stehen

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Version vom 30. März 2020, 12:39 Uhr von Jeuwre (Diskussion | Beiträge) (+ Bed. (Duden-Bed. Nr. 14, DWDS-Bed. Nr. 21), + Bsp.)

stehen (Deutsch)

Verb, unregelmäßig

Person Wortform
Präsens ich stehe
du stehst
er, sie, es steht
Präteritum ich stand
Konjunktiv II ich stünde
stände
Imperativ Singular stehe!
steh!
Plural steht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gestanden haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:stehen

Anmerkung:

Das Hilfsverb „sein“ wird vor allem in Süddeutschland, der Schweiz und Österreich verwendet.

Worttrennung:

ste·hen, Präteritum: stand, Partizip II: ge·stan·den

Aussprache:

IPA: [ˈʃteːən], spontansprachlich, österreichisch auch: [ʃteːn][1][2]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild stehen (Info) Lautsprecherbild stehen (Österreich) (Info)
Reime: -eːən

Bedeutungen:

[1] sich auf den Beinen ohne Ortsveränderung aufhalten
[2] sich irgendwo befinden
[3] sich in einer vertikalen Position befinden
[4] nicht funktionieren, nicht arbeiten
[5] gut passen
[6] übertragen: stehen für: beispielhaft sein, Maßstab sein

Synonyme:

[2] sich befinden, sich aufhalten

Gegenwörter:

[1] gehen, hocken, liegen, sitzen

Beispiele:

[1] Er steht auf dem Teppich.
[1] „Schließlich habe ich die Freymarckstraße erreicht und bin vor dem schmutzigen, mir Muschelkalk beworfenen Haus gestanden.[3]
[2] „Auf dem Gipfel steht eine Hütte mit Kaminfeuer, in der die Bergsportler sich wärmen können.“[4]
[2] Hier steht es doch geschrieben.
[2] Er stand zwei Stunden lang im Stau.
[2] „Wie Johannes Kepler (1571 bis 1630) im Jahre 1609 gezeigt hat, ist die Erdbahn nicht exakt kreisförmig, sondern angenähert eine Ellipse, in deren einem Brennpunkt die Sonne steht.[5]
[2] „Am Himmel standen einzelne Wölkchen, die aber keinen Regen verhießen.“[6]
[3] In meinem Bücherregal stehen viele Atlanten.
[4] Die alte Uhr, die ich von meinem Großvater geerbt habe, steht.
[5] Blau steht dir sehr gut!
[6] Trinkwasser aus einem deutschen Wasserwerk steht für höchste Qualität und Sauberkeit.
[6] Wikipedia steht für Seriosität.
[6] „Sein Name steht für Widerstand im Nationalsozialismus. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer kämpfte gegen Hitler – allerdings ohne Waffen.“[7]
[6] „[Schlanksein] steht immer noch für Gesundheit, Vitalität und Erfolg.“[8]

Redewendungen:

am Scheideweg stehen
auf dem Schlauch stehen
auf dem Spiel stehen
in Rede stehen
ins Haus stehen
jemandem Rede und Antwort stehen
jemandem steht das Wasser bis zum Hals/jemandem steht das Wasser bis zur Kehle
jemanden im Regen stehen lassen
sich die Beine in den Bauch stehen/sich die Beine in den Leib stehen
unter jemandes Fuchtel stehen
vor der Tür stehen
zur Diskussion stehen

Charakteristische Wortkombinationen:

[?] zur Debatte stehen, zur Verfügung stehen, zur Wahl stehen, zur Rede stehen, unter Kuratel stehen (Lautsprecherbild Audio (Info)), unter Verdacht stehen, seinen Mann stehen, zusammen stehen, Posten stehen, dazu stehen (= es nicht bereuen oder bedauern), auf jemanden stehen (= in jemanden verliebt sein), hinter jemandem stehen (= jemanden unterstützen), jemandem (oder jemanden) zu stehen kommen (= jemanden kosten, jemandem Kosten oder Nachteile auferlegen)

Wortbildungen:

Adjektive: stehend
Substantive: Stand, Ständer, Stehen, Stehplatz, Stehpult, Stehtisch
Verben: abstehen, anstehen, auferstehen, aufstehen, ausstehen, beistehen, bereitstehen, bestehen, bevorstehen, darüberstehen, darunterstehen, dastehen, durchstehen, einstehen, entstehen, entgegenstehen, erstehen, feststehen, gestehen, kopfstehen, nachstehen, nahestehen, stillstehen, überstehen, umstehen, unterstehen, verstehen, vorstehen, widerstehen, zustehen

Übersetzungen

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „stehen
[1] früher auch bei canoonet „stehen“
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalstehen
[1] The Free Dictionary „stehen
[1] Duden online „stehen
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „stehen“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „stehen
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Quellen:

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Seite 775, Hinweiskasten „sehen“.
  2. nach Rudolf Muhr: Österreichisches Aussprachewörterbuch, österreichische Aussprachedatenbank (Adaba). Peter Lang; Internationaler Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-55414-2, DNB 986461431, Seite 394.
  3. Wolfgang Weyrauch, Das verlorene Erbe, in: derselbe, Auf der bewegten Erde, Baden-Baden o. J.: Signal-Verlag Hans Frevert, „Lizenzausgabe mit Genehmigung des Walter Verlag AG, Olten 1967“
  4. Uwe-Jean Heuser: Die Droge Schnee. In: Zeit Online. 2. Dezember 2004, ISSN 0044-2070 (URL).
  5. spektrum.de Magazin: Der Mond und die Stabilität des Erdklimas. 1. September 1993, abgerufen am 3. März 2016.
  6. Gary Paulsen: Allein in der Wildnis. Carlsen Verlag, Hamburg 2003, ISBN 9783551352248, Seite 71.
  7. Claudia Kynast: Drittes Reich – Dietrich Bonhoeffer. In: Westdeutscher Rundfunk. 3. Dezember 2019 (Sendereihe: Planet Wissen, URL, abgerufen am 30. März 2020).
  8. Silvia Silko: Adele: Die dicke Frau, die singt. In: Zeit Online. 2020-03-27, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 30. März 2020).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: sehen, stechen, Stechen, stehlen, Steven
Anagramme: Ethens, sehnet, sehnte, Thesen