Daumen

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Daumen (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Daumen die Daumen
Genitiv des Daumens der Daumen
Dativ dem Daumen den Daumen
Akkusativ den Daumen die Daumen
[1] Der Daumen

Worttrennung:

Dau·men, Plural: Dau·men

Aussprache:

IPA: [ˈdaʊ̯mən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Daumen (Info)
Reime: -aʊ̯mən

Bedeutungen:

[1] Anatomie: Finger der Hand, der nur aus zwei Fingergliedknochen besteht und aufgrund seiner Position und Beweglichkeit den anderen Fingern gegenübergestellt werden kann

Herkunft:

mittelhochdeutsch dūme, althochdeutsch dūm(o), belegt seit dem 8. Jahrhundert. Das Wort geht zurück auf westgermanisch *þumon „Daumen“, das seinerseits auf der indogermanischen Verbwurzel *teu– „anschwellen“ beruht; die ursprüngliche Bedeutung war demnach „das Geschwollene, Dicke, Starke“; der gleichen Wurzel entstammt auch lateinisch tumere → laanschwellen[1][2]

Synonyme:

[1] Medizin, fachsprachlich: Pollex

Sinnverwandte Wörter:

[1] großer Zeh/Großzehe/Großzeh

Gegenwörter:

[1] Zeigefinger, Mittelfinger, Ringfinger, kleiner Finger, Zeh

Verkleinerungsformen:

Däumchen, Däumlein

Oberbegriffe:

[1] Finger

Beispiele:

[1] Klaus lutscht immer noch am Daumen.
[1] „Ein kleines Beispiel: wenn wir im Deutschen aufzählen, erstens, zweitens, drittens, beginnen wir zeigend mit dem Daumen der rechten Hand und machen dann mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger weiter und beginnen unter Umständen erneut mit dem Daumen derselben oder der anderen Hand.“[3]
[1] „Ich spürte den Druck seines verstümmelten Daumens in meiner Hand.“[4]
[1] „An der Spitze seines rechten Daumens hatte er allmählich eine Hornhaut bekommen, und mit der konnte er eine Bierflasche öffnen: er hielt die Flasche am Hals fest und prellte den Verschluß mit dem Daumen ab.“[5]
[1] „Der Pfarrer stand auf, und wie er mit der Branntweinflasche wiederkam, blätterte der Fremde in der Bibel, indem er auf eine besondere ungläubige Art mit den Spitzen von Daumen und Zeigefinger die Blätter herumschnickte.“[6]

Redewendungen:

[1] auf etwas den Daumen haben
[1] Daumen drehen
[1] einen grünen Daumen haben
[1] etwas über den Daumen peilen
[1] jemandem die Daumen drücken
[1] jemandem die Daumen halten
[1] Pi mal Daumen
[1] Rheumatismus zwischen Daumen und Zeigefinger haben
[1] sich in den Daumen schneiden

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] am Daumen lutschen; Daumen hoch, opponierender Daumen

Wortbildungen:

[1] Daumenabdruck, Daumenballen, Daumenbreit, Daumenbreite, Daumenglied, Daumenkino, Daumenlutscher, Daumennagel, Daumenregister, Daumenschraube
[1] daumenbreit, daumendick, daumengroß, daumenstark
[1] Däumelinchen, Däumeling (Däumling)

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Daumen
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Daumen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Daumen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Daumen
[1] The Free Dictionary „Daumen
[1] Duden online „Daumen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalDaumen

Quellen:

  1. Wahrig Herkunftswörterbuch „Daumen“ auf wissen.de
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Daumen“, Seite 182.
  3. Hans-Martin Gauger: Das Feuchte und das Schmutzige. Kleine Linguistik der vulgären Sprache. C. H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-62989-1, Seite 70.
  4. Ulla Hahn: Wir werden erwartet. Roman. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2017, ISBN 978-3-421-04782-3, Seite 228.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (Originaltitel: MacAfee county, übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 269 (englische Originalausgabe 1970).
  6. Antje Seghers: Die Toten auf der Insel Djal. In: Anna Seghers: Die Toten auf der Insel Djal; Sagen von Unirdischen. 2. Auflage. Aufbau, Berlin und Weimar 1987, ISBN 3-351-00450-8, Seite 7-25, Zitat Seite 18. Zuerst 1924.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Damen, Dauben, Gaumen