
den Nebels den Nebel
Akkusativ den Nebel
(Nebel)
die Nebel
(Nebel)
die Nebels die Nebel
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Nebel“ – für männliche Einzelpersonen, die „Nebel“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Nebel“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Nebel“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Ne·bel

Aussprache:

IPA: [ˈneːbl̩] auch [ˈneːbəl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Nebel (Info)
Reime: -eːbl̩

Bedeutungen:

[1] ein deutscher Nachname, Familienname

Beispiele:

[1] Wenn wir Nebels zu Besuch einladen, können Schillings nicht auch noch kommen, das würde nicht gut ausgehen!

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1]

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bebel, Hebel, Knebel, Nabel, nebeln, neben, Nobel, nobel
Anagramme: Leben (auch Palindrom)