Schatten

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Schatten (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schatten die Schatten
Genitiv des Schattens der Schatten
Dativ dem Schatten den Schatten
Akkusativ den Schatten die Schatten
[1] der Fuji wirft einen Schatten auf der Wolkendecke über Japan
[1] diese Schlucht liegt im Schatten

Worttrennung:

Schat·ten, Plural: Schat·ten

Aussprache:

IPA: [ˈʃatn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schatten (Info)
Reime: -atn̩

Bedeutungen:

[1] ein nicht direkt beleuchteter Bereich
[2] die einem bestimmten Einwirken abgewandte Seite
[3] (dunkler) Farbschleier
[4] ständiger Begleiter
[5] etwas kaum (mehr) Erkennbares
[6] Bewohner des Totenreichs

Herkunft:

mittelhochdeutsch „schate(we)“, althochdeutsch „scato“. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Halbdunkel
[2] Lee
[3] Ton
[4] Geliebte, Spion
[5] Schemen

Gegenwörter:

[1] Licht, Sonne
[2] Einwirkungsbereich
[6] Seele

Oberbegriffe:

[1] Dunkel
[3] Farbton
[4] Begleitung

Unterbegriffe:

[1] Abendschatten, Baumschatten, Erdschatten, Halbschatten, Kernschatten, Körperschatten, Langschatten, Laubschatten, Lichtschatten, Mauerschatten, Mondschatten, Palmenschatten, Planetenschatten, Ringschatten, Säulenschatten, Schlagschatten, Wolkenschatten
[2] Funkschatten, Klangschatten, Konjunkturschatten, Radarschatten, Regenschatten, Schallschatten, Verkehrsschatten, Windschatten
[3] Augenschatten, Blutschatten, Bartschatten, Farbschatten, Grauschatten, Lidschatten, Nachtschatten
[4] Kurschatten, Medienschatten, Reiseschatten
[6] Todesschatten

Beispiele:

[1] Der Baum spendet Schatten.
[1] „Im Schatten des Hauses, in der Sonne des Flußufers bei den Booten, im Schatten des Salwaldes, im Schatten des Feigenbaumes wuchs Siddhartha auf, der schöne Sohn des Brahmanen, der junge Falke, zusammen mit Govinda, seinem Freunde, dem Brahmanensohn.“[2]
[1] „Claire sah Nikolai im Mondlicht den Weg zur Terrasse entlangkommen, gefolgt von einem scharf umrissenen Schatten.“[3].
[1] „Unlängst sah ich deinen Schatten an der Reling.“[4]
[1] „Es warf einen durchsichtig orangefarbenen Schatten auf die Porzellanplatte des Küchentischs.“[5]
[2] Im Schatten der Häuser konnten sie entkommen.
[3] „Die Pfeile markieren den unteren Milzpol. Milz und flüssigkeitsgefüllter Magen bilden einen ineinander übergehenden Schatten.“[6]
[4] Er folgte ihr wie ein Schatten.
[5] Man sah nur ganz kurz einen Schatten vorbeihuschen.
[5] Er ist nur ein Schatten seiner selbst.
[5] „Der Hausmeister kam und er sah nichts als die Schatten unserer fleißigen Körper, die putzten und wischten.“[7]

Redewendungen:

die Schatten der Vergangenheit
die Schatten werden länger
einen Schatten haben
einem Schatten nachjagen
in das Reich der Schatten hinabsteigen
in jemandes Schatten stehen
jemanden, etwas in den Schatten stellen
nur noch ein Schatten seiner selbst sein
sich vor seinem eigenen Schatten fürchten
über den eigenen Schatten springen
über den eigenen Schatten stolpern

Wortbildungen:

[1] abschatten, beschatten, geschattet, schatten, Schattenbild, Schattengestalt, schattenhaft, Schattenriss, Schattenspender, Schattenspiel, Schattenspieler, Schattentheater, schattieren, schattig, überschatten, verschatten
[1, 2] Schattenbank, Schattenboxen, Schattendasein, Schattenkabinett, Schattenminister, Schattenort, Schattenpolitik, Schattenriss, Schattenübersetzung, Schattenwirtschaft
[1, 2, 5] Schattenseite/Schattseite

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Schatten
[1, 3, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schatten
[1, 4, 6] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schatten
[1, 6] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchatten
[1–3, 5, 6] Duden online „Schatten

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schatten“, Seite 795.
  2. Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 978-3518394311, Seite 9
  3. Arthur Koestler: Die Herren Call-Girls. Ein satirischer Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-596-28168-7, Seite 79. Copyright des englischen Originals 1971.
  4. Edgar Hilsenrath: Der Nazi & der Friseur. Roman. 15. Auflage. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-13441-5, Seite 260. Zuerst 1977 erschienen.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 159. Englisches Original 1970.
  6. Robert A. Novelline: Squire’s Radiologie. Grundlagen der klinischen Diagnostik. 2. Auflage. Schattauer Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3794518721, Seite 125 (Abb. 7-1.)
  7. Andreas Altmann: Frauen. Geschichten. Piper, München/Berlin/Zürich 2015, ISBN 978-3-492-05588-8, Seite 34.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: chatten, Chatten, schalten, Scharten, schauten, Schauten, Schotten, schütten
Anagramme: anstecht, Chattens, entascht, nachtest, naschtet, tatschen