Präteritum

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Präteritum (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Präteritum die Präterita
Genitiv des Präteritums der Präterita
Dativ dem Präteritum den Präterita
Akkusativ das Präteritum die Präterita

Worttrennung:

Prä·te·r·i·tum, Plural: Prä·te·r·i·ta

Aussprache:

IPA: [pʁɛˈteːʁitʊm]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Präteritum (Info)
Reime: -eːʁitʊm

Bedeutungen:

[1] Linguistik: Zeitform eines Verbs, die ausdrückt, dass ein Geschehen vom Standpunkt des Sprechers aus gesehen vergangen, abgeschlossen und von der Gegenwart losgelöst ist und in diesem Sinn der Vergangenheit angehört
[2] Verbform im Präteritum [1]

Abkürzungen:

Prät.

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von lateinisch (tempus) praeteritum → la entlehnt, wobei praeteritum → la das Partizip Perfekt Passiv zu praeterire → la „vorübergehen“ ist; (bestehend aus Präfix praeter- und ire, „gehen“), also: „vorübergegangen“[1]

Synonyme:

[1] Vergangenheit

Sinnverwandte Wörter:

[2] Imperfekt[2], Mitvergangenheit

Gegenwörter:

[1] Präsens, Futur

Oberbegriffe:

[1] Tempus/Zeitform; Konjugation

Unterbegriffe:

[1] Imperfekt, Perfekt, Plusquamperfekt

Beispiele:

[1] "Ich spielte" steht im Präteritum.
[1] „Die Fragen nach Bestand und Veränderungen im Feld der Vergangenheitstempora konzentrieren sich mehr und mehr auf die Verwendungsweisen von Präteritum und Perfekt, nicht so sehr wegen der geringen Gebrauchsfrequenzen des Plusquamperfekts, sondern wegen der häufigen Konkurrenz zwischen Formen des Präteritums und des Perfekts.“[3]
[1] „Regelmäßige Verben ändern im Präteritum und im Partizip II ihren Stammvokal nicht, unregelmäßige Verben ändern ihn in gesetzmäßiger Weise in den drei Stammformen (Infinitiv - Präteritum - Partizip II) (Ablaut):…“[4]
[1] „In meinem Tagebuch war ich, wenn mir meine Geschichte zu intim wurde, in Präteritum und Konjunktiv geflüchtet, hatte direkte und indirekte Rede gekehrt, Gegenwart in Vergangenheit entrückt, hatte Distanz geschaffen, das Geschehen entschärft.“[5]
[1] „Im Laufe der Zeit hat das Präteritum sogar an Bedeutung verloren.“[6]
[1] „In mündlichen Texten hat man oft einen Wechsel zwischen Präteritum und Perfekt.“[7]
[2] In der Wendung "ich spielte" ist "spielte" ein Präteritum.

Wortbildungen:

[1] präterital, Präteritopräsens, Präteritumform, Präteritumstamm

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Präteritum
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Präteritum
[1, 2] Duden online „Präteritum
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPräteritum

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Präteritum“, Seite 718.
  2. „Präteritum“ und „Imperfekt“ werden zwar in vielen Nachschlagewerken als Synonyme bezeichnet, unterscheiden sich aber in ihrer Bedeutung, siehe: Zwiebelfisch-Abc: Imperfekt/Präteritum.
  3. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 133. ISBN 3-17-015415-X. Kursiv gedruckt: Vergangenheitstempora.
  4. Wolfgang Fleischer, Gerhard Helbig, Gotthard Lerchner (Herausgeber): Kleine Enzyklopädie Deutsche Sprache. Peter Lang, Frankfurt/Main 2001, ISBN 3-631-35310-3, Seite 225. Abkürzungen aufgelöst.
  5. Ulla Hahn: Aufbruch. Roman. 5. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2010, ISBN 978-3-421-04263-7, Seite 205.
  6. Horst Dieter Schlosser: Wenn Sprachgebrauch auf Sprachnorm trifft: Vom täglichen Umgang mit Ideal und Wirklichkeit. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 1, 2018, Seite 19-30, Zitat Seite 25.
  7. Karl-Dieter Bünting, Dorothea Ader: Grammatik auf einen Blick. Die deutsche Sprache und ihre Grammatik mit einem Grammatiklexikon. Isis, Chur 1994, Seite 68.