Schmok

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Schmok (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Schmok
Genitiv des Schmoks
Dativ dem Schmok
Akkusativ den Schmok

Worttrennung:

Schmok, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ʃmoːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Schmok (Info)
Reime: -oːk

Bedeutungen:

[1] norddeutsch, Kölsch und Pennsylvaniadeutsch: Rauch, Qualm
[2] norddeutsch in der Holzbearbeitung, veraltet?: Holzabfallspäne, die mit Sägespänen vermischt sind
[3] beim Räuchern, veraltend?: Sägespäne bis Holzmehl, welche schwelend abbrennen und dadurch den nötigten Rauch erzeugen
[4] rheinisch: Tabakqualm
[5] rheinisch: Kram auf dem Markte Krefeld-Stadt

Herkunft:

vom mniederd. smōk[1] (auch smôk) ‚Schmauch, Rauch‘[2]; es ist die niederd. Form von Schmauch[1] Das Wort hat auch in einige Toponyme Eingang gefunden. Manche werden mit Hexenverbrennungen in Zusammenhang gebracht.

Synonyme:

[1] Rauch, Qualm
[3] Räucherspäne

Beispiele:

[1] „Na, meinetwegen; Rauch konserviert, und wenn wir hier vierzehn Tage lang im Schmok hängen, so kommen wir als Dauerschinken wieder heraus.“[3]
[1] „Wenn aber der Wind vom Flugplatz kam und den Dunst vom Teich mit dem Schmok des Brauereischornsteines gegen den Kleinhammemark und den Bahnhof Langfuhr trieb, stand, Jenny auf, zog den Blick vom eisgefüllten Teerpappenwürfel ab und zeigte im Dillkraut gezählte Schritte.“[4]
[1] „Nach 3 bis 4 Stunden Vortrocknung werden die Würste in einem vorgewärmten Rauch heiß abgeräuchert. Man kann sie aber auch mit angefeuchteten Hobelspänen im starken Schmok eine Viertelstunde räuchern.“[5]
[1] „Je nach dem Feuchtigkeitsgrad kann der Rauch (Schmok) durchsichtig oder sehr dicht sein.“[6]
[1] „Dort banden die Wenden sie an Pfähle, häuften rundherum Holz und nasses Strauchwerk auf und zündeten es an, so daß die Märtyrer ihres Glaubens im Rauch (Schmok) erstickten und dann elend verbrannten.“[7]
[3] „Das Räuchern der Ware ist langsam zu bewirken, und zwar in mäßig starkem, kaltem und mit trockenen Sägespänen aus Hartholz, dem sogenannten Schmok, erzeugtem Rauch.“[8]
[3] „Als Schmok hat sich Sägemehl vom Rotholz (Sequoia sempervirens) als bes. vorteilhaft erwiesen, da er weniger Verfärbung u. mehr Rauchgeschmack gibt.“[9]
[3] „Eine Verwendung von feuchtem Schmok muß auf jeden Fall unterbleiben, da sonst unweigerlich Karbolgeruch und Karbolgeschmack an der Wurst wahrzunehmen sind.“[10]
[3] „Zur Wärmeerzeugung dienen Gas, Elektrizität, Wasserdampf, Holz, Kohlen, Öl, zur Raucherzeugung Schmok aus Sägemehl von harten (Buche, Eiche, Erle, Apfel, Esche, Ulme, Orangen- und Citronenholz, weniger Birke, Birkenrinde und Wacholderholz) oder weichen Hölzern (Tanne, Fichte, Kiefer). […] In einem am Boden der Räucherkammer befindlichen Metallkasten wird Schmok fest eingestampft. Um in dieser festen Masse ein Schwelen zu erreichen, werden in den Schmok runde Hölzer eingebettet und nach dem Feststampfen wieder entfernt. Auf diese Weise erhalten Luftkanäle sorgen für ein gutes Abbrennen des Schmoks.[11]

Wortbildungen:

Schmokfeuer

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] The Free Dictionary „Schmok
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
[1] Wahrig-Redaktion, Bertelsmann-Lexikon-Institut (Herausgeber): Wahrig, Die deutsche Rechtschreibung, Lesekomfortabel. 2. L–Z, Wissenmedia in der Inmedia-ONE-GmbH, Gütersloh/München 2006, ISBN 978-3-577-09120-7 (Müller, Michael (Red.)) Seite 1540
[1] Peter Caspers, Willi Reisdorf: Op Kölsch jesaat. Wörterbuch Hochdeutsch-Kölsch. Greven Verlag, Köln 1994, ISBN 3-7743-0278-2, DNB 940592991, Seite 191
[1] Charles Rhoads Roberts, Astor C. Wuchter, Charles C. More, Heinz Kloss: Lewendiche schtimme aus Pennsilveni, Westermann, 1929, Seite 151
[2] Der Grosse Brockhaus: Handbuch des Wissens, Band 16, Brockhaus, 1935, Seite 729
[3] fleischwirtschaft.de, Fachbegriffe „Schmok“, Deutscher Fachverlag GmbH
[4, 5] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „Schmok“.

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7
  2. Karl Schiller, August Lübben: Mittelniederdeutsches Wörterbuch. Vierter Band S–T, Bremen 1878 (Faksimile), Seite 265.
  3. Theodor Fontane: Cécile (Entstanden: 1884/85, Erstdruck: März-September 1886), in: Theodor Fontane: Romane und Erzählungen in acht Bänden, Band 4, Berlin und Weimar 973, S. 323 (zeno.org)
  4. Günter Grass: Hundejahre. Roman, 5. Auflage, Bertelsmann, 1963, S. 316
  5. Hermann Koch, Bundesanstalt für Fleischforschung: Die Fabrikation feiner Fleisch- und Wurstwaren, Verlagshaus Sponholz, 1966, S. 214
  6. Reinhold Grau: Fleisch und Fleischwaren, 2. Auflage, P. Parey, 1969, S. 162
  7. Ingeborg Drewitz: Märkische Sagen. Berlin u.d. Mark Brandenburg, Diederichs, 1979, ISBN 3-424-00658-0, S. 162
  8. Verein Deutscher Nahrungsmittelchemiker (Hrsg.): Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel, Band 29, Julius Springer, 1915, S. 129
  9. Verein Deutscher Chemiker (Hrsg.): Chemisches Zentralblatt, Band 112, Akademie-Verlag, 1941, Seite 1373
  10. Heinz Erb, Reichsinnungsverband des Fleischerhandwerk (Autoren) Friedrich Benthlin (Hrsg.): Der Fleischermeister. Ein Handbuch des Fleischermeisters und zugleich ein Lehrbuch zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung., Band 1, 2. Auflage Hans Holzmann, Berlin [1943], S. 355
  11. Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel, Band 85, Springer-Verlag, 1943, S. 83

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Schmock, Smog