Eis

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Eis (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Eis
Genitiv des Eises
Dativ dem Eis
dem Eise
Akkusativ das Eis
[1] vom Eis bedecktes Wasser (Eyjafjallajökull, Gletscher in Island)
[1] Bäume biegen sich unter der Last von Eis (in einem Wald nahe Moskau)
[2] ein Becher gemischtes Eis mit Sahne

Worttrennung:

Eis, kein Plural

Aussprache:

IPA: [aɪ̯s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Eis (Info), Lautsprecherbild Eis (österreichisch) (Info)
Reime: -aɪ̯s

Bedeutungen:

[1] Wasser im festen Aggregatzustand; gefrorenes Wasser
[2] kurz für: Speiseeis, eine gefrorene Süßspeise

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch īs → gmh, und althochdeutsch īs → goh, urgermanisch *īsan → gem, auch niederdeutsch ies → nds und englisch ice → en, indogermanisch *h₁eiH-so- → ine, gebildet zu *h₁eiH- → ine, vergleiche avestisch aēxa → ae ‚Eis, Frost‘, isav- → aeeisig, frostig‘, litauisch ýnis → ltRaureif‘, russisch иней (inej→ ru.[1][2]

Synonyme:

[2] Eiscreme, Speiseeis

Gegenwörter:

[1] Feuer, Wasser

Oberbegriffe:

[1] Wasser
[2] Nachtisch, Süßigkeit, Süßspeise

Unterbegriffe:

[1] Blitzeis, Glatteis, Meereis, Mundeis, Packeis, Polareis, Treibeis
[1] übertragen: Methaneis, Stickstoffeis, Trockeneis
[2] Bananeneis, Erdbeereis, Fruchteis, Haselnusseis, Himbeereis, Kindereis, Meloneneis, Milcheis, Nusseis, Pistazieneis, Schokoladeneis, Stevia-Eis, Stracciatella, Vanilleeis, Walnusseis, Wassereis, Zitroneneis

Beispiele:

[1] Es ist so kalt, dass Wasser sofort zu Eis gefriert.
[1] Bei "Eis" mag man an Winter, Schnee und Frost denken, an arktische Temperaturen und überfrierende Nässe. Vermutlich ist jedoch vielen der Gedanke an einen Eisbecher an einem warmen Sommertag angenehmer.[3]
[1] Das Eis in den Polarmeeren scheint ein unbelebter Ort zu sein. Zwar laufen Eisbären oder Pinguine auf seiner Oberfläche, Fische und Robben schwimmen unter ihm her - das Eis selbst hingegen ist für viele nichts weiter als ein Klumpen gefrorenes Wasser.[4]
[1] „Dolochow, der mitten in der Menschenmasse stand, zwängte sich bis an den Rand des Dammes durch, stiess dabei zwei Soldaten um und lief dann auf das schlüpfrige Eis, das den Teich bedeckte.“[5]
[2] „Das Eis ist sehr lecker!“
[2] Eiscreme ist köstlich. Hat aber - vor allem, wenn es warm ist - einen entscheidenden Nachteil: sie schmilzt. Und nichts ist nerviger als sich verflüssigendes Eis, wenn es klebrig über die Finger läuft, man dem flüssigen Sahne-Schokoladen- oder Erdbeerzeug nicht mehr hinterherkommt und es unkontrolliert aufs T-Shirt tropft.[6]
[2] „Der eine trank Whisky, der andere aß Eis mit Schlagsahne.“[7]

Redewendungen:

[1] das Eis brechen
[1] das Eis ist gebrochen
[1] etwas auf Eis legen, jemanden auf Eis legen
[1] die Kuh ist vom Eis
[1] die Kuh vom Eis bringen, die Kuh vom Eis führen, die Kuh vom Eis holen, die Kuh vom Eis kriegen, die Kuh vom Eis schieben, die Kuh vom Eis ziehen
[1] etwas auf Eis legen
[1] etwas liegt auf Eis
[1] jemanden aufs Eis führen
[1] sich auf dünnem Eis bewegen
[1] sich auf dünnes Eis begeben, sich auf dünnes Eis wagen
[1] Wenn's dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis tanzen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Eis schmilzt, schwimmt, taut
[1] ewiges Eis
[2] Eis ist fruchtig, gefroren, hinuntergefallen, kalt, lecker, schokoladig, süß; Eis kaufen, essen, lecken, probieren

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: eisbedeckt, eisfrei, eisgekühlt, eisig, eiskalt, eiszeitlich
Substantive:
[1] Eisabbruch, Eisbahn, Eisbär, Eisbein, Eisberg, Eisbeutel, Eisblume, Eisbohrkern, Eisbrecher, Eiseskälte, Eisfach, Eisfischen, Eisfläche, Eisgipfel, Eisheiligen, Eishockey, Eiskälte, Eiskamin, Eiskanal, Eiskappe, Eiskasten, Eiskeller, Eisklima, Eisklettern, Eiskluft, Eisklumpen, Eiskorn, Eiskratzer‎, Eiskraut, Eiskrawatte, Eiskristall, Eiskübel, Eiskühler, Eiskunstlauf, Eiskunstlaufen, Eiskunstläufer, Eisloch, Eismeer, Eis-Mond, Eisnotpost, Eispanzer, Eispickel, Eisplatte, Eisprinzessin, Eisregen, Eissalat, Eisschicht, Eisschießen, Eisschlitten, Eisschmelze, Eisschnee, Eisschnelllauf, Eisschnelllaufen, Eisschnellläufer, Eisscholle, Eisschrank, Eisschraube, Eissegeln, Eisskulptur, Eisspalte, Eisspeedwayrennen, Eissport, Eisspross, Eisstadion, Eisstau, Eisstaub, Eisstausee, Eisstock, Eisstockschießen, Eisstollen, Eissturmvogel, Eistag, Eistanz, Eisvogel, Eiswasser, Eiswürfel, Eiswüste, Eiszapfen, Eiszeit, Treibeis, Vereisung
[2] Eis am Stiel, Eisbällchen, Eisbecher, Eisbombe, Eiscreme, Eisdiele, Eiskaffee, Eiskarte, Eiskonditor, Eiskugel, Eisladen, Eismann, Eissalon, Eisschale, Eisschokolade, Eisstand, Eistee, Eistorte, Eistüte, Eisverkäufer, Eisvulkan, Eiswaffel
Verben: [1] abeisen, aufeisen, eislaufen, vereisen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Eis
[2] Wikipedia-Artikel „Speiseeis
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Eis
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Eis
[1, 2] Duden online „Eis (Wasser, Speise)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEis
[1, 2] The Free Dictionary „Eis

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9
  2. Guus Kroonen: Etymological Dictionary of Proto-Germanic. Brill, Leiden 2013. S. 271.
  3. Michael Utz: Sprachbar - Eis. In: Deutsche Welle. 28. Juli 2008 (URL, abgerufen am 21. November 2015).
  4. Brigitte Osterath: Wissenschaft - Überlebenskünstler im ewigen Eis. Das Leben im Polareis ist hart: extrem salzig, oft dunkel und vor allem furchtbar kalt. Aber die Anwohner haben sich gut gewappnet. Beispielsweise sondern sie Eiweiße ab, die das Wasser am Zufrieren hindern. In: Deutsche Welle. 3. April 2012 (URL, abgerufen am 21. November 2015).
  5. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 373. Russische Urfassung 1867.
  6. Judith Hartl: Forschung - Endlich! Das Eis der Zukunft schmilzt nicht mehr. Schottische Forscher haben eine Methode entwickelt, die verhindern soll, dass Eiscreme dahinschmilzt. Chemie ist nicht im Spiel, versichern die Wissenschaftler. Wie geht das denn?. In: Deutsche Welle. 3. September 2015 (URL, abgerufen am 21. November 2015).
  7. Johannes Mario Simmel: Es muß nicht immer Kaviar sein. Mit auserlesenen Kochrezepten des Geheimagenten wider Willen. Nikol, Hamburg 2015, ISBN 978-3-86820-292-2, Seite 251. Erstveröffentlichung Zürich 1960.

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Eis die Eis
Genitiv des Eis der Eis
Dativ dem Eis den Eis
Akkusativ das Eis die Eis
[1] Notation des Eis in verschiedenen Tonlagen

Worttrennung:

Eis, Plural: Eis

Aussprache:

IPA: [ˈeːɪs]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Eis (Info)

Bedeutungen:

[1] Musik: Ton mit 352 Hz und alle Töne im Oktavabstand dazu, um einen Halbton erhöhtes E

Synonyme:

[1] enharmonische Verwechslung: F

Unterbegriffe:

[1] Kontra-Eis, kleines Eis, großes Eis, eingestrichenes Eis, zweigestrichenes Eis etc.

Beispiele:

[1] Denke bitte daran in Takt 5 ein Eis zu spielen!

Wortbildungen:

[1] Eisis, Eis-Dur, eis-Moll

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Eis (Begriffsklärung)
[1] Duden online „eis, Eis (Musik, Ton)
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEis

Deklinierte Form[Bearbeiten]

Nebenformen:

Eies

Worttrennung:

Eis

Aussprache:

IPA: [aɪ̯s]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Eis (Info)
Reime: -aɪ̯s

Grammatische Merkmale:

  • Genitiv Singular des Substantivs Ei
Eis ist eine flektierte Form von Ei.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Ei.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: ais, Ais, bis, Eids, ein, eins, Eins, Eisen, Eiß, Ems, es, fis, Fis, heiß, leis, Reis
Anagramme: sei, sie, Sie