desto

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desto (Deutsch)[Bearbeiten]

Konjunktion[Bearbeiten]

Worttrennung:

des·to

Aussprache:

IPA: [ˈdɛsto]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild desto (Info)
Reime: -ɛsto

Bedeutungen:

[1] im Proportionalsatz, nur vor Komparativen: oft in der Verbindung je … desto: leitet einen Satz ein, der eine proportionale Verstärkung als Folge des Inhalts des vorhergehenden Teilsatzes zum Ausdruck bringt;[1]

Herkunft:

desto geht auf den althochdeutschen Ausdruck thes thiu zurück, welcher sich aus dem Genitiv und dem Instrumentalis des althochdeutschen Demonstrativpronomens thaʒ zusammensetzt und eigentlich ‚dadurch‘ bedeutete. Um das Jahr 1000 entstand aus thes thiu die Zusammenziehung theste, die im Mittelhochdeutschen zu deste (in verkürzter Form dest) wurde. Darüber hinaus war dester eine im Mittelhochdeutschen und Frühneuhochdeutschen existierende Nebenform. Ab 1450 kommt die bis heute benutzte Form desto auf und reiht sich ein in eine größere Anzahl kanzleisprachlicher Bildungen, die sich an das Lateinische anlehnen, wie dero, ihro, ietzo, bishero oder hinfüro.[2]

Synonyme:

[1] umso

Beispiele:

[1] „Er bezog den einen Flügel des Erdgeschosses. Der andere Teil blieb vorläufig leer, da der Fürst in der Einrichtung dem Geschmack und den Wünschen seiner Braut […] nicht vorgreifen wollte. Mit desto größerem Eifer ließ er an der Ausstattung der Beletage arbeiten, deren prachtvolle Räume für die Fürstin Mutter […] bestimmt waren.“[3]
[1] „Von düsteren Ahnungen getrieben, beschleunigte der junge Häuptling seinen Schritt, um die Festung desto schneller zu erreichen.“[4]
[1] Mochte Yvette mich tadeln, sooft sie wollte, ich mochte sie nur desto lieber.
[1] „Desto komplizierter sich die gewöhnliche Verwendung einer Sache gestaltet, desto eher kann der Käufer den Erhalt einer Anleitung erwarten […].“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] je … desto, desto besser/größer/lieber/schneller, desto mehr+Verb/Substantiv; selten, unüblich:[6][7] desto … desto

Wortbildungen:

[1] nichtsdestotrotz, nichtsdestoweniger

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „desto
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „desto
[1] The Free Dictionary „desto
[1] Duden online „desto
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portaldesto
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „desto

Quellen:

  1. Grammis – Grammatisches Wörterbuch „Proportionalsätze
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „desto“, Seite 217 f.
  3. Friedrich Spielhagen → WP: Problematische Naturen. In: Projekt Gutenberg-DE. Dreiundvierzigstes Kapitel (URL).
  4. Gustave Aimard → WP: Freikugel. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 28: Jedem nach seinen Werken (URL).
  5. Lennart Deutschmann: Der neue Sachmangelbegriff des § 434 BGB n. F., Neue Justiz, Nomos Verlag, Baden-Baden 2022, Seite 18.
  6. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „desto
  7. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „desto


Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Doste, Todes