Herzog

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Herzog (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural 1 Plural 2
Nominativ der Herzog die Herzöge die Herzoge
Genitiv des Herzogs
des Herzoges
der Herzöge der Herzoge
Dativ dem Herzog
dem Herzoge
den Herzögen den Herzogen
Akkusativ den Herzog die Herzöge die Herzoge

Worttrennung:

Her·zog Plural: Her·zö·ge, seltener: Her·zo·ge

Aussprache:

IPA: [ˈhɛʁt͡soːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Herzog (Info)

Bedeutungen:

[1] Adelstitel

Herkunft:

Erbwort vom mittelhochdeutschen Substantiv herzoge → gmh zu althochdeutsch herizoho → goh im 8. Jahrhundert und herizogo → goh um das Jahr 1000 sind Komposita aus germanisch *harja-Heer“ und *tuhan-/*tugan-ziehen“ in der wahrscheinlichen Bedeutung „Führer“; einer anderen Theorie zufolge handelt es sich um junge Nachbildungen eines gotischen *harjatuga bzw. *harjataúha, das dem altgriechischen στρατηγός (stratēgos→ grc oder στρατηλάτης (stratēlatēs→ grcStratege“ entsprechen würde.[1]

Weibliche Wortformen:

[1] Herzogin

Oberbegriffe:

[1] Adelstitel

Unterbegriffe:

[1] Erzherzog, Großherzog

Beispiele:

[1] Das Schloss des mecklenburgischen Herzogs steht in Schwerin.
[1] „Auch der Herzog sah anders aus: Er war älter geworden.“[2]
[1] „1314 war es nämlich, als der Habsburgische Herzog hungernd durch den Wienerwald irrte und danach die Kartause Mauerbach errichten ließ – ein Kloster für einen Prior und zwölf Mönche, die hier in der Abgeschiedenheit ihr Schweigegelübde lebten.“[3]

Wortfamilie:

Adjektive: herzoglich
Substantive: Erzherzog, Großherzog, Herzogswürde, Herzogtum

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Herzog
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „herzog
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Herzog
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHerzog

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 6. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2003, ISBN 3-423-32511-9, Seite 537, Eintrag „Herzog“.
  2. Daniel Kehlmann: Die Vermessung der Welt. 4. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3498035282, Seite 144
  3. Kartause Mauerbach: Vom Kloster zur Hochburg der Restauratoren. Abgerufen am 26. August 2018.

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Herzog
(Herzog)
die Herzog
(Herzog)
die Herzogs
Genitiv des Herzog
des Herzogs
Herzogs
der Herzog
(Herzog)
der Herzogs
Dativ dem Herzog
(Herzog)
der Herzog
(Herzog)
den Herzogs
Akkusativ den Herzog
(Herzog)
die Herzog
(Herzog)
die Herzogs
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] Verteilung des Nachnamens Herzog in Deutschland

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Herzog“ – für männliche Einzelpersonen, die „Herzog“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Herzog“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Herzog“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Her·zog, Plural: Her·zogs

Aussprache:

IPA: [ˈhɛʁt͡soːk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Herzog (Info)

Bedeutungen:

[1] deutscher Familienname

Herkunft:

Übername eines Untergebenen eines Herzogs; möglich ist auch die Andeutung eines stolzen Auftretens des ersten Namensträgers[1]

Namensvarianten:

[1] Hartoch, Hartog, Hertoch, Hertzog, Herzig

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Roman Herzog, deutscher Bundespräsident
Peter Herzog, deutscher Lateinlehrer

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Herzog (Familienname)
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 234
[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 139, 151, 159
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 322
[1] Kaspar Linnartz: Unsere Familiennamen. Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt. 1. Auflage. Band 1, Ferdinand Dümmler Verlag, Bonn und Berlin 1936, Seite 60
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHerzog

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 294.


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Heerzug, herzig, verzog