Pilot

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Pilot (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Pilot die Piloten
Genitiv des Piloten der Piloten
Dativ dem Piloten den Piloten
Akkusativ den Piloten die Piloten
[1] zwei Piloten im Cockpit eines Passagierflugzeugs
[2] der Pilot "Nico Rosberg"
[3] ein Pilot an Bord eines Schiffes (in der orangenen Weste)
[4] Zeichnung eines Piloten
[5] zwei Piloten im Hafen
[8] mehrere Piloten in einem Korb
[9] Pilot sitzt vor dem sehbehinderten Fahrer beim Paracycling
[10] Piloten in Hamburg (HafenCity)
[11] ein Pilot in Verwendung
[12] Pilot

Worttrennung:

Pi·lot, Plural: Pi·lo·ten

Aussprache:

IPA: [piˈloːt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Pilot (Info)
Reime: -oːt

Bedeutungen:

[1] Person, die ein Flugzeug oder ein ähnliches Flugobjekt steuert
[2] Person, die ein Rennfahrzeug steuert
[3] Person, die das seemännische Wissen hat, um Schiffe und Mannschaft ans Ziel der Reise zu bringen
[4] Stachelmakrele, welche anderer Meeresbewohner Hautschmarotzer, Speisereste und Ausscheidungen isst
[5] Boot, welches den Lotsen von und zu einem See- oder Binnenschiff bei Lotsenstrecken auf Flüssen oder bei Hafenansteuerungen transportiert
[6] Film, der zur Einführung einer Fernsehserie produziert wurde
[7] Großversuch oder Demonstrationsprojekt, welches bei gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technisch risikobehafteten Entwicklungen vor die allgemeine Einführung gesetzt wird
[8] mittelgroßer Kulturapfel, welcher seit 1988 im Umlauf ist
[9] Führer einer sehbehinderten Person im Paracycling
[10] Pfahl im Wasserbau, um Stegen oder Gebäuden ein Fundament zu bieten
[11] elektrische Schalteinheit zum Bedienen elektrischer Geräte aus Entfernung
[12] kräftiger, einfarbiger Baumwollstoff

Herkunft:

im 15. Jahrhundert von niederländisch piloot → nl „Steuermann, Lotse“ entlehnt, das über französisch pilote → fr und italienisch pilota → it, älter pedota → itSteuermann auf griechisch πηδόν (pēdon→ grcSteuerruder zurückgeht[1]; Lautwandel von d nach l im Italienischen wahrscheinlich durch Einwirkung des Verbs pileggiare → itschiffen, segeln[2]
Anfang des 20. Jahrhunderts im Sinne von „Ballon-, Flugzeugführer“ erneut entlehnt, dieses Mal von französisch pilote → fr[3]

Synonyme:

[1] Flieger, Flugzeugführer
[2] Rennfahrer
[4] Lotsenfisch, Pilotfisch
[5] Lotsenboot, Lotsenversetzboot
[6] Pilotfilm
[7] Pilotprojekt
[8] Malus pilot
[11] Fernbedienung
[12] Moleskin

Weibliche Wortformen:

[1–3] Pilotin

Oberbegriffe:

[1] Luftfahrzeugführer
[2] Fahrzeugführer
[4] Stachelmakrele
[5] Boot
[6] Film
[8] Kulturapfel
[9] Führer
[10] Pfahl
[11] Schalteinheit
[12] Baumwollstoff

Unterbegriffe:

[1] Autopilot (Maschine), Berufspilot, Bomberpilot, Bruchpilot, Bundeswehrpilot, Buschpilot, CIA-Pilot, Copilot, Drohnenpilot, Flugzeugpilot, Freizeitpilot, Gleitschirmpilot, Helikopterpilot (Hubschrauberpilot), Hobbypilot, Jetpilot, Kampfpilot, Kopilot, Kunstflugpilot, Linienpilot, Luftwaffenpilot, Marinepilot, Militärpilot, Polizeipilot, Privatpilot, Raumpilot, Rettungspilot, Testpilot, Verkehrspilot, Werkspilot, Wingsuit-Pilot, Zeppelinpilot, Zivilpilot

Beispiele:

[1] Der Pilot kündigte Turbulenzen während des Fluges an.
[1] „Früher habe ich in kleinen Flugzeugen Gelegenheit gehabt, dem Piloten und dem Copiloten beim Start durch die geöffnete Kabinentür über die Schulter zu schauen.“[4]
[1] Nur Piloten dürfen ans Steuer dieses Passagierjets.
[1] „Der zweite Pilot betrank sich in Einsamkeit und meditierte vor sich hin, bis er umfiel.“[5]
[1] „Der Ablauf des riskanten illegalen Tiefflugs der beiden amerikanischen Piloten, die Umstände der Videoaufzeichnung, eine verbreitete Mentalität in der US-Armee, die lebendige internationale Fliegertradition legen es nahe, von einem fehlgeschlagenen Versuch auszugehen, sich mit einem beweisbaren Mutakt, dem Unterfliegen einer Seilbahn, als unverwüstliche Draufgänger auszuweisen.“[6]
[1] „In der Kanzel erkannte man noch die verkohlten Leichen von Pilot und Kopilot, sie hatten sich nicht mehr aus der brennenden Maschine retten können.“[7]
[2] Die Formel-1-Piloten üben einen gefährlichen Beruf aus.
[4] Thomas hat noch nie einen Piloten gefangen, obwohl er dass immer wollte.
[5] Der Pilot fuhr gefährlich nah am Ufer.
[6] Ohne den Piloten hätte niemand die Serie angeschaut.
[8] Hunderte Piloten wurden auf den LKW geladen.
[9] Die Bodenwelle hätte dem Radfahrer ohne seinen Piloten seinen Sieg gekostet.
[10] Einer der Piloten knickte unter der Belastung ein.
[11] Er warf den Piloten zu seinem Kollegen.

Wortbildungen:

Pilotenanwärter, Pilotenausbildung, Pilotenfehler, Pilotenkabine, Pilotenlizenz, Pilotenschein, Pilotensitz, Pilotenstreik, Pilotenvereinigung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3–11] Wikipedia-Artikel „Pilot (Begriffsklärung)
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Pilot
[1–4] Duden online „Pilot (Steuermann, Lotse, Fisch)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPilot
[1, 2] The Free Dictionary „Pilot

Quellen:

  1. Duden online „Pilot (Steuermann, Lotse, Fisch)
    Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck, Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „πηδόν“.
  2. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Pilot
  3. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Pilot
  4. Hellmuth Karasek: Auf Reisen. Wie ich mir Deutschland erlesen habe. Heyne, München 2014, ISBN 978-3-453-41768-7, Seite 16.
  5. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 109.
  6. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 296.
  7. Yves Buchheim, unter Mitarbeit von Franz Kotteder: Buchheim. Künstler, Sammler, Despot: Das Leben meines Vaters. Heyne, München 2018, ISBN 978-3-453-20197-2, Seite 85.