Balken

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Balken (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Balken die Balken
Genitiv des Balkens der Balken
Dativ dem Balken den Balken
Akkusativ den Balken die Balken
[1] Schemata verschiedener Balken

Worttrennung:

Bal·ken, Plural: Bal·ken

Aussprache:

IPA: [ˈbalkn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Balken (Info)
Reime: -alkn̩

Bedeutungen:

[1] Bauwesen: ein Pfosten mit vier Kanten, meist mit stützender oder tragender Funktion
[2] dicker Strich, Streifen, insbesondere in der Notenschrift: Strich, der zwei oder mehrere Notenhälse von Achtelnoten verbindet
[3] Anatomie: faserartige Verbindung der beiden Hemisphären des Gehirns
[4] Sport, Turnen: kurz für Schwebebalken
[5] Heraldik: waagrechter, farblich abgesetzter Trennstreifen im Wappen
[6] regional: Dachboden

Herkunft:

mittelhochdeutsch balke, althochdeutsch balko, balc(h)o, westgermanisch *balkōn „Balken“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Bohle, Kantholz, Pfeiler, Pfosten, Strebe, Stütze, Träger
[3] Corpus callosum
[4] Schwebebalken
[5] Band, Gürtel, Ritterstraße, Straße, Strebe, Strich
[6] Dachboden, Gebälk

Gegenwörter:

[5] Pfahl (senkrechter Streifen)

Oberbegriffe:

[1] Bauelement, Statik, Bauwesen
[2] Strich; Notenschrift, Musik
[3] Anatomie, Medizin
[4] Sportgerät, Geräteturnen, Sport
[5] Wappen, Heraldik
[6] Zimmerei

Unterbegriffe:

[1] Dachbalken, Deckenbalken, Donnerbalken, Fensterbalken, Firstbalken, Ganzbalken, Giebelbalken, Holzbalken, Kehlbalken, Leerbalken, Ortbalken, Querbalken, Schrägbalken, Spruchbalken, Stichbalken, Stützbalken, Wandbalken, Wechselbalken
[2] Zensurbalken
[4] Schwebebalken

Beispiele:

[1] „Die stärkern griffen an den Stangen und Latten herum und sagten: Herrgott, wie schade um das alte Werk! Seht, welche Balken, alles Eichen, fester als Eisen! Das hätt’ noch Jahrhunderte gedauert.“[2]
[1] „Das Tor war mit Balken und Holzplanken verrammelt.“[3]
[1] „Häufiger als aus Mauerwerk oder Steinbrocken bestand eine Grabkammer allerdings aus Balken und Baumstämmen.“[4]
[2] Die Gesichter der Opfer wurden auf den Zeitungsfotos durch schwarze Balken unkenntlich gemacht.
[2] Die Fähnchen von aufeinanderfolgenden Achtelnoten können durch einen verbindenden Balken ersetzt werden.
[3] Wegen der medikamentös nicht beherrschbaren schweren Epilepsie wurde der Balken des Patienten chirurgisch durchtrennt.
[4] Sie ist eine vorzügliche Turnerin und schafft auf dem Balken sogar einen Rückwärtssalto.
[5] „›Onkel!‹ rief das junge Mädchen, ›stelle dich, wie du willst, ich weiß doch, daß dir nicht einfällt, das zerbrochene Wappen der Gnadewitze wieder zusammenzufügen.‹ / ›Aber ich sehe nicht ein, es ist ein ganz hübsches Wappen mit Balken, Sternen –‹ / ›Und einem Rade voller Blutflecken,‹ unterbrach ihn Elisabeth.“[5]
[6]

Redewendungen:

[1] den Splitter im fremden Auge, aber nicht den Balken im eigenen sehen
[1] lügen, dass sich die Balken biegen
[1] Wasser hat keine Balken / Wasser hat keinen Balken

Wortbildungen:

[*] Balkenblase, Balkenbrücke, Balkencode, Balkendecke, Balkendiagramm, Balkengalaxie, Balkenkonstruktion, Balkenlage, Balkenschröter, Balkentheorie, Rollbalken
[*] Balkenwaage, Gebälk
[5] gebalkt

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–5] Wikipedia-Artikel „Balken
[1] Wikipedia-Artikel „Balkentheorie
[2] Wikipedia-Artikel „Notenwert
[3] Wikipedia-Artikel „Corpus callosum
[4] Wikipedia-Artikel „Schwebebalken
[5] Wikipedia-Artikel „Balken (Heraldik)
[1, 6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Balken
[1, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Balken
[1, 2, 5] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBalken

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Balken“, Seite 85.
  2. Heinrich Federer → WP: Papst und Kaiser im Dorf. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 26 (URL).
  3. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1166. Russische Urfassung 1867.
  4. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, Seite 115.
  5. Eugenie Marlitt → WP: Goldelse. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 16 (URL).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: balgen, Balkon
Anagramme: Bakeln, blaken, blanke, kabeln, Kabeln, kalben, Kalben