abdanken
Erscheinungsbild
abdanken (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | danke ab | ||
du | dankst ab | |||
er, sie, es | dankt ab | |||
Präteritum | ich | dankte ab | ||
Konjunktiv II | ich | dankte ab | ||
Imperativ | Singular | dank ab! danke ab! | ||
Plural | dankt ab! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
abgedankt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:abdanken
|
Worttrennung:
- ab·dan·ken, Präteritum: dank·te ab, Partizip II: ab·ge·dankt
Aussprache:
- IPA: [ˈapˌdaŋkn̩]
- Hörbeispiele: abdanken (Info)
Bedeutungen:
- [1] den Abschied nehmen, zurücktreten
- [2] schweizerisch, im Übrigen landschaftlich: für jemanden eine Trauerfeier in der Kirche abhalten
- [3] veraltet: (vor allem Soldaten oder Hauspersonal) aus dem bisherigen Dienst, aus den bisherigen Aufgaben entlassen; verabschieden
- [4] Jägersprache: den Hund streicheln, nachdem er eine gute Leistung gezeigt hat
- [5] Jägersprache: Treiber und andere Beteiligte einer Jagd nach deren Ende nach Hause entlassen
- [6] Jägersprache: einen Berufsjäger aus dem Dienst entlassen
Herkunft:
- Das Wort ist seit dem 16. Jahrhundert belegt.[1]
- strukturell: gebildet aus der Partikel ab als Verbzusatz und dem Verb danken
Synonyme:
- [1] abdizieren, sich verabschieden; den Abschied nehmen, einreichen; eine Funktion, ein Amt, einen Posten aufgeben; das Handtuch werfen, die Flinte ins Korn werfen; schmeißen
- [4] abliebeln
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] zurücktreten
Beispiele:
- [1] Am Ende des Ersten Weltkrieges dankten etliche Kaiser ab.
- [1] „Wenn der Kaiser abdankt, glauben sie, ist die Monarchie zu retten.“[2]
- [2] Heute danken wir des Gemeindepräsidenten Koch ab.
- [3] „Bey der Reformation wurden die meisten katholischen Geistlichen abgedankt.“[3]
- [4] „Ja alsdann dankt man auch wohl den Hund ab, wenn man ihm für seine Dienste schmeichelt.“[3]
- [5] „Nach geendigter Jagd werden die Treiber und Jäger abgedankt, wenn man sie aus einander gehen läßt.“[3]
- [6] Ich wurde gestern abgedankt, sagte der alte Jäger mit einem Seufzer.
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
Entlehnungen:
- polnisch: abdankować
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] den Abschied nehmen, zurücktreten
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[2] für jemanden eine Trauerfeier in der Kirche abhalten
[4] Jägersprache: den Hund streicheln, nachdem er eine gute Leistung gezeigt hat
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „abdanken“
- [(1)] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „abdanken“
- [1] The Free Dictionary „abdanken“
- [1–3] Duden online „abdanken“
- [4] Walter Frevert: Jagdliches Brauchtum und Jägersprache. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-440-12791-9 , „abdanken“, Seite 155.
- [4–6] Carl Zeiß, Fritz Dobschova: Lexikon der Waidmannssprache und weiterer Sachgebiete der Jagd. Hubertusverlag H.H. Hitschmann Ges.m.b.H., Wien 1992, ISBN 3-7039-0011-3 , „abdanken“, Seite 8.
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „Dank“.
- ↑ Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-018688-6 , Seite 117. Erstauflage 1933.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „Abdanken“.