Kausch

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Kausch (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Kausch die Kauschen
Genitiv der Kausch der Kauschen
Dativ der Kausch den Kauschen
Akkusativ die Kausch die Kauschen
[1] metallene Kausch
[1] Auge eines Drahtseils mit Kausch und Presshülse an zwei Schäkeln
[1] Kausch im verstärkten Hals eines Gennakers

Worttrennung:

Kausch, Plural 1: Kau·schen

Aussprache:

IPA: [kaʊ̯ʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kausch (Info)
Reime: -aʊ̯ʃ

Bedeutungen:

[1] Seemannssprache: im engen Sinn eine ringähnliche Verstärkung aus Metall und/oder Kunststoff, die in ein Segel oder Seil eingearbeitet wird, woraus ein Auge entsteht; im weiteren Sinn synonym für dieses verstärkte Auge gebraucht

Herkunft:

entsprechend Duden online aus dem niederdeutschen von niederländisch kous → nl aus mittelniederländisch couse entlehnt

Synonyme:

[1] Kausche

Unterbegriffe:

[1] Cunninghamkausch, Reffkausch, Ringkausch, Rundkausch

Beispiele:

[1] „Kauschen sind gekehlte Metall- oder Kunststoffösen als Einlage oder zur Verstärkung, beispielsweis in einem Tauwerkauge zum Schutz gegen Schamfilen.“[1]
[1] Erst durch eine Kausch wird ein Augspleiß richtig belastbar.
[1] „Sie sind günstig, leicht und fast unzerstörbar. Für viele Einsatzzwecke sind Kauschen gut oder sogar besser geeignet als Blöcke.“[2]
[1] In einen Festmacher sollte man unbedingt ein Auge mit Kausch einspleißen, da anderenfalls durch die ständigen Bewegungen des Schiffes das Auge schamfilen und bald reißen würde.
[1] [Augspleiß:] „Um ein Schamfilen – darunter versteht man eine Beschädigung durch Scheuern oder Reiben – des Auges zu vermeiden, wird meistens eine Kausch eingespleißt.“[3]
[1] [Zweistrang-Bändselknoten:] Wichtig ist, dass die Größe der Kausch zum Seildurchmesser passt. Das Seil soll die Kausch gut ausfüllen. Der Knoten dient als schneller Ersatz für einen Augspleiß mit Kausch.[4]
[1] „Der Draht wird einfach um die Kausch gebogen, eine Metallhülse um beide Enden geschoben und unter hohem Druck zusammengepreßt, so daß sie fast mit dem Draht verschmilzt.“[5] [Anmerkung: zusammengepreßt ist seit der Rechtschreibreform 1996 eine in Deutschland veraltete Rechtschreibung, korrekt ist heute zusammengepresst]
[1] „Der Stropp an der Leitöse ist länger und wird durch eine weitere Kausch geführt […] und bis auf eine Winsch oder Klemme geleitet.“[6]
[1] „Das Segel wird oben und unten mit den Kauschen der Leine verbunden und aufgerollt, dann die Anlage vor dem Vorstag angeschlagen und am Gennakerfall gesetzt.“[7]
[1] „Je nach Größe sollen die Morf-Blöcke eine sichere Arbeitslast von 400 bis 2500 Kilogramm bieten. Das hängt aber vor allem von der Kausch und dem Softschäkel ab“[8]
[1] „So sind die extrem leichten Kauschen, mit zum Teil nur 12 Gramm wiegen sie gut zehnmal weniger als ein Block mit vergleichbarer Arbeitslast, vor allem für Barberholer, Baumniederholer oder andere statisch stark belastete Taljen prädestiniert.“[9]
[1] „Man hakt den Spinnaker mit einer Kausch in einen Karabinerhaken, der direkt an der Nock des Spinnakerbaums fest ist und drückt den Baum von Hand heraus.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Verb: eine Kausch einpressen / einspleißen

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kausch
[1] Wikipedia-Artikel „Kausch
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kausch
[1] Duden online „Kausch

Quellen:

  1. Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. 21. Auflage. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9, Seite 56
  2. Hauke Schmidt: Werkstatt – Kauschen selbst konfektionieren. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 11. November 2011, abgerufen am 21. August 2020.
  3. Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. 21. Auflage. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9, Seite 92
  4. Wikipedia-Artikel „Zweistrang-Bändselknoten“ (Stabilversion)
  5. Juan Baader, Hans G. Strepp, Dr. Eckbert Zylmann: Seemannschaft – Handbuch für den Yachtsport. 21. Auflage. Delius Klasing + Co, Bielefeld 1990, ISBN 3-7688-0523-9, Seite 94
  6. Michael Rinck: Lesertipp der Woche – Vorschoters kleiner Helfer. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 20. Mai 2020, abgerufen am 21. August 2020.
  7. Fridtjof Gunkel: Segeltechnik – Ersatz für Spi und Blister? yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 28. März 2017, abgerufen am 21. August 2020.
  8. Michael Rinck: Deckshardware – Der Block aus dem 3D-Drucker. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 1. März 2017, abgerufen am 21. August 2020.
  9. Martin-Sebastian Kreplin: Ausrüstung – Gut gleiten statt schlecht rollen. yacht.de, Hamburg, Deutschland; verantwortet von Delius Klasing Verlag GmbH, Bielefeld, Deutschland, 2. August 2011, abgerufen am 21. August 2020.
  10. Ernst Kühl: Yachtbau und Yachtsegeln. BoD – Books on Demand, 2011, ISBN 9783867419925, Seite 348 (Zitiert nach Google Books)
  11. Englischer Wikipedia-Artikel „thimble“ (Stabilversion)
  12. Englischer Wikipedia-Artikel „cringle

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Kausch
(Kausch)
die Kausch
(Kausch)
die Kauschs
Genitiv des Kausch
des Kauschs
Kauschs
der Kausch
(Kausch)
der Kauschs
Dativ dem Kausch
(Kausch)
der Kausch
(Kausch)
den Kauschs
Akkusativ den Kausch
(Kausch)
die Kausch
(Kausch)
die Kauschs
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Kausch“ – für männliche Einzelpersonen, die „Kausch“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Kausch“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Kausch“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Kausch, Plural: Kauschs

Aussprache:

IPA: [kaʊ̯ʃ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kausch (Info)
Reime: -aʊ̯ʃ

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Hans-Joachim Kausch, Heiner Kausch, Johann Joseph Kausch, Maximo Kausch, Michael Kausch (Lehrer), Michael Kausch (Schauspieler), Thomas Kausch, Thorsten Kausch, Walther Kausch, Wedig Kausch-Blecken von Schmeling, Werner Kausch

Beispiele:

[1] Herr Kausch ist als Kaninchenzüchter erfolgreich.
[1] Herr Kausch heiratet im September in Hannover.
[1] Frau Kausch liebt es, an Weihnachten Plätzchen zu backen.
[1] Die Kauschs lieben die Natur und die Tiere.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kausch_(Begriffsklärung)
[1] „Kausch“ bei Geogen Onlinedienst
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKausch