Wildheit

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Wildheit (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

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Singular Plural
Nominativ die Wildheit die Wildheiten
Genitiv der Wildheit der Wildheiten
Dativ der Wildheit den Wildheiten
Akkusativ die Wildheit die Wildheiten
[1] Die Wildheit Alaskas ist legendär.

Worttrennung:

Wild·heit, Plural: Wild·hei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈvɪltˌhaɪ̯t]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Wildheit (Info)

Bedeutungen:

[1] der Zustand, in dem sich die Tier- und Pflanzenwelt befinden, die vom Menschen weitgehend unberührt ist
[2] ein Wesenszug überschäumender Lebensfreude und körperlicher Aktivität, der auch gesellschaftliche Regeln oder moralische Grenzen überschreiten lässt
[3] ein Verhalten, das andere Lebewesen (Menschen) tötet oder verletzt

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs wild mit dem Suffix -heit im Sinne von Wesen, Art und Weise

Synonyme:

[1] Naturlandschaft, Natürlichkeit, Unberührtheit, Wildnis
[2] Exstase, Hast, Hemmungslosigkeit, Leidenschaftlichkeit, überschäumendes Temperament, Ungestüm, Wirbelwind, Zwanglosigkeit, Zügellosigkeit
[3] Brutalität, Furor, Gewalt, Grausamkeit, Grimmigkeit, Heftigkeit, Raserei, Rauheit, Schärfe, wilder Zorn

Gegenwörter:

[1] Erlebnispark, Farm, Kultivierung, Tierpark
[2] Bewegungsarmut, Erholung, Gehemmtheit, Gelassenheit, Gemütsruhe, Langsamkeit, Müdigkeit, Prüderie, Selbstdisziplin
[3] Korrektheit, Milde, Sanftmut, Zuvorkommenheit

Oberbegriffe:

[1] Naturzustand, Zustand
[2] Lebensfreude, Undiszipliniertheit, Charakterzug
[3] Gesetzlosigkeit, Verhalten

Beispiele:

[1] »Ein Blick reiner, ungezähmter Wildheit, das unerbittliche Wissen des nackten Seins«.[1]
[1] Die sanften Täler zwischen den Bergen sind kultiviert, die Vulkanberge allerdings haben ihre Wildheit bewahren können.[2]
[1] Das Hochgebirge ist das Thema, das Friedrich anschlägt – übrigens, ohne jemals selbst in den Alpen und speziell im Berchtesgadener Land gewesen zu sein, das sich zu seiner Zeit bereits eines besonderen Rufes wegen seiner Ursprünglichkeit und Wildheit erfreute.[3]
[2] Das Subversive wird im Allgemeinen mit Lautstärke und Wildheit assoziiert.[4]
[2] Etwas mehr Bewegung wäre schon angebracht gewesen, als der kolumbianische Superstar bei diesem kleinen Spaziergang seine Fans zur rhythmischen Wildheit animieren wollte.[5]
[2] Bei vielen Bands führt Erfolg ja bekanntlich dazu, dass ihre Wildheit gezähmt wird.[6]
[2] „Der dritte war den beiden Beschriebenen total unähnlich, und was jene an Wildheit und Lebensmut zuviel besaßen, schien dieser durch Sanftmut und Leutseligkeit wieder ausgleichen zu wollen.“[7]
[3] Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Raufer bei den Handgreiflichkeiten mit einem der höllischen Gegner Blessuren davongetragen hat. Das aber kann niemanden davon abhalten, den Brauch in seiner archaischen Wildheit zu erhalten.[8]
[3] Der Anführer des Schiiten-Aufstands kündigt an, dass beim Angriff auf seine Hochburg die Iraker "mit unglaublicher Wildheit" zurückschlagen werden.[9]
[3] Wenn endlich der günstige Augenblick gekommen ist und sie meinen, daß die Zeit da sei, um den Plan auszuführen, dessen Aussicht auf Gelingen sie auf das genaueste berechnet haben, treten sie mit einer Gewalt und Wildheit auf, die häufig ihre Feinde aus der Fassung bringt.[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Wildheit
[?] Duden online „Wildheit
[1–3?] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wildheit
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wildheit
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalWildheit

Quellen:

  1. Iris Radisch: Reine, ungezähmte Wildheit. Fotografie. In: Zeit Online. Nummer 03/2007, 13. Januar 2007, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  2. Volker Wartmann: Die dem Löwen den Hintern küssen. In: DiePresse.com. 27. Januar 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  3. Bernhard Schulz: Die ferne Hoffnung. In: Der Tagesspiegel Online. 8. November 2004 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  4. Samir H. Köck, Burnt Friedman: Man muss nicht zum Mars. In: DiePresse.com. 16. August 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  5. Norbert Mayer: Latin-Pop: Kleiner Walk on the Wild Side. In: DiePresse.com. 7. März 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  6. H.P. Daniels: Archaische Unbekümmertheit. In: Der Tagesspiegel Online. 30. August 2007 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  7. Friedrich Gerstäcker: Die Regulatoren in Arkansas. Ein Roman aus dem amerikanischen Pflanzerleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1975, Seite 8. Zuerst 1845 erschienen.
  8. Robert Benedikt: Fürchte dich, die Kleibeif nahen. In: DiePresse.com. 19. November 2005, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  9. Irak: Al Sadr warnt USA vor Sturm auf Najaf. In: DiePresse.com. 16. April 2004, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 1. Oktober 2012).
  10. Gustave Aimard: Freikugel. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 28: Jedem nach seinen Werken (URL).