Schwein

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des Jahres 2008 das Wort der Woche.

Schwein (Deutsch)

Substantiv, n

Singular Plural
Nominativ das Schwein die Schweine
Genitiv des Schweins
des Schweines
der Schweine
Dativ dem Schwein
dem Schweine
den Schweinen
Akkusativ das Schwein die Schweine
[1] weibliches Schwein (Sau mit Ferkel)

Worttrennung:

Schwein, Plural: Schwei·ne

Aussprache:

IPA: [ʃvaɪ̯n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schwein (Info), Lautsprecherbild Schwein (Info)
Reime: -aɪ̯n

Bedeutungen:

[1] Säugetier und Paarhufer mit kurzen Beinen, verlängerter rüsselartiger Schnauze, Borsten
[2] kurz und synonym für: Schweinefleisch, Schweinernes
[3] Schimpfwort für einen
[3a] gemeinen Menschen
[3b] schmutzigen oder obszönen Menschen
[4] Präfixoid:schweine-, Schweine-“ (unbetont): Übertreibung, Steigerung (meist negativ: Schimpfwort)
[5] (meist in Verbindung mit haben und ohne Artikel) Glück; positiver Situationszufall (siehe auch Redewendung: Schwein haben)

Herkunft:

althochdeutsch: swin, vom protogermanisch *swinan (vergleiche auch englisch swine, niederländisch zwijn, schwedisch svin und so weiter). Ferner vom protoindoeuropäischen Stamm *su- (vergleiche hierzu deutsch Sau, lateinisch suinus und sus, russisch свин und свинья, lettisch sivens, irländisch suig und so weiter).

Synonyme:

[1] Borstentier, Borstenvieh; alle umgangssprachlich: Grunzer, Jolanthe, Matz, Wutz; wissenschaftlich: Suidae, Sus
[3a] Aas, Arsch, Halunke, Kanaille, Kreatur, Luder, Lump, Rabenaas, Schuft, Schurke
[3b] Ferkel, Sau, Schmutzfink, Zotenreißer, Wutz
[4] Präfixoide: arsch-, Arsch-, sau-, Sau-, hunde-, Hunde-

Verkleinerungsformen:

Schweinchen, Schweinlein, ostmitteldeutsch: Schweinel, bairisch: Schweinderl

Oberbegriffe:

[1] Haustier, Paarhufer, Huftier, Säugetier
[2] Fleisch, Nahrung
[3] Schimpfwort

Unterbegriffe:

[1] Eber, Ferkel, Sau, Bartschwein, Buschschwein, Drogensuchschwein, Erdschwein, Hängebauchschwein, Hausschwein, Hirscheber, Hüteschwein, Hybridschwein, Landschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Pinselohrschwein, Sattelschwein, Schlachtschwein, Trüffelschwein, Waldschwein, Warzenschwein, Wildschwein, Zuchtschwein
[1] Glücksschwein, Hausschwein, Lebendschwein, Mastschwein, Mutterschwein, Sparschwein, Wasserschwein
übertragener Gebrauch: Frontschwein, Phrasenschwein, Sparschwein
[3] Ausländerschwein, Charakterschwein, Dreckschwein, Etappenschwein, Faschistenschwein, Frontschwein, Gesinnungsschwein, Judenschwein, Kameradenschwein, Kielschwein, Kommunistenschwein, Mistschwein, Nazischwein, Protestschwein, Spießerschwein, Stasischwein, Umweltschwein
[5] Glücksschwein
[?] Marzipanschwein

Beispiele:

[1] Hast du die Schweine schon gefüttert?
[1] „Doch zu einem geringen Maße bauen sie auch Kartoffeln an und halten Kleinvieh wie Hühner und Schweine, landwirtschaftliche Techniken, die sie von ihren Nachbarn, den Aymará übernommen haben“.[1]
[1] „Ja, das Schreiben und das Lesen
ist nie mein Sach’ gewesen,
denn schon von Kindesbeinen
befasst ich mich mit Schweinen;
auch war ich nie ein Dichter
Potzdonnerwetter Paraplui,
nur immer Schweinezüchter,
poetisch war ich nie!“ [2]
[2] Nein danke, ich esse kein Schwein.
[3] ein richtiges Schwein, er ist voll wie ein Schwein, du dummes Schwein!
[3] Das Leben ist grausam und Gabi ein Schwein (Die Prinzen)
[4] Das Wetter ist heute mal wieder schweinegeil.
[5] Da hast du aber Schwein gehabt.

Redewendungen:

wie ein Schwein bluten, wie ein gestochenes Schwein bluten, wie ein abgestochenes Schwein bluten
kein Schwein – niemand ruft mich an
ein armes Schwein, armes Schwein – ein bedauernswerter Mensch
Schwein habenGlück haben
Schwein sein ist schön
das kostet ein Schweinegeld – ist teuer
Haben wir zusammen die Schweine gehütet? – unerwünschte Vertraulichkeit
Die Schweine wechseln, die Tröge bleiben die gleichen
Ich hüte keine Schweine umsonst! – Erwartung angemessener Entlohnung

Wortbildungen:

[1] Meerschweinchen, Schweinebandwurm, Schweineborste, Schweinefett, Schweinefraß, Schweinefutter, Schweinegrippe, Schweinehälfte, Schweineherde, Schweineherz, Schweinehirt, Schweinehirte, Schweinekoben, Schweinekofen, Schweinekopf, Schweineleber, Schweinemaske, Schweinemast, Schweinemästerei, Schweineohr, Schweinepest, Schweinerotlauf, Schweineschlächter, Schweinestall, Schweinestecher, Schweinetrog, Schweinezucht, Schweinezüchter, Schweinezyklus, Schweinsblase, Schweinsleder, Schweinsohr, Schweinswal
[2] Schweinebacke, Schweinebauch, Schweinebraten, Schweinefilet, Schweinegulasch, Schweinehackfleisch, Schweinekotelett, Schweinelachse, Schweinelendchen, Schweinelende, Schweinemett, Schweinerippchen, Schweinerippe, schweinern, Schweinerücken, Schweineschinken, Schweineschmalz, Schweineschnitzel, Schweinespeck, Schweinesteak, Schweinsbraten, Schweinshaxe, Schweinskopf, Schweinsohren, Schweinsrippchen, Stachelschwein, Wasserschwein
[3] Schweinerei
[3a] Schweinehund
[3b] Schweinigel, Schweinepriester, Schweinkram, schweinisch
[4] Schweinearbeit, Schweinegeld, Schweine-Latein, schweinemäßig, Schweinesystem, schweineteuer, Schweinsgalopp

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Schwein
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Schwein (Begriffsklärung)
[1, 3–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schwein
[1–3, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schwein
[1–3] früher auch bei canoonet „Schwein“
[1, 3, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchwein
[1–3, 5] The Free Dictionary „Schwein
[1–3, 5] Duden online „Schwein

Quellen:

  1. Autorengemeinschaft: Das große Buch des Allgemeinwissens Natur. Das Beste GmbH, Stuttgart 1996, ISBN 3-87070-613-9, Seite 150
  2. Ignaz Schnitzer: Ja, das Schreiben und das Lesen. In: Der Zigeunerbaron. 24. Oktober 1885, abgerufen am 23. Oktober 2017.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schein, Schrein, Schwan, Schwedin, Schweif, Schweiß, Schweiz, Schwerin, Wein
Anagramme: wichsen, Wichsen, wischen, Wischen