Front

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Front (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Front die Fronten
Genitiv der Front der Fronten
Dativ der Front den Fronten
Akkusativ die Front die Fronten
[1] Wolkenbildungen mit ungleichen Luftmassen
[2b] Festungsbau
[3] Frontseite eines Sportwagens

Worttrennung:

Front, Plural: Fron·ten

Aussprache:

IPA: [fʁɔnt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Front (Info)
Reime: -ɔnt

Bedeutungen:

[1] Meteorologie: eine plötzlich auftretende Grenze ungleicher Luftmassen
[2] Militär: Angrenzung (Grenzlinie) zum Gegner
[2a] die größte militärische Formation einer Armee
[2b] Festungsbau zu gegnerischen zugewandte Stellungen
[2c] Marine: auf Schiffen in eine bestimmte Richtung gerichteter Salut der Soldaten
[3] Vorderseite diverser Gegenstände
[4] Politik: politisch orientierte Gesinnungen

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von französisch front → fr „Vorderseite, vordere Reihe“ entlehnt, dem lateinisch frōns, frontis → laStirn, Vorderseite zu Grunde liegt.[1]

Synonyme:

[1] Wetterfront
[2] Kriegsfront, Frontlinie
[3] Vorderseite, vor allem bei Schiffen und Flugzeugen: Bug

Gegenwörter:

[3] Heck, Rückseite

Oberbegriffe:

[1] Meteorologie
[2b] Befestigung

Unterbegriffe:

[1] Aufgleitfront, Gewitterfront, Kaltfront (Kaltluftfront), Okklusionsfront, Polarfront, Regenfront, Schlechtwetterfront, Störungsfront, Sturmfront, Warmfront (Warmluftfront), Wolkenfront
[2] Alpenfront, Heimatfront, Verteidigungsfront
[2, 3] Nordfront, Ostfront, Südfront, Westfront
[3] Fensterfront, Glasfront, Hausfront/Häuserfront, Hinterfront, Ladenfront, Rückfront, Seitenfront, Straßenfront, Verkaufsfront, Vorderfront
[4] Ablehnungsfront, Abwehrfront, Arbeitsfront, Befreiungsfront, Einheitsfront, Kampffront, Lohnfront, Streikfront, Volksfront

Beispiele:

[1] „Hinter dieser Kaltfront von „Tilo“ sei zugleich „sehr kalte Polarluft“ nach Deutschland eingeflossen, sagte DWD-Meteorologe Andreas Friedrich – und das brachte schon einen vorzeitigen Winter in manche Regionen Deutschlands. […]“[2]
[2] „Wir liegen neun Kilometer hinter der Front.[3]
[2] „Er sei gern Soldat gewesen, glaubt sie, zumal er den ganzen Krieg über in Deutschland blieb und nicht an die Front musste.“[4]
[2] „Um diese Zeit war Roman Bertini wie nie zuvor mit dem Verlauf der Fronten beschäftigt.“[5]
[2] „An der Front sei er einer brutalen Ewigkeit ausgesetzt gewesen, er habe irgendwann nicht einmal mehr Tag und Nacht unterscheiden können unter all dem Staub und Rauch.“[6]
[2a] „Die militärische Einheit ward in der Infanterie die jetzt verdoppelte Legion, eine vollständig nach alter dorischer Art gereihte und gerüstete Phalanx von sechstausend Mann, die sechs Glieder hoch eine Front von tausend Schwergerüsteten bildete […]“[7]
[2b] „Jede weitere fortifikatorische Maßnahme hätte jetzt zur Umwallung der gesamten Stadt mit einer Front von Bastionen führen müssen. […]“[8]
[2c] Die Seeleute stehen auf dem Schiff in Front Angesicht zu Angesicht mit der Mannschaft des zu grüßenden Schiffes und salutieren.
[3] Die Frontseite des Wagens ist sehr aerodynamisch.
[3] „Dafür waren die Räume zu groß, und vor der Front war keine Moskitoveranda.“[9]
[3] „In einem regelmäßigen Straßengitter mit teilweise überdachten Gehwegen standen Fachwerkhäuser unterschiedlichster Größe und mit der Front nicht unbedingt an der Straße orientiert – jedes Raster bildete eine Freifläche, auf der sich die unterschiedlichsten Gebäude versammelten, kleine Häuser und größere Gehöfte.“[10]
[4] „War für Lenin noch der Klassenkampf zwischen ‚Arbeiterklasse‘ und ‚Bourgeoisie‘ die entscheidende Frontlinie, hat Sjuganow im heutigen Russland einen neuen ‚Hauptkonflikt‘ ausgemacht: zwischen ‚parasitärem Kapital‘ der Rohstoff-Exporteure und ‚schaffendem Kapital‘. […]“[11]

Redewendungen:

an die Front schicken (Lautsprecherbild Audio (Info)) – jemanden für eine bestimmte Sache einsetzen oder beauftragen
an vorderster Front stehen (Lautsprecherbild Audio (Info)) – sich stark für jemanden oder etwas einsetzen
die Front wechseln
zwischen die Fronten geraten

Wortbildungen:

Adjektive: frontal
[2] frontdiensttauglich
Substantive: Frontbogen, Frontbreite, Frontgewitter, Frontispitz, Frontlenker, Frontlinie, Frontogenese, Frontolyse, Fronton, Frontstaat, Frontstadt, Frontstellung, Fronttheater, Frontverhärtung, Frontwechsel, Konfrontation
[2] Frontabschnitt, Frontbegradigung, Frontbericht, Frontberichterstattung, Frontbewährung, Frontbogen[12], Frontdienst, Fronteinsatz, Fronterfahrung, Fronterlebnis, Frontkämpfer, Frontkilometer, Frontkoller, Frontlazarett, Frontleben, Frontleitstelle, Frontlinie, Frontoffizier, Frontschwein, Frontsoldat, Fronttruppe, Fronturlaub, Fronturlauber, Frontverkürzung, Frontverlauf, Frontzeitung, Mehrfrontenkrieg
[3] Frontairbag, Frontantrieb, Frontantriebler, Frontfrau, Frontgiebel, Fronthaube, Frontlader, Frontman, Frontmann, Frontmotor, Frontscheibe, Frontseite, Frontspoiler, Fronttriebler, Fronttür, Frontwand, Frontzahn
Verb: konfrontieren

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–4] Wikipedia-Artikel „Front
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Front
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFront

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Front“, Seite 318.
  2. lub: Satellitenbild der Woche: So wütet "Tilo". In: Spiegel Online. 9. November 2007, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2013).
  3. Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Kiepenheuer & Witsch, Köln 1993, Seite 7. ISBN 3-462-01844-2. Erstveröffentlichung 1928, als Buch 1929.
  4. Sabine Bode → WP: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 174.
  5. Ralph Giordano: Die Bertinis. Roman. 22. Auflage. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 2008, ISBN 978-3-596-25961-8, Seite 582.
  6. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 189.
  7. Theodor Mommsen → WP: Römische Geschichte. In: Projekt Gutenberg-DE. erstes Buch, 6. Kapitel: Die Nichtbürger und die reformierte Verfassung (URL).
  8. Geschichte: Mainz als Festung der Kurfürsten (1620-1792). Festung-mainz.de, abgerufen am 28. Dezember 2013.
  9. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 141. Englisches Original 1970.
  10. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Niko, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 184.
  11. Uwe Klussmann: Russland-Wahl: Die Kommunisten seiner Majestät Putin. In: Spiegel Online. 22. November 2007, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 28. Dezember 2013).
  12. Wikipedia-Artikel „Frontbogen

Substantiv, n, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ (das) Front
Genitiv (des Front)
(des Fronts)

Fronts
Dativ (dem) Front
Akkusativ (das) Front

Anmerkung zum Artikelgebrauch:

Der Artikel wird gebraucht, wenn „Front“ in einer bestimmten Qualität, zu einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt als Subjekt oder Objekt im Satz steht. Ansonsten, also normalerweise, wird kein Artikel verwendet.

Worttrennung:

Front, kein Plural

Aussprache:

IPA: []
Hörbeispiele:

Bedeutungen:

[1] Gemeinde im Piemont (Italien)

Beispiele:

[1] Die Gemeinde Front hat circa 1700 Einwohner.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Front (Piemont)