dibbern

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dibbern (Deutsch)[Bearbeiten]

Verb[Bearbeiten]

Person Wortform
Präsens ich dibbere
dibbre
dibber
du dibberst
er, sie, es dibbert
Präteritum ich dibberte
Konjunktiv II ich dibberte
Imperativ Singular dibbere!
dibbre!
dibber!
Plural dibbert!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gedibbert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:dibbern

Worttrennung:

dib·bern, Präteritum: dib·ber·te, Partizip II: ge·dib·bert

Aussprache:

IPA: [ˈdɪbɐn]
Hörbeispiele:
Reime: -ɪbɐn

Bedeutungen:

[1] intransitiv, umgangssprachlich: reden
[2] intransitiv, umgangssprachlich: heimlich reden; leise auf jemandem einreden
[3] intransitiv, umgangssprachlich: jemanden in eine Unterhaltung verwickeln, um seine Aufmerksamkeit abzulenken, sodass man diesen bestehlen kann

Herkunft:

seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche und den Händlersprachen aus westjiddisch דברן‎ (YIVO: dibbern, dabbern)  ‚reden, sprechen, sagen‘, das seinerseits der hebräischen Wurzel דָבַּר‎ (CHA: dābar)  ‚sprechen‘ entstammt[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] labern, plappern, plaudern, plauschen, quasseln, quatschen, schwatzen, schwätzen
[2] tuscheln; bereden, beschwatzen, überreden, zuquatschen, zuschwafeln, zutexten

Oberbegriffe:

[1] sich äußern
[2] flüstern
[3] ablenken

Beispiele:

[1] „1. Natürlich habe ich in meinem Brief von hier, am 2. 10., nochmals wegen dem Schlemihl Hoffmann gedibbert u. Ihr nahmt das hoffentlich nicht übel!“[3]
[2]
[3]

Wortbildungen:

[1] Dibberonkel, Dibbertante, Gedibber
[2] bedibbern
[1–3] dibberig/dibberisch

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Heinz Küpper: Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache. In 8 Bänden. Klett, Stuttgart 1982–1984, DNB 550923802, Seite 583
[1, 2] Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 197
[1, 2] Gunther Schunk, Thurid Heyse: Wörterbuch von Mittelfranken: eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken, Edition: 2, Königshausen & Neumann, 2000. Seite 58. ISBN 9783826018657

Quellen:

  1. vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 197
  2. Hans Peter Althaus: Chuzpe, Schmus & Tacheles. Jiddische Wortgeschichten. Beck, München 2004, Seite 80-81. ISBN 3-406-51065-5
  3. Betty Scholem, Gershom Scholem: Mutter und Sohn im Briefwechsel 1917-1946, 1. Auflage, C.H.Beck, München 1989. Seite 400. ISBN 978-3-406-33795-6

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: bibbern, dibbeln, dippen, sabbern