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acheln

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

acheln (Deutsch)

Person Wortform
Präsens ich achele
achle
du achelst
er, sie, es achelt
Präteritum ich achelte
Konjunktiv II ich achelte
Imperativ Singular achele!
achle!
Plural achelt!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
geachelt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:acheln

Worttrennung:

acheln, Präteritum: achel·te, Partizip II: ge·achelt

Aussprache:

IPA: [ˈaxl̩n]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild acheln (Info)
Reime: -axl̩n

Bedeutungen:

[1] transitiv, intransitiv; landschaftlich, insbesondere berlinisch, hessisch, moselfränkisch, pfälzisch, rheinisch: essen
[2] transitiv; landschaftlich, pfälzisch: entwenden
[3] intransitiv; landschaftlich, rheinisch: schmarotzen
[4] intransitiv; landschaftlich, rheinisch: schwer arbeiten

Herkunft:

[1] seit dem 16. Jahrhundert in den Hausierersprachen bezeugt; diese entlehnten das Wort aus rotwelsch acheln (vergleiche auch Masematte achilen), welches seinerseits westjiddisch אַכלען‎ (YIVO: akhlen)  ‚essen‘ entstammt und dieses selbst auf hebräisch אָכַל‎ (CHA: ʾāḵal)  ‚essen‘ zurückgeht[1]

Synonyme:

[1] essen
[4] schuften

Sinnverwandte Wörter:

[1] landschaftlich: fratzen, salopp, emotional, meist abwertend: fressen, salopp; besonders norddeutsch, mitteldeutsch: futtern, salopp: mampfen, salopp: sich etwas reinziehen, veraltend, noch scherzhaft: schmausen, familiär: spachteln, familiär: verschmausen
[2] klauen, mopsen, stehlen, stibitzen
[3] betteln, erbetteln, nassauern, landschaftlich: schlauchen, schmarotzen, schnorren
[4] nord- und mitteldeutsch: ackern; ostösterreichisch, südostdeutsch: barabern; mittelostdeutsch, westösterreichisch: buckeln; österreichisch, südostdeutsch: fretten; ostösterreichisch: hackeln; Deutschland, umgangssprachlich klotzen; schweizerisch: knorzen, krampfen, krüppeln; besonders mittelwestdeutsch: malochen; ostmitteldeutsch: marachen; nordostdeutsch: placken; Deutschland, umgangssprachlich: rackern; nordostdeutsch: roboten; Deutschland, umgangssprachlich: schaffen; südostösterreichisch: schöpfen; Deutschland, regional: wullacken/wulacken/wulachen/wurachen/wuracken

Gegenwörter:

[1] erbrechen, sich übergeben, umgangssprachlich: brechen, salopp: kotzen; trinken; hungern; fasten

Oberbegriffe:

[1] ernähren, gehoben: nähren; speisen; verzehren
[2] wegnehmen
[3] ausnutzen
[4] arbeiten

Beispiele:

[1] Er achelte sich bei seiner Mischpoke satt.
[2]
[3]
[4]

Wortbildungen:

[1] Achelei
[4] Achelerei, Geachels, veracheln, sich zeracheln

Übersetzungen

[1] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. In 8 Bänden. Klett, Stuttgart 1982–1984, DNB 550923802, Seite 83
[1] Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 12
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „acheln
[1, 2] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „acheln“.
[1, 3, 4] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „acheln“.

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 12

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Acheln, achseln, achteln, hacheln, kacheln, wacheln
Anagramme: lachen, Lachen