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Schokolade

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 2. Woche
des Jahres 2006 das Wort der Woche.

Schokolade (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ die Schokolade die Schokoladen
Genitiv der Schokolade der Schokoladen
Dativ der Schokolade den Schokoladen
Akkusativ die Schokolade die Schokoladen
[1] Schokoladenstücke

Anmerkung zum Geschlecht:

Das Geschlecht ist regional (Teile Süddeutschlands; vgl. franz. le chocolat → fr, italien. il cioccolato → it) männlich: „der Schokolad“[1]

Worttrennung:

Scho·ko·la·de, Plural: Scho·ko·la·den

Aussprache:

IPA: [ʃokoˈlaːdə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schokolade (Info), Lautsprecherbild Schokolade (Info), Lautsprecherbild Schokolade (Info)
Reime: -aːdə

Bedeutungen:

[1] Lebensmittel: kakaohaltiges Lebens- und Genussmittel, das in Tafelform, als Block oder zu Figuren gegossen wird
[2] Lebensmittel: Getränk aus Kakao oder Kakaopulver, das in Milch oder Wasser aufgelöst wird

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von niederländisch chocolade → nl, älter chocolate → nl entlehnt, das wiederum aus spanisch chocolate → es übernommen wurde. Dieses geht auf Nahuatl (Mexiko) xocolatlKakaotrank“ zurück.[2] Das Wort leitet sich vom Namen des ersten kakaohaltigen Getränkes ab, dem Xocolatl der Azteken. Xocolli = bitter; atl = Wasser: Xocolatl bedeutet also "bitteres Wasser" beziehungsweise "Kakaowasser". Es war eine Mischung aus Wasser, Kakao, Vanille und scharfem Pfeffer. Der Name hierfür entstammt dem Namen der mittelamerikanischen Gottheit Quetzalcoatl, der eine Art Schutzpatron der Kakaopflanze war. [Quellen fehlen]

Synonyme:

[2] Trinkschokolade, Kakao, Kakaogetränk, Kakaomilch, Wasserschokolade

Oberbegriffe:

[1] Süßigkeit
[1, 2] Genussmittel
[2] Getränk

Unterbegriffe:

[1] Bio-Schokolade, Bitterschokolade, Blockschokolade, Eigenmarkenschokolade, Eisschokolade, Milchschokolade, Nussschokolade, Tafelschokolade, Vollmilchschokolade, Weißschokolade, Zartbitterschokolade
[1] Katzenzunge, Praline

Kurzformen:

[1] Schoki, Schoko

Beispiele:

[1] Schokolade wird durch Fermentierung aus den Bohnen des Kakaobaumes hergestellt. Die zwei Unterarten des Sterkuliengewächses stammen ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas.
[1] „Gegen Mitternacht hatte er eine kleine Abwechslung, denn Therese, die ihn öfters mit kleinen Geschenken überraschte, brachte ihm einen großen Apfel und eine Tafel Schokolade.[3]
[1] „Denn offensichtlich ist Schokolade für Frauen DER Glücklichmacher schlechthin, der in allen Variationen stets zuverlässig funktioniert.“[4]
[1] „Zwar kommen wir noch nicht umgehend in den Genuss dieses ungewohnten Gefühls ständiger Sauberkeit und Frische, aber gewiss ist der Tag nicht mehr fern, an dem wir neben Zigaretten, Schokolade und Kaugummi auch unsere Unterwäsche aus dem Automaten ziehen.“[5]
[1] „Heroin beispielsweise wirkt etwa hundert Mal stärker als Schokolade und löst ein dementsprechendes Hochgefühl aus.“[6]
[2] „Die Schokolade kam, wir tranken sie und setzten dann unser Spiel fort.“[7]
[2] „Wieder bringt mir Pierre seine Tasse mit der köstlich duftenden Schokolade.“[8]
[2] „Wie sie die Schokolade ausgetrunken und die Zeitung fertig gelesen hat, steht sie auf, zieht einen Morgenrock an, setzt sich, den Rücken zu mir, vor den Spiegel und fängt an, sich in Ordnung zu bringen.“[9]
[2] „Es gab leider keine Schokolade zu trinken, keinen Fruchtsaft, nur irgendein dünnes, grünlich gefärbtes Zeug.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] bittere Schokolade, dunkle Schokolade, echte Schokolade,feinste Schokolade, gefüllte Schokolade, geschmolzene Schokolade, ein Riegel Schokolade, weiße Schokolade, zartbittere Schokolade (Lautsprecherbild Audio (Info)); mitteldeutsch, süddeutsch als Mengenangabe: x Stück Schokolade, x Tafeln Schokolade; norddeutsch als Mengenangabe meist nur: Schokolade
[1] Schokolade essen, Schokolade futtern, in Schokolade gehüllt, Schokolade naschen, Schokolade schmeckt, Schokolade schmilzt, mit Schokolade überzogen
[2] heiße Schokolade, flüssige Schokolade; Schokolade schmeckt, Schokolade trinken

Wortbildungen:

Adjektive: schokoladen, schokoladenbraun, schokoladenfarben, schokoladenfarbig
Substantive: Schokoladenei, Schokoladeneis, Schokoladenfabrik, Schokoladenfarbe, Schokoladenfigur, Schokoladenfüllung, Schokoladengeschäft, Schokoladengeschmack, Schokoladenglasur, Schokoladenguß, Schokoladenhase, Schokoladenherstellung, Schokoladenkeks, Schokoladenmasse, Schokoladenproduktion, Schokoladenpudding, Schokoladenpulver, Schokoladenriegel (Schokoriegel), Schokoladenseite, Schokoladensirup, Schokoladenstreusel, Schokoladensucht, Schokoladentafel, Schokoladentaler, Schokoladentorte/Schokoladetorte, Schokoladenüberzug, Schokoladenvergiftung, Schokoladenweihnachtsmann, Schokoladenwerbung, Schokoladenzigarette
Verb: schokolieren

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Schokolade
[2] Wikipedia-Artikel „Kakao (Getränk)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schokolade
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schokolade
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchokolade
[1, 2] The Free Dictionary „Schokolade

Quellen:

  1. Duden online „Schokolad
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schokolade“, Seite 822.
  3. Franz Kafka: Amerika
  4. Helge Jepsen: Frauenspielzeug. Eine beinahe vollständige Sammlung lebensnotwendiger Dinge. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-38079-8, Seite 87.
  5. Loriot (Verfasser); Susanne von Bülow, Peter Geyer, OA Krimmel (Herausgeber): Der ganz offene Brief. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-40514-9, Seite 187.
  6. Vince Ebert: Machen Sie sich frei!. Sonst tut es keiner für Sie. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-62651-7, Seite 43.
  7. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 84.
  8. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 59. Erstauflage 1988.
  9. Halldór Laxness: Atomstation. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 1955, Seite 26.
  10. Anna Seghers: Transit. Roman. Süddeutsche Zeitung, München 2007, ISBN 978-3-86615-524-4, Seite 93. Zuerst 1951.