Schild

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Dieser Eintrag war in der 7. Woche
des Jahres 2008 das Wort der Woche.

Schild (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schild die Schilde
Genitiv des Schilds
des Schildes
der Schilde
Dativ dem Schild
dem Schilde
den Schilden
Akkusativ den Schild die Schilde
[1] Achilles-Skulptur mit einem Schild
[4] verschiedene Formen des Schildes
[8] der Schild, der beim Bau der vierten Elbtunnelröhre verwendet wurde

Anmerkung zum Geschlecht:

Die sächliche Form findet sich in Norddeutschland und Teilen von Mitteldeutschland. In diesen Gegenden ist der Plural Schilder und so weiter.[1][2]

Worttrennung:

Schild, Plural: Schil·de

Aussprache:

IPA: [ʃɪlt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schild (Info), Lautsprecherbild Schild (Info)
Reime: -ɪlt

Bedeutungen:

[1] frühzeitliche/mittelalterliche Platte zum Schutz des eigenen Körpers im Kampf (oft versehen mit dem Erkennungswappen des jeweiligen Schildträgers; hieraus ist die Bedeutung des "Schild(e)s als Informationsträger" (siehe unten) entstanden)
[2] Waffentechnik: Schutzplatte an Geschützen
[3] Energiebarriere, häufig Bestandteil von Science-Fiction
[4] Heraldik: zentraler – manchmal auch einziger – Teil eines Wappens
[5] Geographie: großes, tektonisch stabiles Gebiet innerhalb eines Kontinents
[6] Astronomie: das Sternbild Scutum in der Nähe des Himmelsäquators
[7] länglicher Schirm an manchen Kappen oder Mützen
[8] Bauwesen: rundes, mit Hartmetallzähnen ausgerüstetes Schneidwerkzeug, das an der Tunnelbrust vorwärts geschoben wird und einen Tunnel in den Berg fräst
[9] Räumgerät eines Schneepflugs
[10] Biologie: Panzerplatte an Krebsen, Insekten und Schildkröten
[11] Biologie: die Schulter bei Rind und Schwein
[12] Biologie: das auffällige Brustgefieder am männlichen Auerhahn und Birkhahn und die Hinterbrust der männlichen Feldhühner
[13] Jägersprache: das verdickte Blatt des Keilers
[14] übertragen: eine Schutzmaßnahme, siehe Apologetik

Herkunft:

mittelhochdeutsch schilt, althochdeutsch scilt „Abgespaltenes“ zu germ. *skeldu- „Schild“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[3]

Synonyme:

[1–3] Schutzschild
[2] Geschützschild
[4] Wappenschild
[9] Räumschild, Schneeschild
[10] Scutum oder Carapax
[11] Scutum
[12] Brustschild

Oberbegriffe:

[1] Schutzwaffe, passive Waffe
[8] Tafelland; Geologie
[10] Schildkappe, Schildmütze; Kappe; Kopfbedeckung
[11] Schildvortrieb; Tunnelbau
[14] Rechtfertigung, Schutz, Verteidigung

Unterbegriffe:

[1] Tartsche
[1] Brustschild, Rundschild, Turmschild
[2] Geschützschild
[4] Wappenschild
[?] Abwehrschild, Buckelschild, Brustschild, Deflektorschild, Energieschild, Fliesenschild, Hitzeschild, Holzschild, Planierschild, Plasmaschild, Raketenabwehrschild, Raketenschild, Räumschild, Schneeschild, Schutzschild

Beispiele:

[1] Die Schilde schützten die Ritter vor den Pfeilen der Bogenschützen.
[1] „Speere, Lanzen und Schilde stammten aus dem gesamten skandinavischen Raum.“[4]
[1] „In einer Zeremonie zerstören sie die Trophäen, brechen die Schwerter entzwei und zerschlagen die Schilde.“[5]
[1] „Waren die frühen Schilde relativ klein, so wurden sie im Laufe der Jahrhunderte immer länger, bis sie im 1. Jahrhundert vor Christus fast mannsgroß waren.“[6]
[1] „Die Hieroglyphe zeigt zwei Arme, von denen der eine einen Schild, der andere eine Keule hält, gewissermaßen das, womit man sich verteidigt und womit man angreift.“[7]
[2]
[3] Die neuen Laser-Kanonen durchbrechen den Schild des Raumschiffes.
[4] „Prinzipiell ist der Schild in 9 Positionen, die Gevierte, geteilt, mit dem Herz in der Mitte – ein kleiner Schild an dieser Stelle heißt Herzschild – und speziellen Namen für die verschiedenen Bereiche.“[8]
[5–14]

Redewendungen:

etwas im Schilde führen
Schild des Herakles

Sprichwörter:

am Schilde erkennt man die Gilde

Wortbildungen:

schildförmig
Schildarm, Schildbuckel, Schildbürger, Schilddrüse, Schildhalter, Schildkappe, Schildkäfer, Schildknappe, Schildknorpel, Schildkröte, Schildlaus, Schildmauser, Schildmütze, Schildträger, Schildvortrieb, Schildvulkan, Schildwache, Schildwehr, Schildzapfen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 3–6, 8, 10, 13] Wikipedia-Artikel „Schild
[1, (4), 7, 10–13] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schild
[1, 2, 4, 7] Duden online „Schild (Schutzwaffe, Schirm)
[12] Duden online „Schild (Tafel, Platte, Fleck)
[1, 4, 7] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schild
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchild

Quellen:

  1. Der Schild oder das Schild?, Wiener Zeitung Online
  2. Gotthold Ephraim Lessing: Laokoon. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1880, Seite 426
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schild“, Seite 803
  4. Angelika Franz: Reicher Bauer, großer Stall. In: Norbert F. Pötzl, Johannes Saltzwedel (Herausgeber): Die Germanen. Geschichte und Mythos. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013, ISBN 978-3-421-04616-1, Seite 41–52, Zitat Seite 43
  5. Martin Paetsch: Der Tod aus dem Norden. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 24–35, Zitat Seite 27
  6. Peter Kolb: Wer waren die Kelten?. Juniorkatalog. 2. Auflage. Museums-Pädagogisches Zentrum, München 1994, ISBN 3-9298-6200-X, Seite 40.
  7. Christian Jacq: Die Welt der Hieroglyphen. Rowohlt, Berlin 1999 (übersetzt von Theresa Maria Bullinger, Ingeborg Schmutte), ISBN 3-87134-365-X, Seite 223. Französisches Original 1994.
  8. Wikipedia-Artikel „Schild“ (Stabilversion)

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Schild die Schilder
Genitiv des Schilds
des Schildes
der Schilder
Dativ dem Schild
dem Schilde
den Schildern
Akkusativ das Schild die Schilder
[1] Gefahrensymbol Biogefährdung
[1] Richtgeschwindigkeit (Beginn) von 80 km/h

Worttrennung:

Schild, Plural: Schil·der

Aussprache:

IPA: [ʃɪlt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schild (Info), Lautsprecherbild Schild (Info)
Reime: -ɪlt

Bedeutungen:

[1] beschriftete Platte zu Informationszwecken; Hinweis

Herkunft:

  1. von Schild, maskulin – sächlich seit dem 15. Jahrhundert bezeugt (Grimm)
  2. Der „Schild“ als Defensiv-Waffe (siehe oben) war häufig versehen mit dem Erkennungswappen des jeweiligen Schildträgers. Hieraus ist die Bedeutung „Schild als Informationstafel“ (Platte zu Informationszwecken) entstanden. Vergleiche die ursprüngliche Bedeutung der Redewendung: „Im Schilde führen“!

Synonyme:

[1] Symbol, Tafel, Zeichen

Oberbegriffe:

[1] Zeichen

Unterbegriffe:

[1] Anhänger, Anhängeschild, Aufkleber, Ausfahrtschild, Ausfahrtsschild, Aufklebeschild, Aufklebeschildchen, Aufklebezettel, Aushängeschild, Einfahrtschild, Einfahrtsschild, Emailschild, Etikett, Firmenschild, Gasthausschild, Gebotsschild, Geschwindigkeitsschild, Halteverbotsschild, Haltschild, Hausschild, Hinweisschild, Kennzeichenschild, Klingelschild, Kontrollschild, Kunststoffschild, Ladenschild, Leistungsschild, Messingschild, Metallschild, Namensschild, Nasenschild, Nummernschild, Ortsschild, Pappschild, Parkverbotsschild, Preisschild, Reklameschild, Schilderwald, Stoppschild, Straßenschild, Türschild, Typenschild, Typschild, Umleitungsschild, Verbotsschild, Verkehrsschild, Vorfahrtsschild, Warnschild, Wirtshausschild, Wirtsschild, Zielschild

Beispiele:

[1] Die meisten Schilder sind heutzutage genormt und auf der ganzen Welt ähnlich oder gleich.

Wortbildungen:

[1] Schilderwald

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Schild
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schild
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schild
[1] Duden online „Schild
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSchild

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schielt
Homophone: schilt