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Knesset

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Knesset (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Knesset
Genitiv der Knesset
Dativ der Knesset
Akkusativ die Knesset
[1] der Sitzungssaal während der Feier des 61-jährigen Bestehens der Knesset;
Aufnahme von Itzik Edri (איציק אדרי‎) am 1. Februar 2010
[2] Blick auf die Knesset;
unretuschierte Originalaufnahme von Joshua Paquin am 5. Juni 2005

Anmerkung zum Genus:

Das Wort war anfänglich auch als Maskulinum gebräuchlich:
„Noch während der Grenzzwischenfälle entdeckte die Polizei in Tel Aviv einen geplanten Anschlag orthodoxer Fanatiker auf den Knesset (das Parlament), der die Abgeordneten durch Schreckbomben und Molotow-Cocktails zur Annahme der orthodoxen Religion für sämtliche Schulen bewegen sollte.“[1]
„Das Parlament, der Knesset, tagte schon immer in Jerusalem und immer mehr Regierungsstellen verlegen sich in das geistige günstigere Klima.“[2]

Alternative Schreibweisen:

Knesseth

Worttrennung:

Knes·set, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈknɛsɛt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Knesset (Info)

Bedeutungen:

[1] israelisches Einkammer-Parlament
[2] israelisches Parlamentsgebäude

Herkunft:

Das Wort ist dem gleichbedeutend hebräischem כְּנֶסֶת‎ (CHA: kenæsæṯ, knæsæṯ) → he [3][4] entlehnt und bedeutet eigentlich ‚Versammlung‘.[5][6]
„Der Name «Knesset» und die Zahl der 120 Parlamentsabgeordneten leiten sich laut israelischen Regierungsangaben von der «Knesset Ha-Gdola», der «Großen Versammlung», ab. Diese, im biblischen Buch Nehemia beschriebene, jüdische Ratsversammlung soll im 5. Jahrhundert v.u.Z. getagt haben.“[7]

Oberbegriffe:

[1, 2] Parlament
[1] Volksvertretung
[2] Gebäude

Beispiele:

[1] „Als er 1949 zum Vizepräsidenten der ersten Knesset gewählt wurde, gehörte er zu jenen Politikern, die vom ersten Tag an für die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zur Bundesrepublik eintraten.“[8]
[1] „Moledet führt in der Knesset rassistische Tiraden und Angriffe auf arabische Abgeordnete, um sein Programm der ‚Umsiedlung‘ der Bevölkerung des Westjordanlandes und des Gazastreifens zu untermauern.“[9]
[1] „Das israelische Parlament, die Knesset, Hebräisch für «Versammlung», trat erstmals am 15. Schewat 5709 nach jüdischem Kalender, 14. Februar 1949 nach christlichem, zusammen. […] Das Gebäude der Knesset in Givat Ram wurde am 30. August 1966 bezogen und seitdem kontinuierlich ausgebaut.“[7]
[1] „Der Jurist David Rotem ist stellvertretender Präsident der Knesset und im neu gewählten israelischen Parlament designierter Vorsitzender des Rechtsausschusses.“[10]
[1] „Allein die Tatsache, dass mehr als anderthalb Millionen Palästinenser mit israelischem Pass vor dem Gesetz den jüdischen Israelis gleichgestellt sind, dass es arabische Parteien und Abgeordnete in der Knesset gibt, dass Araber an israelischen Universitäten studieren können, all das könnte weiter nicht entfernt sein von den Zuständen im einstigen Apartheidstaat Südafrika.“[11]
[2] „Nicht mehr als knappe drei Zeilen war deutschen Zeitungen die Meldung vom 23. Januar 1950 wert. De jure wurde die Proklamation, die schließlich einen Bruch der UN-Resolution bedeutete, von der Staatengemeinschaft nie anerkannt. Dennoch verlegte Israel die Knesset nach Jerusalem.“[12]
[2] „Wenn ich mit den Kindern in die Natur, an die frische Luft will, muss ich in die weit entfernte Umgebung der Knesset, des israelischen Parlaments.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] im Nominativ: die Knesset kommt zusammen, tritt zusammen; die Knesset konstituiert sich, die Knesset versammeln; die Knesset befasst sich, beschäftigt sich (mit etwas); die Knesset einigt sich (auf etwas); die Knesset debattiert, diskutiert (etwas, über etwas); die Knesset stimmt (über etwas) ab; die Knesset votiert (für etwas); die Knesset behandelt, beschließt, entscheidet (etwas), legt (etwas) fest; die Knesset akzeptiert, bewilligt (etwas), nimmt (etwas) an; die Knesset lehnt (etwas) ab, schmettert (etwas) ab, verwehrt (etwas); die Knesset fordert (etwas), gibt (etwas) bekannt; die Knesset vertagt (etwas); die Knesset wählt (jemanden), wählt (jemanden) wieder
[1] im Genitiv: Abgeordnete/Abgeordneter, Mitglied, Präsident/Präsidentin der Knesset
[1] im Dativ: der Knesset angehören, vorstehen; der Knesset obliegt (etwas); aus der Knesset ausscheiden; (etwas) in der Knesset durchbringen; in der Knesset durchfallen; in der Knesset wird debattiert, diskutiert; in der Knesset wird abgestimmt; in der Knesset wird votiert; eine Rede vor der Knesset; Neuwahlen, Wahlen zur Knesset
[1] im Akkusativ: die Knesset einberufen, zusammenrufen; die Knesset informieren; die Knesset beschränken, verkleinern; die Knesset übergehen; die Knesset auflösen, entmachten; (etwas) in die Knesset einbringen

Wortbildungen:

[1] Knessetabgeordnete/Knessetabgeordneter, Knessetmitglied, Knessetpräsident/Knessetpräsidentin, Knessetwahl

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Knesset
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knesset
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Knesset
[1, 2] The Free Dictionary „Knesset
[1, 2] Duden online „Knesset
[1, 2] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Knesset(h)“ auf wissen.de
[1, 2] Wahrig Fremdwörterlexikon „Knesset“ auf wissen.de
[1, 2] wissen.de – Lexikon „Knesset
[1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Knesset
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKnesset
[1, 2] Meyers Lexikonredaktion (Herausgeber): Duden, Das Neue Lexikon in zehn Bänden, mit rund 100 000 Stichwörtern und über 7 500 meist farbigen Abbildungen, Spezialkarten, Tabellen und Übersichten im Text. 3. Auflage. Band 5: Indi – Lau, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1996, ISBN 3-411-04353-9, Stichwort »Knesset«, Seite 1826.
[1, 2] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0, Stichwort »Knesset(h)«, Seite 471.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 9. Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04059-9, DNB 98178948X (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Knesset[h]«.
[1, 2] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Knesset[h]«, Seite 719.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Knesset, Knesseth«.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Knesset, Knesseth«, Seite 1016.

Quellen:

  1. Zweite Runde? In: DER SPIEGEL. Nummer 22, 30. Mai 1951, ISSN 0038-7452, Seite 18 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 17. Dezember 2018).
  2. Kein Öl für Haifa. In: DIE ZEIT. Nummer 06, 7. Februar 1957, ISSN 0044-2070, Seite 19 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 17. Dezember 2018).
  3. Yaacov Lavi; neu bearbeitet von Ari Philipp, Kerstin Klingelhöfer: Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch–Deutsch. Völlige Neubearbeitung, Langenscheidt, Berlin/München/Wien/Zürich/New York 2004, ISBN 978-3-468-04161-7, DNB 96770877X, Stichwort »כְּנֶסֶת‎«, Seite 240.
  4. Hebrew-English Dictionary „כְּנֶסֶת
  5. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »Knesset, Knesseth«, Seite 1016.
  6. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Stichwort »Knesset[h]«, Seite 719.
  7. 7,0 7,1 Jüdisches Lexikon - Knesset. In: Jüdische Zeitung Online. Februar 2009, ISSN 1861-4442 (URL, abgerufen am 14. März 2010).
  8. Gisela Dachs: „Was wird, wenn es schiefgeht?“ Deutsche Juden in Israel über die Wiedervereinigung. In: DIE ZEIT. Nummer 37, 7. September 1990, ISSN 0044-2070, Seite 12 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 17. Dezember 2018).
  9. Joseph Algazy: Nationalismus und religiöser Fanatismus: Im Namen von Groß-Israel. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. Nummer 4800, 15. Dezember 1995 (übersetzt von Ursula Beitz), ISSN 1434-2561, Seite 11 (URL, abgerufen am 14. März 2010).
  10. Joseph Algazy, Dominique Vidal: Araber sein in Israel. In: Le Monde diplomatique Online. Deutschsprachige Ausgabe. 8. Mai 2009 (übersetzt von Edgar Peinelt aus dem Französischen), ISSN 1434-2561 (URL, abgerufen am 17. Dezember 2018).
  11. Richard C. Schneider: Von Orbán bis Corbyn: Die neue Normalität des Antisemitismus. In: Blätter für deutsche und internationale Politik. Nummer 9’18, September 2018, ISSN 0006-4416, Seite 80 (Onlineausgabe: URL, URL: PDF 573 kB, abgerufen am 17. Dezember 2018).
  12. Ruth Fühner: Das israelische Parlament proklamiert den Westteil Jerusalems zur Hauptstadt Israels. Vor 55 Jahren. In: DeutschlandRadio. 23. Januar 2005 (URL (Archivversion vom 11. Oktober 2007), abgerufen am 17. Dezember 2018).
  13. Daniel Ludwig: Kein Picknick bei der Knesset. In: WOZ Online. Nummer 16/2005, 21. April 2005 (URL, abgerufen am 14. März 2010).
  14. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »الكنيست‎«, Seite 1124.
  15. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »الكنيست‎«, Seite 1124.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
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Levenshtein-Abstand von 3: Knast, Knesma, Reset