Titel
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Titel (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
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Nominativ | der Titel | die Titel |
Genitiv | des Titels | der Titel |
Dativ | dem Titel | den Titeln |
Akkusativ | den Titel | die Titel |
Worttrennung:
- Ti·tel, Plural: Ti·tel
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] kennzeichnender Name beziehungsweise eindeutige Bezeichnung eines bestimmten künstlerischen Werkes; Überschrift eines Textes beziehungsweise Name eines Buches
- [2] Auszeichnung einer Person
- [3] Recht: Untergliederung eines Abschnitts bzw. eines Unterabschnitts in Gesetzes- oder Vertragswerken
- [4] Recht: Grundlage und Voraussetzung für die Zwangsvollstreckung durch die Justiz, insbesondere ein Urteil
- [5] im Sport: erkämpfte Bezeichnung einer bestimmten Platzierung beziehungsweise Ranges in einem Wettbewerb
Herkunft:
- mittelhochdeutsch titel → gmh und tittel → gmh, althochdeutsch titul → goh und titulo → goh. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]. Aus lateinisch titulus → la und mit unbekannter Herkunft.[2]
Synonyme:
- [1] Betitelung, Schlagzeile, Überschrift
Unterbegriffe:
- [1] Alternativtitel, Arbeitstitel, Bildtitel, Buchtitel, Dedikationstitel, Einbandtitel, Einzeltitel, Fachtitel, Filmtitel, Haupttitel, Kolumnentitel, Nachrichttitel, Originaltitel, Romantitel, Ruhmestitel, Sachtitel, Schmutztitel, Staatstitel, Übertitel, Umschlagtitel, Untertitel, Verleihtitel, Werktitel, Zwischentitel
- [2] Adelstitel, Bachelortitel, Beamtentitel, Doktortitel, Ehrentitel, Fürstentitel, Geheimratstitel, Grafentitel (Graphentitel), Herrschertitel, Kaisertitel, Mastertitel, Professorentitel, Professortitel
- [4] Besitztitel, Kompetenztitel, Rechtstitel, Schuldtitel, Vollstreckungstitel
- [5] EM-Titel, Meisterschaftstitel, Meistertitel, Misstitel, Olympiatitel, Weltmeisterschaftstitel, Weltmeistertitel, WM-Titel, Vizemeistertitel, Vizemeister-Titel
Beispiele:
- [1] Der Titel eines Buchs von Stefan Zweig lautet: „Schachnovelle“.
- [1] „Wie das im Falle von Neubearbeitungen gern geschieht, werden nicht selten bei Verlagswechsel gleichzeitig Titel oder Untertitel verändert.“[3]
- [2] Sie können gerne auf den Titel verzichten, Herr Schmidt reicht.
- [2] „Wer solch einen Titel trägt, muss ein unheimlich breites Wissen haben.“[4]
- [2] „Sie wollen ausgehalten werden und außerdem schmeichelt sie der Titel Mätresse viel mehr als der Titel Frau.“[5]
- [2] „Souveräne Menschen sind sowieso frei von Titelsucht, insbesondere wenn sie diese Titel haben.“[6]
- [3] Für Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind dies die nach dem Dritten Titel des Ersten Abschnitts des Achten Kapitels des Fünften Buches Sozialgesetzbuch oder die nach dem Sechsten Abschnitt des Zweiten Gesetzes über die Krankenversicherung der Landwirte festgesetzten Beiträge.
- [3] Die Abschnitte bzw. Unterabschnitte des Gesetzwerkes sind in absteigender Form folgendermaßen gegliedert: Titel, Paragraph, Artikel, Absatz, Satz, Zeile, Wort.
- [4] „Als allgemeine Vollstreckungsvoraussetzungen werden Titel, Klausel und Zustellung bezeichnet.“[7]
- [5] Alle gehen davon aus, dass Sven Löven seinen Titel im Herbst verteidigen wird.
- [5] „Schellnegger jubelt über Vizemeister-Titel“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] ein Titel erscheint, einen Titel herausgeben
- programmatischer Titel, bezeichnender Titel, vakanter Titel, beziehungsreicher Titel, treffender Titel, irreführender Titel
- [2] einen Titel tragen
- [3] Erster Titel, Fünfter Titel, im Siebten Titel des Ersten Abschnitts
- [4] einen Titel beantragen
- [5] einen Titel gewinnen, den Titel verteidigen, um den Titel kämpfen
Wortbildungen:
- Substantive: Titelanwärter, Titelaspirant, Titelblatt, Titelfigur, Titelgewinn, Titelkampf, Titelkirche, Titelmelodie, Titelmusik, Titelseite, Titelsucht, Titelträger, Titelverlust, Titelverteidiger, Titelverteidigung
- Verben: titeln, titulieren
Übersetzungen
[1] eindeutige Bezeichnung eines künstlerischen Werkes; Überschrift eines Textes, Name eines Buches
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[2] Auszeichnung einer Person
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[5] oft im Sport: Sieg in einem Wettbewerb
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- [1, 2, 4, 5] Wikipedia-Artikel „Titel“
- [1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Titel“
- [1, 2, 4, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Titel“
- [1, 2, 4] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Titel“
- [1, 2, 4, 5] The Free Dictionary „Titel“
- [1–5] Duden online „Titel“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Titel“, Seite 981.
- ↑ Online Etymology Dictionary
- ↑ Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 123.
- ↑ Lara Döring: Der Traum. In: Ruth Finckh, Manfred Kirchner und andere (Herausgeber): Augen Blicke. Eine Sammlung von Texten aus der Schreibwerkstatt der Universität des Dritten Lebensalters Göttingen. BoD Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7504-1653-6, Seite 169–171, Zitat Seite 169 .
- ↑ Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band X. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 166.
- ↑ Werner Besch: Duzen, Siezen, Titulieren. Zur Anrede im Deutschen heute und gestern. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996, ISBN 3-525-33561-X, Seite 20.
- ↑ Rolf Lackmann: Zwangsvollstreckungsrecht mit Grundzügen des Insolvenzrechts. 5. Auflage. München. 2001. Zweiter Abschnitt. Vor § 6. S 15.
- ↑ Schellnegger jubelt über Vizemeister-Titel. In: laola1.at (Online). 24. November 2022, abgerufen am 11. Juni 2023.