Butscha

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Butscha (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Butscha
Genitiv der Butscha
Dativ der Butscha
Akkusativ die Butscha
[1] das Dorf Motyschyn am Ufer der Butscha
Aufnahme von Benutzerin Kiyanka am 6. Juli 2014

Worttrennung:

But·scha, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈbuːt͡ʃa]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] 36,5 Kilometer langer Fluss in der Oblast Kyjiw und linker Nebenfluss des Irpin

Herkunft:

transliterierte Entlehnung des ukrainischen Буча (Buča→ uk

Synonyme:

[1] Butschanka

Oberbegriffe:

[1] Fluss

Beispiele:

[1] „Die Nebenflüsse de[s] Irpin sind:
  • linksseitig: Kalyniwka, Scharka, Swynaryjka, Widmanka, Lupa, Kudelja, Trubyschtsche, Trostynka, Butscha, Rokatsch und Koska.“[1]
[1] „Die Ortschaft liegt auf einer Höhe von 184 m am Ufer der Butscha (Буча), einem 34 km langen, linken Nebenfluss des Irpin und grenzt im Norden an das Dorf Kopyliw.“[2]
[1] „Butscha liegt etwa 25 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt Kiew zwischen dem namengebenden Fluss Butscha und dem Fluss Rokach.“[3]
[1] „Das 1600 erstmals erwähnte Dorf liegt an der Butscha (Буча), einem Nebenfluss des Irpin und deren Nebenfluss, dem Myslin (Мислін) im Rajon Butscha.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] an der Butscha angeln, grillen, liegen, picknicken, rasten, sitzen
[1] das Wasser der Butscha ist eisig, kalt, warm; sauber, klar, schmutzig
[1] die Butscha überqueren
[1] die Butscha durchfließt Teile des Rajons Butscha
[1] die Butscha mündet in den Irpin
[1] die Butscha führt Hochwasser / Niedrigwasser
[1] in der Butscha baden, plantschen, schwimmen
[1] in die Butscha münden

Übersetzungen[Bearbeiten]

Quellen:

  1. Wikipedia-Artikel „Dnepr-Becken“ (Stabilversion) (Version vom 15. April 2018)
  2. Wikipedia-Artikel „Motyschyn“ (Stabilversion) (Version vom 7. Dezember 2020)
  3. WIR RICHTEN UNSEREN BLICK AUF BUTSCHA: Bergisch Gladbach ist Partner mit Herz und Hand. In: www.butscha.gl. Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha e. V., abgerufen am 24. Februar 2024.
  4. Wikipedia-Artikel „Mychajliwka-Rubeschiwka“ (Stabilversion) (Version vom 18. Mai 2023)

Substantiv, n, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ (das) Butscha
Genitiv (des Butscha)
(des Butschas)

Butschas
Dativ (dem) Butscha
Akkusativ (das) Butscha

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Butscha“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

But·scha, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈbuːt͡ʃa]
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] zur Metropolregion Kyjiws gehörende ukrainische Stadt in der Oblast Kyjiw sowie Hauptort und Verwaltungssitz des Rajons Butscha

Herkunft:

transliterierte Entlehnung des ukrainischen Буча (Buča→ uk

Oberbegriffe:

[1] Kleinstadt, Stadt
[1] Hauptort, Rajonshauptstadt, Verwaltungssitz
[1] Heldenstadt WP

Beispiele:

[1] „Momentan unterstützt der Verein zwei Waisenhäuser in Lwiw, Kindergärten in Kiew, Chodoriv, Zwenehorod, Busk und Butscha, ein Krankenhaus in Chodoriv und viele hundert Familien.“[1]
[1] „Die Waisen aus dem Kinderheim in Butscha, 30 Kilometer von Kiew entfernt, waren zwar arg strapaziert und übernächtigt, doch gesund, als sie um die Mittagszeit im Feuerwehrstützpunkt von den eilig zusammengetrommelten Gasteltern in Empfang genommen wurden.“[2]
[1] „Vor zehn Jahren war er aus dem westukrainischen Lwiw in den Kiewer Vorort Butscha umgezogen. […] Butscha, 25 Kilometer entfernt, sei eine gute Adresse. […] Seit zwei Monaten leben auch Taras Schwiegereltern aus Suhres, einer Kleinstadt bei Donezk, in Butscha. […] In Butscha können sie endlich ruhig schlafen, brauchen keine Angst vor dem Krieg und den Terroristen zu haben.“[3]
[1] «Zuerst haben wir gezögert, wir dachten, sie würden unsere Heimatstadt Butscha nicht angreifen, und es gab viele widersprüchliche Informationen.»[4]
[1] „Immer neue Beweise belegen die Verantwortung russischer Truppen für das Massaker an Hunderten Zivilisten in Butscha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew.“[5]
[1] „Bei einem Briefing für ausländische Journalisten betonte die Ombudsfrau: «Ich habe bereits über 25 Frauen im Alter von 14 bis 25 Jahren berichtet, die in Butscha in einem Keller vergewaltigt wurden. […]»“[6]
[1] «Mychailyna Skoryk-Schkariwska, die stellvertretende Bürgermeisterin von Butscha, zog am Montag die düstere Bilanz: Insgesamt 458 Leichen wurden in und rund um Butscha gefunden.»[7]
[1] sinnbildlich für das »Massaker von Butscha« und für die daraus ersichtlichen Kriegsverbrechen der russischen Aggressoren: „Dichtung nach Butscha und Isjum sei weiter möglich, aber die Massengräber und zerbombten Viertel seien ihr Resonanzraum.“[8]
[1] sinnbildlich für das »Massaker von Butscha« und für die daraus ersichtlichen Kriegsverbrechen der russischen Aggressoren: „‚Wenn wir diesen Krieg verlieren, sind alle Reformen und Bürgergruppen Vergangenheit. Dann gibt es ein zweites Butscha, aber in der ganzen Ukraine, dann verlieren wir unsere Staatlichkeit, und die Russen stellen uns und andere Reformer an die Wand‘, sagt Schabunin, als er in einem Kiewer Café eine kurze Pause vom Militäreinsatz macht.“[9]
[1] „‚Armenien wäre locker erfasst‘, sagt Martin Heger mit Blick etwa auf den türkischen Völkermord an den Armeniern in den Jahren 1915 und 1916. Das heißt: Beim nächsten Streit, ob dieser Genozid ein Genozid war, der hierzulande etwa türkische Anhänger der Erdogan-Regierung aufregen und somit den ‚öffentlichen Frieden‘ gefährden kann, könnten Strafanzeigen wegen Leugnung erstattet werden. Ebenso sei dies vorstellbar bei einem Streit über aktuelle russische Kriegsverbrechen in der Ukraine. Denn: Wer Massaker wie in Butscha leugne oder ihnen gar applaudiere, sagt der Jurist Heger, der könne den Frieden ‚zwischen russischen und ukrainischen Emigranten in Deutschland‘ gefährden.“[10]
[1] konkret und sinnbildlich für das »Massaker von Butscha« und für die daraus ersichtlichen Kriegsverbrechen der russischen Aggressoren: «Nach allen bisherigen Erkenntnissen: Haben die Menschen in Charkiw Schlimmeres erlebt als die in Butscha? Der Polizeichef antwortet: ‹Butscha war nur kurze Zeit besetzt. Die Besetzung im Bezirk Charkiw dauerte ein halbes Jahr. Was wir hier sehen, ist Butscha mal drei, vier oder fünf.›»[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] aus Butscha stammen
[1] Butscha besuchen
[1] durch Butscha fahren
[1] in Butscha ankommen, anlangen, arbeiten, aufwachsen, leben, Urlaub machen, verweilen
[1] nach Butscha fahren, gehen, kommen, reisen, zurückkehren
[1] sich in Butscha aufhalten
[1] über Butscha fahren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Butscha
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalButscha

Quellen:

  1. Hilfstransport in die Ukraine. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 241, 19. Oktober 1995, ISSN 0174-4917, Seite 4.
  2. 32 Kinder aus Kiew endlich in Bad Vilbel angekommen. In: Frankfurter Rundschau. 8. Juli 1997, ISSN 0940-6980, Seite 3.
  3. Bernhard Clasen: Zerstörtes Heim. In: taz.die tageszeitung. 8. Dezember 2014, ISSN 1434-4459, Seite 05.
  4. Ivo Mijnssen, Vysne Nemecke und Kroscienko (Text); Maciek Musialek (Bilder): «Ukrainer und Polen sind beide Slawen, und Putin ist ein Schwein»: Fünf Geschichten von Flucht und Hilfsbereitschaft. In: NZZOnline. 2. März 2022, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 24. Februar 2024).
  5. Constanze von Bullion, Paul-Anton Krüger: Das Bild des Grauens wird schärfer. In: sueddeutsche.de. 7. April 2022, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 24. Februar 2024).
  6. Switlana Tschorna: Ein russischer Besatzer vergewaltigte einen Säugling, und ein in Worsel vergewaltigter Mann ist bald darauf gestorben. In: Голос України. Газета Верховної Ради України. 20. April 2022 (URL, abgerufen am 24. Februar 2024).
  7. Salome Wörlen (saw): Die Brutalität des Massakers von Butscha liegt jetzt in konkreten Zahlen vor. In: watson. News ohne Bla Bla. 10. August 2022 (URL, abgerufen am 24. Februar 2024).
  8. „Ohne Gerechtigkeit gibt es keinen Frieden!“ In: Frankfurter Neue Presse. 24. Oktober 2022, Seite 19.
  9. Florian Hassel: Das andere Problem. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Oktober 2022, ISSN 0174-4917, Seite 6.
  10. Ronen Steinke: Leugnen zwecklos. In: Süddeutsche Zeitung. 26. Oktober 2022, ISSN 0174-4917, Seite 5.
  11. Sonja Zekri: «Butscha mal drei, vier oder fünf». In: Tages-Anzeiger. 27. Oktober 2022, ISSN 1424-0262, Seite 6.