riechen

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riechen (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich rieche
du riechst
er, sie, es riecht
Präteritum ich roch
Konjunktiv II ich röche
Imperativ Singular rieche!
riech!
Plural riecht!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gerochen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:riechen
[1] an einer Rose riechen

Worttrennung:

rie·chen, Präteritum: roch, Partizip II: ge·ro·chen

Aussprache:

IPA: [ˈʁiːçn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild riechen (Info), Lautsprecherbild riechen (Info), Lautsprecherbild riechen (Österreich) (Info)
Reime: -iːçn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv: den Geruch von etwas mit der Nase wahrnehmen
[2] intransitiv: Duftstoffe in die Umgebungsluft abgeben
[3] intransitiv: unangenehmen Geruch verbreiten

Herkunft:

Das mittelhochdeutsche riechen und das althochdeutsche rioh(h)an lassen sich von einem gemeingermanischen starken Verb *reuk-a- mit der Bedeutung "(rauchen, dampfen)" ableiten. Die Bedeutung [2] "(einen Geruch verbreiten)" ist also die ältere. Die Lesart der aktiven Sinneswahrnehmung ist im Deutschen erst seit dem Mittelhochdeutschen belegt. Verwandt mit: reek → en(altenglisch re<o>can, Prät.: reac, Partizip II: gereocen; aber die Konjugation wurde geweicht im 11. Jahrhundert), niederländisch rieken, verwandt mit *raukiz (Siehe auch Rauch), im etwa 9. Jahrhundert belegt.[1][2]
mittelhochdeutsch riechen, althochdeutsch riohhan, ursprünglich = rauchen, dunsten [3]

Synonyme:

[1] einen Geruch wahrnehmen, schnuppern, schnüffeln,
Jägersprache: wittern
[2] einen Geruch ausströmen/verbreiten, einen Wohlgeruch ausströmen
modern: duften
[3] abwertend: die Luft verpesten, stinken, von üblem Geruch sein, schlecht riechen

Unterbegriffe:

[?] anriechen, beriechen, erriechen, hereinriechen, hineinriechen, reinriechen

Beispiele:

[1] Mit meinem Schnupfen rieche ich überhaupt nichts.
[1] „Da wird dann an jeder einzelnen geschnüffelt und gerochen - und auch wenn sonst nichts gefunden wird, eine Palette Teelichte und das eine oder andere Gebinde Duftkerzen wird garantiert mitgenommen.“[4]
[1] Verlass dich drauf, das riecht quasi nach einer Tasse Kaffee, wenn sie wieder rein kommt, wird sie uns fragen, ob wir eine wollen, warte nur ab!
[2] Sie roch viel zu stark nach Parfüm.
[3] Der Fisch ist nicht mehr frisch. Er riecht schon.
[3] Hier riecht es schlecht.

Redewendungen:

[1] jemanden nicht riechen können, etwas nicht riechen können – jemanden, etwas nicht mögen
Lunte riechen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] daran riechen
nach Verrat riechen, nach einer Belohnung riechen, das riecht nach einer Tasse Kaffee
[2] ekelhaft, frisch, gut, komisch, modrig, muffig, scharf, süßlich, unangenehm riechen
[2] nach Alkohol, Ausdünstungen, Braten, Parfüm, Rauch, Schweiß, Speck riechen

Wortbildungen:

Geruch, riechbar, Riechen, riechend, Riecher, Riecherei, Riechfläschchen, Riechglas, Riechgrube, Riechhirn, Riechhorn, Riechkolben, Riechlicht, Riechmittel, Riechmuschel, Riechnerv, Riechorgan, Riechsalz, Riechstoff, Riechwasser, Ruch, Ruchgras

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „riechen
[1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „riechen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalriechen
[1–3] The Free Dictionary „riechen
[1, 3] Duden online „riechen
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „riechen
[1–3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „riechen“ auf wissen.de

Quellen:

  1. riechen woerterbuchnetz.de, abgerufen am 11. November 2014
  2. riechen www.etymonline.com, abgerufen am 11. November 2014
  3. riechen www.duden.de, abgerufen am 9. November 2014
  4. Helge Jepsen: Frauenspielzeug. Eine beinahe vollständige Sammlung lebensnotwendiger Dinge. Hoffmann und Campe, Hamburg 2010, ISBN 978-3-455-38079-8, Seite 43.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Griechen, kriechen, Rochen
Anagramme: reichen, Reichen