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Tröpfchen

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Tröpfchen (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Tröpfchen die Tröpfchen
Genitiv des Tröpfchens der Tröpfchen
Dativ dem Tröpfchen den Tröpfchen
Akkusativ das Tröpfchen die Tröpfchen
[1] Ein Tröpfchen Wasser, das über eine heiße Herdplatte auf seinem eigenen Dampf gleitet (Leidenfrost-Effekt)

Worttrennung:

Tröpf·chen, Plural: Tröpf·chen

Aussprache:

IPA: [ˈtʁœp͡fçən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Tröpfchen (Info)
Reime: -œp͡fçən

Bedeutungen:

[1] winziger Tropfen einer Flüssigkeit oder eines verflüssigten Gases
[2] verniedlichend: wohlschmeckender Alkohol (vornehmlich guter Wein)
[3] übertragen: äußerst geringer Anteil von etwas (Gefühl, Emotion, Geisteshaltung, Musikrichtung etc.)

Herkunft:

Derivation (Ableitung) von Tropfen und dem Diminutivsuffix (Verkleinerungssilbe) -chen

Synonyme:

[1] winziger Tropfen, Teil des Aerosols, Teil des Sprühnebels
[2] Likör, Rum, Schnaps, Wein
[3] Anflug, Andeutung, Funke, Hauch, Idee, Minimum, Prise, Quäntchen, Spur, Winzigkeit

Gegenwörter:

[1] Guss, Schwall, Strahl
[2] Fruchtsaft, Kaffee, Milch, Quellwasser, Speiseöl, Tee
[3] Hauptanteil, Löwenanteil, Maximum

Oberbegriffe:

[1] Tropfen, Flüssigkeit
[2] Alkohol
[3] Menge

Unterbegriffe:

[1] Bonjour-Tröpfchen, Milchtröpfchen, Öltröpfchen, Regentröpfchen, Schweißtröpfchen, Wassertröpfchen

Beispiele:

[1] Die Schwester springt entsetzt hinzu, um den Docht tiefer in das kaum mehr sichtbare Tröpfchen Öl zu tauchen und so wenigstens für den Augenblick das Erlöschen zu verhindern.[1]
[1] Drei Werst von der Station fielen einzelne Tröpfchen, und alsbald durchnäßte mich ein Platzregen durch und durch.[2]
[1] Die Düsen erzeugen so in 15 bis 20 Meter Höhe über dem Erdboden eine ausgedehnte Wolke aus feinen Tröpfchen, in der bei Temperaturen unter null Grad Celsius gute Vereisungsbedingungen herrschen.[3]
[1] „Magnea achtete darauf, nicht mehr als einen ganz kleinen Schluck zu trinken, nur ein paar Tröpfchen passierten ihre rot geschminkten Lippen.“[4]
[2] Dazu serviert Silvo Topolsek ein edles Tröpfchen aus den Weinbergen, die den auf einem Hügel des Pohorje gelegenen Hof umgeben.[5]
[2] Welches Tröpfchen zum Einlegen gewählt wird, entscheidet vor allem der Geschmack. So passt zu Kirschen vor allem Kirschlikör oder -schnaps.[6]
[2] Die besonders guten Tröpfchen, so das Versprechen der einfallsreichen Moselanerin, sind ihren Anlegern garantiert.[7]
[3] Notopfer hießen während der Berlin-Blockade ab 1948 kleine blaue 2-Pfennig-Marken, die zusätzlich zur Briefmarke mit jeder Postsendung ein Tröpfchen Hilfe in die abgeschnittene Stadt brachten.[8]
[3] Palästinenser und Iraker haben schon gewählt, wenngleich unter Besatzungsbedingungen, selbst in der politischen Wüste Saudi-Arabien gab es demokratische Tröpfchen - die ersten Kommunalwahlen, aber nur für Männer.[9]
[3] Berta sagte mir, als sie hörte, wie ich meine ersten Skizzen auf dem Klavier ausprobierte, habe sie bitterlich geweint, denn das Libretto hatte sie sehr beeindruckt, und sie mochte es sehr gern und sie konnte nicht verstehen, warum ich es mit dieser Art ,Tröpfchen‘-Musik ruinierte."[10]

Redewendungen:

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einzelne, feine, feinste, elektrisch geladenes, gewisses, klebrige, kleines, komische, mikrofeine, per, schwebende, ungeladene, weiße, winzige Tröpfchen
[1] Tröpfchen beobachten, verdampfen, verdunsten
[1] ein Tröpfchen Benzin, Blut, Flüssigkeit, Honig, Milch, Öl, Olivenöl, Quecksilber, Regen, Sahne, Tinte
[1] Bildung von Tröpfchen
[1] Aufladung der Tröpfchen
[1] Mikrofluidik mit Tröpfchen
[2] besonderes, edles, feines, himmlisches, schockierte Tröpfchen
[3] ein Tröpfchen Bitterkeit, Glück, Herz, Hoffnung, Moral, Polka, Technik, Wahrheit

Wortbildungen:

Tröpfcheninfektion, Tröpfchenmodell, Tröpfchenschutz, Tröpfchenstrahl, Tröpfchentechnologie, tröpfchenweise

Übersetzungen

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[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Tröpfchen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tröpfchen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTröpfchen

Quellen:

  1. Wilhelm Walloth → WP: Das Schatzhaus des Königs. In: Projekt Gutenberg-DE. Fünftes Kapitel (URL).
  2. Alexander Sergejewitsch Puschkin → WP: Der Postmeister und andere Erzählungen. In: Projekt Gutenberg-DE. Der Postmeister (URL).
  3. au: Künstliche Eiswolke für Hubschrauber. In: Zeit Online. Nummer 19/1967, 12. Mai 1967, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  4. Eva Björg Ægisdóttir: Verschwiegen. Ein Island-Krimi. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2024 (übersetzt von Freyja Melsted), ISBN 978-3-462-00663-6, Seite 19. Isländisch 2018.
  5. Robert Benedikt: Kühe, Küche, Kilometer. In: DiePresse.com. 31. August 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  6. APA: Edle Desserts mit Alkohol. In: DiePresse.com. 12. März 2007, ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  7. Lukullisch. In: Zeit Online. Nummer 32/1998, 30. Juli 1998, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  8. Rettet Berlin! In: Zeit Online. Nummer 34/2001, 16. August 2001, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  9. Karim El-Gawhary: Nahost: Wird Bush am Ende triumphieren? In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).
  10. Frank Hilberg: Schönheit des Kalküls. Z E I T M U S I K. In: Zeit Online. Nummer 48/2000, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Oktober 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Töpfchen
Anagramme: Pförtchen