lind

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lind (Deutsch)[Bearbeiten]

Adjektiv[Bearbeiten]

Positiv Komparativ Superlativ
lind linder am lindesten
am lindsten
Alle weiteren Formen: Flexion:lind

Alternative Schreibweisen:

linde

Worttrennung:

lind, Komparativ: lin·der, Superlativ: am lin·des·ten, am linds·ten

Aussprache:

IPA: [lɪnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lind (Info)
Reime: -ɪnt

Bedeutungen:

[1] gehoben/dichterisch: angenehm mild, glatt, lauwarm
[2] selten: sanft, zart

Herkunft:

Das Adjektiv, im Sinne von „(der Empfindung) wohltuend, mild, sanft, weich“, stammt vom Althochdeutschen lindi → goh, linthi → goh, lind → goh aus dem 8. Jahrhundert, mittelhochdeutsch linde → gmh, lind → gmh, lint → gmh, mittelniederdeutsch linde → gml, welches sich aus dem westgermanischen Adjektiv *lenþja geschmeidig, weich entwickelte; auch mit n-Ausfall und Vokaldehnung, altsächsisch lîði → osx, altenglisch līđe → ang, līþe → ang, englisch lithe → en biegsam, geschmeidig, walisisch llathr glatt, glänzend; altindisch latā (aus *lṇtā Schlingpflanze, Schlinggewächs), und indoeuropäisch *lent- biegsam, nachgebend.[1][2][3][4]
Im Gotischen und Altnordischen fehlt das Wort. Das Litauische slidus → lt glatt, blank, schlüpfrig könnte als verwandt anzusehend und im Zusammenhang mit althochdeutsch lindi → goh und althochdeutsch slindan → goh schlingen stehend seien.[3]
Auf weitere Verbreitung weisen vielleicht auch neudänisch lind → da biegsam, weich, mild, spanisch lindo → es hübsch und portugiesisch lindo → pt hübsch, falls dieses aus dem Westgotischen stammt. Außergermanisch, aber nicht weiter vergleichbar, ist das vieldeutige lateinische lentus → la zäh, klebrig; biegsam, geschmeidig, geschmeidig machend; träge, langsam, schleichend; matt glimmend; matt; (vom Meer) ruhig; unbeweglich; schwerfällig, schleppend; steif; gelassen, geduldig; nachsichtig; gleichgültig, unempfindlich, phlegmatisch, lässig; unbekümmert; starrköpfig, dickköpfig, eigensinnig. Deshalb fällt die einfachere Form altnordisch linr → non weich, nachgiebig, mittelhochdeutsch lin → gmh, līn → gmh lau, matt (diese Form ist aber nur unzureichend belegt (Länge? Genitiv: linwes → gmh?) und daher unsicher) auf, die besser vergleichbarer ist (altindisch linā´ti sich anschmiegend). Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass lind eine Erweiterung aus diesem einfacheren Wort ist. Das lateinische lentus → la muss bei dieser Annahme wohl aus semantischen Gründen abgetrennt werden.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] lau, mild

Beispiele:

[1] Diese Peperoni sind in ihrer Schärfe eher lind.
[2] Es weht nur ein lindes Lüftchen über die Frühlingswiesen und trägt den zarten Blumenduft heran.

Wortbildungen:

gelinde, lindern, lindernd, (→ schmerzlindernd), Lindwurm

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lind
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portallind
[1] The Free Dictionary „lind
[1, 2] Duden online „lind
[1, 2] Goethe-Wörterbuch „lind
[1] Elsässisches Wörterbuch „lind
[1] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „lind“.
[1] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „lind“.
[1] Deutsches Rechtswörterbuch „lind

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Seite 579, unter lind
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „lind
  3. 3,0 3,1 Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „lind
  4. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 23., erweiterte Auflage. de Gruyter, Berlin/New York 1995, ISBN 3-11-012922-1, DNB 945685408, Seite 520

Konjugierte Form[Bearbeiten]

Nebenformen:

linde

Worttrennung:

lind

Aussprache:

IPA: [lɪnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lind (Info)
Reime: -ɪnt

Grammatische Merkmale:

  • 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs linden
lind ist eine flektierte Form von linden.
Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:linden.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag linden.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

lind (Estnisch)[Bearbeiten]

Substantiv[Bearbeiten]

KasusSingularPlural
Nominativlindlinnud
Genitivlinnulindude
Partitivlindulinde
lindusid
Illativlindu
linnusse
lindudesse
(linnesse)
Inessivlinnuslindudes
(linnes)
Elativlinnustlindudest
(linnest)
Allativlinnulelindudele
(linnele)
Adessivlinnullindudel
(linnel)
Ablativlinnultlindudelt
(linnelt)
Translativlinnukslindudeks
(linneks)
Terminativlinnunilindudeni
(linneni)
Essivlinnunalindudena
(linnena)
Abessivlinnutalindudeta
Komitativlinnugalindudega

Worttrennung:

lind, Plural: lin·nud

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Vogel
[2] umgangssprachlich auf Menschen bezogen: Vogel, Typ
[2a] umgangssprachlich: leichtsinniges Mädchen, Frau
[3] umgangssprachlich: Biene

Herkunft:

von proto-finno-ugrisch *lunta „Vogel“

Synonyme:

[2] tüüp, tegelane
[3] mesilane, mesilind

Unterbegriffe:

[1] emalind, fregattlind, föönikslind, hangelind, haudelind, hulgulind, hõbelind, isalind, jäälind, jaanalind, jahilind, juhtlind, kanaarilind, kanepilind, kangurlind, kodulind, kukulind, käbilind, künnilind, laululind, lehelind, lepalind, maismaalind, merelind, metsalind, midrilind, noorlind, ohakalind, paigalind, paradiisilind, polaarlind, puistulind, puurilind, põllumajanduslind, põõsalind, pääsulind, rahvuslind, ritsiklind, roolind, rändlind, röövlind, saaklind, sinilind, sirjelind, soolind, sukellind, teraslind, tormilind, troopikalind, tulilind, ujulind, urvalind, vanalind, vapilind, veelind, õnnelind, öölind, ürglind

Beispiele:

[1] Lind lendab.
Der Vogel fliegt.

Wortbildungen:

[1] linnujaht, linnulaul, linnuliik, linnuparv, linnupesa, linnupuur
[2] kurjailmalind, pigilind, lõbulind
[3] harjaslind, okaslind

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Estnischer Wikipedia-Artikel „lind
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portallind
[1, 3] Eesti õigekeelsussõnaraamat ÕS 2013: „lind
[1–3] Eesti keele seletav sõnaraamat: „lind
[1] Berthold Forssman: Estnisch - Deutsch. Eesti-saksa sõnaraamat. Hempen, Bremen 2005, ISBN 3-934106-36-6, Seite 424

lind (Norwegisch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Unbestimmt Bestimmt Unbestimmt Bestimmt
Bokmål ei/en lind linden, linda linder lindene
Nynorsk ei lind linda linder lindene
Für Informationen zur Genitivform siehe Norwegische Sprache

Worttrennung:

lind

Anmerkung:

Nynorsk f

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Linde

Herkunft:

von altisländisch lind[1]

Oberbegriffe:

[1] løvtre

Beispiele:

[1]

Wortbildungen:

lindefamilien

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Norwegischer Wikipedia-Artikel „lind

Quellen:

  1. Nynorskordboka og Bokmålsordboka „lind

lind (Schwedisch)[Bearbeiten]

Substantiv, u[Bearbeiten]

Utrum Singular Plural
unbestimmt bestimmt unbestimmt bestimmt
Nominativ (en) lind linden lindar lindarna
Genitiv linds lindens lindars lindarnas

Worttrennung:

lind, Plural: lin·dar

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele: Lautsprecherbild lind (Info)

Bedeutungen:

[1] Laubbaum der Gattung Tilia; Lindenbaum

Beispiele:

[1] Man kan lätt förväxla en lind med en al.
Man kann leicht eine Linde mit einer Erle verwechseln.

Wortbildungen:

lindblomma, lindhonung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Svenska Akademien (Herausgeber): Svenska Akademiens ordlista över svenska språket. (SAOL). 13. Auflage. Norstedts Akademiska Förlag, Stockholm 2006, ISBN 91-7227-419-0, Stichwort »lind«
[1] Schwedischer Wikipedia-Artikel „lind
[1] Lexin „lind
[1] dict.cc Schwedisch-Deutsch, Stichwort: „lind
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portallind