Präfix

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Präfix (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Präfix die Präfixe
Genitiv des Präfixes der Präfixe
Dativ dem Präfix
dem Präfixe
den Präfixen
Akkusativ das Präfix die Präfixe

Worttrennung:

Prä·fix, Plural: Prä·fi·xe

Aussprache:

IPA: [ˈpʁɛːfɪks], [pʁɛˈfɪks]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Präfix (Info)
Reime: -ɛːfɪks

Bedeutungen:

[1] Linguistik: ein Affix, also ein grammatisches Morphem, das vor dem Wortstamm steht

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von lateinisch praefixum → la entlehnt, Partizip Perfekt von praefigere → la „vor etwas befestigen“, dies zu figere → la „befestigen, anheften“ und der Vorsilbe prae- → la „vor-, voran-“[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Vorsilbe

Gegenwörter:

[1] Infix, Interfix, Suffix, Zirkumfix

Oberbegriffe:

[1] Affix

Unterbegriffe:

[1] Augmentationspräfix, Einheitenpräfix, Flexionspräfix, Fremdpräfix, Negationspräfix, Verbalpräfix

Beispiele:

[1] ambi-, neo-, ortho- und poly- sind Präfixe, ebenso wie er-, un-, ver-, zer-.
[1] „Ich möchte nun von den ‚Vokalen‘ und ‚Konsonanten‘ zu den ‚Morphemen‘ übergehen, den kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache, speziell zu den Präfixen, den Vorsilben, die als selbständiges Wort nicht vorkommen.“[2]
[1] „An sich sollte die Etymologie von Präfixen und Suffixen in der historischen Wortbildungslehre behandelt werden und nicht im Wörterbuch.“[3]
[1] „Oft bleibt er stecken, und aus dem beabsichtigten geologischen Fachausdruck ist ein deutscher Fluch mit griechischem Prä- oder Suffix geworden.“[4]
[1] „Präfixe und Verbpartikeln lassen sich als Bestandteile von Stämmen in der Regel identifizieren, Suffixe aber durchaus nicht immer.“[5]
[1] „Das Andauern einer Handlung, ihre Intensität, ihre Abgeschlossenheit oder ihr Anfang ( so genannte Aktionsarten) können durch besondere Präfixe (Vorsilben) bezeichnet werden.“[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] produktives Präfix

Wortbildungen:

Präfixbildung, Präfixverb, Präfigierung

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Präfix
[1] Duden online „Präfix
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPräfix
[1] The Free Dictionary „Präfix
[1] Wikipedia-Artikel „Präfix

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Präfix“, Seite 716.
  2. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 161. ISBN 3-406-39206-7. Kursiv gedruckt: Vokalen, Konsonanten, Morphemen, Präfixen.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, S. IX.
  4. Jules Verne: Reise zum Mittelpunkt der Erde. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1966), Seite 9.
  5. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 88.
  6. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 20.