Effet

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Effet (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, n[Bearbeiten]

Singular 1 Singular 2 Plural
Nominativ der Effet das Effet die Effets
Genitiv des Effets des Effets der Effets
Dativ dem Effet dem Effet den Effets
Akkusativ den Effet das Effet die Effets
[1] Durch den Effet, den der Spieler der Kugel beim Stoß mitgibt, dreht sich diese ins Loch.

Anmerkung:

Der Gebrauch als Neutrum ist selten.[1]

Worttrennung:

Ef·fet, Plural: Ef·fets

Aussprache:

IPA: [ɛˈfeː],[2][3][4][5][6][7] auch: [ɛˈfɛː],[5][6][7][8][9] [ɛˈfɛ][3][4]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Effet (Info), auch: —, —
Reime: -eː

Bedeutungen:

[1] Sport: Drall, der dem runden Spielgerät (z. B.: Billardkugel, Fußball, Tennisball) beim Stoßen (z. B.: Billard), Schlagen (z. B.: Golf, Tennis, Tischtennis) oder Treten (z. B.: Fußball) durch seitliches Anschneiden verliehen wird
[2] umgangssprachlich übertragen: begeisternde, mitreißende Schwungkraft

Herkunft:

Es handelt sich um eine Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte Entlehnung des gleichbedeutend französischen effet → fr,[10][11][12] das auf lateinisches effectus → la[10][12] zurückgeht.
Der Ausdruck bezeichnet somit den ‚Drall, der bewirkt wurde‘[11] und bezieht sich zunächst auf die Billardkugel, dann auf den Ball (besonders Fußball), deren Bewegungsrichtung durch seitliches Stoßen beziehungsweise Treten verändert wird.[10]

Synonyme:

[1] Fälsche, Spin
[1] Österreich regional (Wien): Schmalz

Sinnverwandte Wörter:

[2] Elan, Impetus, Pep, Schwung, Verve

Oberbegriffe:

[1] Drall, Drehimpuls, Rotation
[2] Kraft

Unterbegriffe:

[1] Gegeneffet, Kontereffet, Laufeffet, Nachlaufeffet

Beispiele:

[1] Die Bananenflanke hat so viel Effet, dass der Torwart große Schwierigkeiten hat, an den Ball heranzukommen.
[1] Beim Tischtennis ist ein Aufschlag mit viel Effet eine Waffe.
[1] Der Effet von mit viel Topspin geschlagenen Bällen bewirkt, dass diese regelrecht nach unten ziehen und so kurz vor der Linie doch noch auftrumpfen. Die Erklärung dafür findet man im Magnus-Effekt.
[1] Beim vermeintlichen Wembley-Tor 1966 hatte der Ball so viel Effet, dass er nach dem Aufprall auf der Torlinie wieder von selbst raussprang.
[1] „Dazu gehörte natürlich auch schon etwas, und Robert gab durchaus zu, daß die Autorin mit dem Queue umzugehen wußte und sich auf Effet und Winkelberechnung an der Bande verstand, aber es war eben Billard, angewandte Mathematik, und es klappte nur, weil die Kugeln glatt waren und auf einer samtbezogenen Fläche rollten.“[13]
[1] „Wenn sie [die Boßelkugel] flach und mit Effet geworfen nach kurzem Flug lange am Scheitelpunkt der Straße entlang rollt, ohne in den Graben zu kullern, kommen Weiten von über zweihundert Metern zustande.“[14]
[2] „Sonst könnte sie nicht mit solchem Effet die möglichen Chancen der gleichberechtigten Teilhabe der Frauen beschreiben, wenn diese demnächst beim Militär richtig mittun können.“[15]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Effet schießen, mit Effet schlagen, mit Effet stoßen, mit Effet treten
[1] ein Aufschlag mit Effet, ein Ball mit Effet, ein Freistoß mit Effet, eine Kugel mit Effet
[1] ein Ball, eine Kugel bekommt Effet
[2] etwas mit viel Effet vortragen

Wortbildungen:

[1] Effetball, Effetschuss, Effetstoß

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Effet
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Effet
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Effet
[1, 2] Duden online „Effet
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Effet“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Effet“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Effet
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Effet
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalEffet
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „Effet“ (digitalisierte Fassung)
[1] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Effet«.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »Effet«.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Effet«, Seite 280.
[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Effet«, Seite 479.

Quellen:

  1. Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Effet«.
    Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Effet«, Seite 479.
    Duden online „Effet
  2. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »Effet«, Seite 332.
  3. 3,0 3,1 Duden online „Effet
  4. 4,0 4,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 9. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-411-05509-8, Stichwort »Effet«, Seite 479.
  5. 5,0 5,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Fremdwörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 10., aktualisierte Auflage. Band 5, Dudenverlag, Mannheim/Zürich 2010, ISBN 978-3-411-04060-5, DNB 1007274220, Stichwort »Effet«, Seite 280.
  6. 6,0 6,1 Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »Effet«.
  7. 7,0 7,1 Wahrig Fremdwörterlexikon „Effet“ auf wissen.de
  8. Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Effet“ auf wissen.de
  9. wissen.de – Lexikon „Effet
  10. 10,0 10,1 10,2 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 1. Auflage. Edition Kramer im Rhenania-Buchversand, Koblenz 2010, ISBN 978-3-941960-03-9 (Lizenzausgabe des Akademie Verlag, Berlin), Stichwort »Effet«, Seite 260–261.
    Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Effet
  11. 11,0 11,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 25., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022364-4, DNB 1012311937, Stichwort »Effet« mit Verweis auf das Stichwort »Effekt«, Seite 228.
  12. 12,0 12,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort »Effekt: Effet«, Seite 221.
  13. Hermann Kant: Die Aula. Roman. Rütten & Loening, Berlin 1965, Seite 34.
  14. Fritz Schütte: Achtung Boßelspiele. In: Deutschlandradio. 18. März 2012 (Deutschlandfunk Kultur/Berlin, Sendung: Nachspiel, URL, abgerufen am 14. Juli 2017).
  15. Ursula Uhrig: Missbrauchte Artgenossin in der Zitadelle der Männlichkeit. In: Süddeutsche Zeitung. 21. Januar 2000, ISSN 0174-4917, Seite V2/10 (Leserbrief).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen:
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Levenshtein-Abstand von 2: Effeff