Leben

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Leben (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Leben die Leben
Genitiv des Lebens der Leben
Dativ dem Leben den Leben
Akkusativ das Leben die Leben

Worttrennung:

Le·ben, Plural: Le·ben

Aussprache:

IPA: [ˈleːbn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Leben (Info), Lautsprecherbild Leben (Info), Lautsprecherbild Leben (Info), Lautsprecherbild Leben (Österreich) (Info)
Reime: -eːbn̩

Bedeutungen:

[1] der Inbegriff alles Organischen, basierend auf Stoffwechsel, Vermehrung und Wachstum
[2] persönliche Laufbahn, beginnend mit der Geburt und endend mit dem Tod, kurz für Lebensweg
[3] kurz für: Lebensumstände
[4] Computerspiele: verbleibender Versuch, der nach einem virtuellen Tod noch zur Verfügung steht

Herkunft:

mittelhochdeutsch leben → gmh, althochdeutsch lebēn → goh. Beim Wort Leben handelt es sich um einen substantivierten Infinitiv, der heute als reines Substantiv empfunden wird. Das Wort ist seit der Zeit um 1000 belegt.[1]

Synonyme:

[1] Dasein
[2] Existenz

Gegenwörter:

[2] Tod

Unterbegriffe:

[2] Alltagsleben, Arbeitsleben, Berufsleben, Doppelleben, Eheleben, Eigenleben, Familienleben, Gefängnisleben, Kasernenleben, Menschenleben, Nachleben, Nachtleben, Parteileben, Pflanzenleben, Privatleben, Soldatenleben, Sünderleben, Tierleben
[2] übertragen: Geldleben, Geschäftsleben, Kulturleben, Musikleben, Nutzleben, Scheinleben, Verkehrsleben, Wirtschaftsleben
[3] Erwachsenenleben, Frauenleben, Gefühlsleben, Geistesleben, Geschlechtsleben, Hundeleben, Hungerleben, Kinderleben, Lasterleben, Liebesleben, Lotterleben, Luderleben, Männerleben, Nomadenleben, Reiseleben, Sexleben, Studentenleben, Triebleben, Zigeunerleben
[3] Dorfleben, Großstadtleben, Innenleben, Lagerleben, Landleben, Stadtleben, Vereinsleben

Beispiele:

[1] „Sie begnügten sich mit den provenzalischen Stierspielen - da bleibt der Stier am Leben.“[2]
[1] Gibt es Leben auf dem Mars?
[1, 2] „Wir tragen die Verantwortung für das Leben: das kleine Signalfeuer in der beängstigenden Dunkelheit, aus der wir kommen und in die wir zurückkehren werden.“[3]
[2] Er hatte ein erfülltes Leben.
[2] „Wir kehren zurück nach Deutschland und merken, dass hier unsere Leben sind.“[4]
[3] Wie gefällt dir das Leben auf dem Land?
[4] Sei vorsichtig, du hast nur noch zwei Leben!

Redewendungen:

[1] Katzen haben sieben Leben
[2] den Bund fürs Leben schließen
etwas ins Leben rufen
sein Leben aufs Spiel setzen
sein Leben lassen
sein Leben selbst in die Hand nehmen
sich das Leben nehmen
sich durchs Leben schlagen
Geld oder Leben

Sprichwörter:

[2] umsonst ist der Tod, und der kostet das Leben
[3] „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ (Gerassimow, fälschlich zugeschrieben jedoch Gorbatschow nach anderer Quelle)

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: etwas mit dem Leben bezahlen, ums Leben bringen; (etwas/jemanden) am Leben erhalten (Lautsprecherbild Audio (Info)), ums Leben kommen, am Leben sein, ins Leben treten, Leben retten (etwas rettet Leben oder jemand rettet jemandes Leben)
[1] mit Adjektiv: ewiges Leben (Lautsprecherbild Audio (Info))
[2] mit Substantiv: der Sinn des Lebens,
[2] in Wortkombination: um Leben und Tod gehen, nie im Leben
[2] mit Verb: etwas ins Leben rufen
[3] in Wortkombination: ein bewegtes Leben (haben) (Lautsprecherbild Audio (Info)), ein geregeltes Leben (führen) (Lautsprecherbild Audio (Info)), ein unbekümmertes Leben führen (Lautsprecherbild Audio (Info))
[2, 3] mit Adjektiv: das tägliche Leben, sorgenloses Leben (Lautsprecherbild Audio (Info))

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: lebensbedrohlich, lebensfeindlich, lebensfroh, lebenslang, lebenslänglich, lebensmüde
Substantive: Lebensabend, Lebensabschnitt, Lebensalter, Lebensangst, Lebensarbeit, Lebensart, Lebensaufgabe, Lebensäußerung, Lebensbahn, Lebensbaum, Lebensbaustein, Lebensbedingung, Lebensbedrohung, Lebensbeichte, Lebensbereich, Lebensbestätigung, Lebensdarstellung, Lebensdaten, Lebensdauer, Lebenseinstellung, Lebensende, Lebensenergie, Lebensentwurf, Lebenserfahrung, Lebenserhaltung, Lebenserwartung, Lebensfaden, Lebensform, Lebensfrage, Lebensfreude, Lebensführung, Lebensfunke, Lebensfunktion, Lebensgefahr, Lebensgefährte, Lebensgefüge, Lebensgefühl, Lebensgeister, Lebensgemeinschaft, Lebensgenuss, Lebensgeschichte, Lebensgewohnheit, Lebensgier, Lebensgrundlage, Lebenshalbjahr, Lebenshaltung, Lebensharmonie, Lebenshunger, Lebensinhalt, Lebensinteresse, Lebensjahr, Lebensjahrzehnt, Lebenskraft, Lebenskrise, Lebenskultur, Lebenskünstler, Lebenslage, Lebenslauf, Lebensleistung, Lebenslicht, Lebenslinie, Lebensluft, Lebenslüge, Lebenslust, Lebensmaxime, Lebensmitte, Lebensmittel, Lebensmöglichkeit, Lebensmonat, Lebensmotto, Lebensmüdigkeit, Lebensmut, Lebensniveau, Lebensort, Lebenspartner, Lebenspartnerschaft, Lebensperspektive, Lebensphase, Lebensphilosophie, Lebensplan, Lebensplanung, Lebenspraxis, Lebensprinzip, Lebensqualität, Lebensraum, Lebensregion, Lebensretter, Lebensrettung, Lebensrhythmus, Lebensrune, Lebenssituation, Lebensspur, Lebensstadium, Lebensstandard, Lebensstätte, Lebensstil, Lebenstag, Lebenstraum, Lebensumstand, Lebensumstände, Lebensunterhalt, Lebensverhältnisse, Lebensversicherung, Lebenswandel, Lebensweg, Lebensweise, Lebensweisheit, Lebenswelt, Lebenswerk, Lebenswille/Lebenswillen, Lebenswirklichkeit, Lebenswissenschaft, Lebenswoche, Lebenszeit, Lebenszweck, Lebenszyklus, Lebzeit

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Leben (Begriffsklärung)
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Leben
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Leben
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLeben
[1, 2] Duden online „Leben

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, Stichwort „leben“. ISBN 3-423-03358-4.
  2. Kurt Tucholsky: Ein Pyrenäenbuch. Directmedia Publikation, Berlin 2000 [1927], Seite 8104.
  3. James Baldwin: Vor dem Kreuz. Brief aus einer Landschaft meines Geistes. In: Derselbe; mit einem Vorwort von Jana Pareigis (Herausgeber): Nach der Flut das Feuer. ›The Fire Next Time‹. Neuübersetzung, 2. Auflage. dtv, München 2020 (Originaltitel: The Fire Next Time, übersetzt von Miriam Mandelkow aus dem amerikanischen Englisch), ISBN 978-3-434-14736-1, Seite 100–101 (Erstauflage der Neuübersetzung 2019; deutschsprachige Erstveröffentlichung unter dem Titel Hundert Jahre Freiheit ohne Gleichberechtigung bei Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1964; englischsprachige Originalausgabe 1963).
  4. Alice Bota, Khuê Pham, Özlem Topçu: Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen. Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, ISBN 978-3-498-00673-0, Seite 58.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Beben, beben, eben, geben, heben, kleben, laben, Leber, legen, Lehen, Lesben, Lesen, lesen, Lieben, lieben, Loben, loben, neben, Reben, weben
Anagramme: Nebel (auch Palindrom)