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Mund

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Singular Plural
Nominativ der Mund die Münder
Genitiv des Mundes
des Munds
der Münder
Dativ dem Mund
dem Munde
den Mündern
Akkusativ den Mund die Münder
[1] geschlossener Mund

Worttrennung:

Mund, Plural: Mün·der

Aussprache:

IPA: [mʊnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mund (Info), Lautsprecherbild Mund (Info)
Reime: -ʊnt

Bedeutungen:

[1] Anatomie: Öffnung im unteren Teil des (hauptsächlich menschlichen) Gesichtes, hauptsächlich zur Nahrungsaufnahme und zur Lautbildung genutzt
[2] übertragen, oft in Zusammensetzungen: Äußerungen einer Person oder diese Person selbst
[3] übertragen, gehoben: eine Öffnung (der Erde zum Beispiel)

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch munt → gmh, althochdeutsch mund → goh, germanisch *munþa- „Mund“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] umgangssprachlich: Schnabel, Schnute; abwertend oder scherzhaft: Brotleier, Fresse, Gusche, Klappe, Maul, Schlund, Schnauze; salopp: Fressluke, Kauleiste; österreichisch derb: Pappen

Sinnverwandte Wörter:

[3] Krater, Höhle, Öffnung

Verkleinerungsformen:

[1] Mündchen, Mündlein

Oberbegriffe:

[1] Körperteil, Öffnung

Unterbegriffe:

[1] Kussmund, Schmollmund
[1] andere anatomische Öffnungen: Gebärmuttermund, Magenmund, Muttermund
[1] Gaumen, Lippe, Zäpfchen, Zahn, Zunge
[2] Dichtermund, Kindermund, Leumund, Volksmund
[3] Kratermund

Beispiele:

[1] Ich atme durch den Mund.
[1] „Der offene Mund war größer als sonst.“[2]
[1] „Sein Mund bewegte sich, und unter den geschlossenen Lidern rasten die Pupillen.“[3]
[1] „Der letzte Schrei unter Bergwanderern ist ein Flüssigkeitspack im Rucksack, von dem ein Trinkschlauch zum Mund des Wanderers führt.“[4]
[1] „Lee Jay runzelte die Stirn, verzog den Mund und sah an seinem Overall hinunter.“[5]
[2] Wenn Oma erzählte, hingen alle an ihrem Mund.
[2] Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist.[6]
[3] Der Mund vor diesem Strauch könnte archäologisches Interesse hervorrufen.

Redewendungen:

[1] jemandem Honig um den Mund schmieren – jemandem schmeicheln
[1] sich den Mund fusselig redenvergebens viel argumentieren
[1] nicht auf den Mund gefallen seinredegewandt, schlagfertig sein
[1] den Mund zu voll nehmen – sich überschätzen
[1] etwas ist in aller Munde – etwas ist aktuell, sehr bekannt
[1] den Mund haltenstill sein, nicht reden
[1] von der Hand in den Mund leben – die ganzen Einnahmen sofort aufbrauchen, nichts sparen können
[1] den Mund wässrig machenAppetit machen
[1] nach dem Munde redenopportunistisch genau das sagen, was jemand hören will
[1] wie aus einem Mundeeinhellig
[1] sich den Mund verbrennen – sich schaden indem man etwas Unbedachtes sagt
[1] sich etwas vom Munde absparen – es schwer haben, Geld zu sparen
[1] jemandem das Wort im Munde umdrehen – jemanden absichtlich falsch interpretieren
jemandem den Mund verbieten

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: [1] mundfaul, mundfertig, mundgerecht, mündlich, mundtot, vollmundig
Substantive: [1] Mundart, Mundatmung, Mundbeschwerde, Mundbewegung, Mundfalte, Mundfäule, Mundflora, Mundhöhle, Mundmaler, Mundöffnung, Mundraub, Mundschenk, Mundschutz, Mundsperre, Mundspiegel, Mundspülung, Mundverkehr, Mundvorrat, Mundwasser, Mundwerk, Mundwinkel, vollmundig
[1] Musikinstrumente: Mundharmonika, Mundtrommel
[3] Mundloch
ohne Bezug: Dortmund, Mündel, mündig, Raimund, Sigmund, Vormund
Verben: [1] munden

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Mund
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Mund
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mund
[1, 3] Duden online „Mund (Öffnung, Lippen, Schlund)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMund
[1] Deutsche Welle, Deutsch lernen - Alltagsdeutsch – Podcast: Katja Stiegel: Mund. In: Deutsche Welle. 15. August 2007 (Text und Audio zum Download, Dauer: 13:57 mm:ss, URL, abgerufen am 6. Februar 2019).

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Mund“, Seite 637.
  2. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 27. Erstmals 1954 erschienen.
  3. Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 166.
  4. Hartmut Gräfenhahn: Grenzgänger. Berliner Zeitung, Berlin 06.10.2001
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 28 Englisches Original 1970.
  6. 5.Mose 17:6. Abgerufen am 6. Juni 2014.
  7. http://www.wizlaw.de/html/polabisch.html
Singular Plural
Nominativ die Mund
Genitiv der Mund
Dativ der Mund
Akkusativ die Mund

Nebenformen:

Munt

Worttrennung:

Mund, kein Plural

Aussprache:

IPA: [mʊnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mund (Info), Lautsprecherbild Mund (Info)
Reime: -ʊnt

Bedeutungen:

[1] Gewalt über die mit dem Hausoberhaupt in einer Gemeinschaft lebenden und von ihm zu schützenden Personen

Beispiele:

[1] Solange die Frau unter seiner Mund ist, hat sie keinen Nießbrauch an ihrem Vermögen.

Wortbildungen:

Mündel, mündig, vermunden, Vormund

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Mund
[1] Duden online „Mund_Gewalt_Macht
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Mund

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bund, Fund, Hund, Mond, Rund, rund, Sund, und, wund