hocken

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hocken (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich hocke
du hockst
er, sie, es hockt
Präteritum ich hockte
Konjunktiv II ich hockte
Imperativ Singular hock!
hocke!
Plural hockt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gehockt haben, sein
Alle weiteren Formen: Flexion:hocken

Worttrennung:

ho·cken, Präteritum: hock·te, Partizip II: ge·hockt

Aussprache:

IPA: [ˈhɔkn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild hocken (Info)
Reime: -ɔkn̩

Bedeutungen:

[1] intransitiv: mit stark angewinkelten Knien aufrecht sitzen
[2] reflexiv, süddeutsch: sich setzen
[3] intransitiv, süddeutsch, österreichisch: längere Zeit immer nur an ein und demselben Ort bleiben

Herkunft:

von niederdeutsch bis mittelniederdeutsch huckenkauern[1]

Synonyme:

[1] kauern
[2] hinsetzen, niedersetzen
[3] bleiben, herumsitzen, verweilen

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] umgangssprachlich: glucken, zusammenglucken
[2] knien, sitzen; umgangssprachlich: abhängen, hängen, festhängen), rumlungern

Gegenwörter:

[1] liegen, stehen
[3] gehen, loskommen, weggehen, wegkommen

Unterbegriffe:

[1] abhocken, anhocken, aufhocken, beieinanderhocken, beisammenhocken, dahocken, durchhocken, herumhocken, hinhocken, niederhocken, zusammenhocken

Beispiele:

[1] "»Alles Gerade lügt, murmelte verächtlich der Zwerg. Alle Wahrheit ist krumm, die Zeit selber ist ein Kreis.«
»Du Geist der Schwere! sprach ich zürnend, mache dir es nicht zu leicht! Oder ich lasse dich hocken, wo du hockst, Lahmfuss, - und ich trug dich hoch! …"[2]
[1] „Der Besuch unter Tage ist begehrt – jeden Tag fahren zwei Besuchergruppen ein –, doch auf Dauer muss es anstrengend sein, im Streb zu hocken: arg für den Rücken und die Knie, dazu die Düsterkeit, der Lärm.“[3]
[1, 2] „Während man jedoch beim Segelfliegen in einem kleinen Cockpit hockt, beim Gleitschirmfliegen in einem Sitz schaukelt, hängt der Drachenflieger unter der Tragfläche, Kopf voraus.“[4]
[2] Du kannst dich ruhig auf den Schemel hocken.
[3] Er hockt stundenlang vor dem Fernseher.
[3] Meine Mutter erzählte, wie sie [im Krieg] im Keller hocken mussten und froren, während die Bomben detonierten.[5]

Redewendungen:

jemandem auf der Pelle hocken - jemandem auf der Pelle sitzen, jemanden bedrängen
Wenn beim Bangkoker Ping-Pong-Pokal die Bangkoker auf ihrer Bank hocken.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemanden hocken sehen; hocken bleiben

Wortbildungen:

Hocke, Hocken, hockend, Hocker, Hocksitz, Hocksprung, Hockstand, Hockstellung, Hockstütz

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „hocken
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „hocken
[1–3] Duden online „hocken
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalhocken
[1–3] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 840
  2. Friedrich Wilhelm Nietzsche → WP: Also sprach Zarathustra? Ein Buch für Alle und Keinen. In: Projekt Gutenberg-DE. Vom Gesicht und Räthsel (URL).
  3. Lisa Nienhaus: Möhring hat keine Wahl mehr. In: DIE ZEIT. Nummer 20, 11. Mai 2017, ISSN 0044-2070, Seite 21.
  4. Ingenieur.de: Der Flug mit dem Drachen. Abgerufen am 18. Februar 2020.
  5. Stefan Berg: Kein Frieden mit dem Krieg. Debatte: Wer für eine Aufrüstung Deutschlands wirbt, hat die Schrecken des Krieges vergessen. In: DER SPIEGEL. Nummer 15/2017, 8. April 2017, ISSN 0038-7452, Seite 30.
  6. Anke Helle: Sprechsport: Zungenbrecher stärken Selbstbewusstsein. In: FOCUS Online. 6. Juli 2007, ISSN 0943-7576 (URL, abgerufen am 18. Dezember 2013).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: hecken, Hocke, Hocker
Anagramme: kochen, Kochen, Konche