Qualm
Erscheinungsbild
Qualm (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | der Qualm | —
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Genitiv | des Qualms des Qualmes |
—
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Dativ | dem Qualm dem Qualme |
—
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Akkusativ | den Qualm | —
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Worttrennung:
- Qualm, kein Plural
Aussprache:
Bedeutungen:
Herkunft:
- Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung aus dem Niederdeutschen.[1] Das Wort gelangte im 16. Jahrhundert[1][2] ins Hochdeutsche[2]. Die nächstliegende Erklärung ist die Annahme eines Anschlusses an quellen[1], sodass sich mittelniederdeutsches quallem → gml ‚Dampf; Rauch‘ mit m-Suffix im Sinne von ‚Hervorquellendes‘ wohl zu quellen → gml ‚aufquellen, quellen; dünn, locker werden, aufwallen vor Zorn, Schmerz‘ stellen lässt[2]. Es ist aber zu beachten, dass Wörter dieser Bedeutung in den indogermanischen Sprachen von der (nicht belegten aber erschlossenen) indogermanischen Wurzel *dʰeuə- ‚stieben, wirbeln‘ gebildet werden, die eine indogermanische Erweiterung *dʰwel- zeigt.[1] Diese liegt vor in dem seit dem 8. Jahrhundert bezeugten althochdeutschen twalm → goh ‚Betäubung, Verwirrung‘ und dessen mittelhochdeutscher Entsprechung twalm → gmh ‚betäubender Dunst, Betäubung‘ (vergleiche altsächsisch dwalm → osx und altenglisch dwolma → ang), die letztendlich zu qualm geworden sein kann.[1] Allerdings stimmen die bezeugten Bedeutungen nicht recht zu diesem Ansatz.[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Rauch
- [1] norddeutsch: Schmok, Schwalk, Wasen/Wrasen
- [1] landschaftlich: Brodel, Schwalch
- [1] landschaftlich und fachsprachlich: Schmauch
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Vom Qualm des Feuers waren wir halb erstickt.
- [1] „Fern erhob sich die Silhouette der Brikettfabrik mit ihren Schloten, und die Schornsteine spien Qualm aus, schwarzen, undurchdringlichen Rauch, der sich wie ein Vorhang vor den Horizont legte. In dieser Wand aus Wolken und Qualm und Morgendunst stand blutrot die Sonnenscheibe.“[3]
- [1] „Die beiden eben verschwelenden Lichter, die mit ihrem Qualme die schon stickige Luft noch stickiger gemacht hatten, hatten allerlei Getier vom Garten her in das Zimmer gelockt, und nur über Art und Beschaffenheit desselben war noch ein Zweifel.“[4]
- [1] „Jetzt lohte es einmal heller aus dem aufgescharrten Sparricht; der Qualm teilte sich, Flackerschein fiel auf das sterbende Gesicht des Gemarterten.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] (als unangenehm empfundener) von einem Feuer aufsteigender dichter, quellender Rauch
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- [1] Wikipedia-Artikel „Rauch“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Qualm“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Qualm“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Qualm“
- [1] Duden online „Qualm“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Qualm“ auf wissen.de
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 734.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Qualm“
- ↑ Dieter Noll: Die Abenteuer des Werner Holt. 2.: Roman einer Heimkehr, Aufbau-Verlag, Berlin 1964, Seite 307 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 98. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.
- ↑ Friedrich von Gagern: Der Marterpfahl. Novelle. Reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-006533-X, Seite 37. Zuerst 1925.