Stollen

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des Jahres 2022 das Wort der Woche.

Stollen (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Stollen die Stollen
Genitiv des Stollens der Stollen
Dativ dem Stollen den Stollen
Akkusativ den Stollen die Stollen
[1] Eingang zum Stollen
[2] angeschnittener Stollen
[4] Stollen am Sportschuh

Worttrennung:

Stol·len, Plural: Stol·len

Aussprache:

IPA: [ˈʃtɔlən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Stollen (Info)
Reime: -ɔlən

Bedeutungen:

[1] Bergbau: unterirdischer, waagerechter Gang
[2] Gastronomie, Backkunst: traditionell in der Weihnachtszeit gebackener länglicher, brotförmiger Weihnachtskuchen aus Hefeteig, Rosinen, Mandeln sowie Zitronat und verschiedenen Gewürzen
[3] Schmiedehandwerk: Zapfen im Hufeisen
[4] Sportschuh: Zapfen, der ein Ausrutschen verhindern soll
[5] Gesang, Verslehre: Strophe des Aufgesanges
[6] Tischlerei: Pfosten an einem Möbelstück

Herkunft:

mittelhochdeutsch stolle → gmh, althochdeutsch stollo → gohPfosten, Stütze“, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1], zur indogermanischen Wurzel *stel- „(auf)stellen; stehend, steif; Pfosten, Stamm“ und damit verwandt mit Stall (vergleiche griechisch στήλη (stēlē→ grcSäule, Pfosten“). Aus „tragende Stütze, Pfosten“ entwickelte sich die Bedeutung „unterirdischer Gang“ (13. Jahrhundert) heraus; die Bedeutung „Weihnachtsgebäck“ entstand aus einem Vergleich mit der klotzartigen Stütze (18. Jahrhundert).[2]

Synonyme:

[1] Strecke, Tunnel; sächsisch, erzgebirgisch: Stolln
[2] Christstollen, Stolle, Weihnachtsstollen, thüringisch: Schittchen

Unterbegriffe:

[1] Bergwerksstollen, Kohlestollen, Probestollen, Sondierstollen
[2] Butterstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen
[4] Lederstollen, Plastikstollen

Beispiele:

[1] Taubes Gestein wurde im Stollen rechts und links abgelagert.
[2] Unser Stollen war mit Rosinen und kandierten Früchten im Teig gebacken.
[3] Die Stollen waren so stark abgenutzt, dass das Pferd kaum Halt hatte.
[4] Um den Rasen zu schonen, durften die Spieler keine Spikes tragen, sondern nur Stollen aus Plastik.
[5] Der Meistersinger musste auf Grund des Beifalls den Stollen wiederholen.
[6] Zur Verschönerung des Kastens gab es rechts und links verzierte Stollen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[2] Dresdner Stollen

Wortbildungen:

[1] Stollenmund
[2] Stollenbäckerei

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–6] Wikipedia-Artikel „Stollen
[1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Stollen
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stollen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Stollen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStollen
[1, 2, 4] The Free Dictionary „Stollen
[1–5] Duden online „Stollen
[1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Stollen

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Stollen“, Seite 886.
  2. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stollen

Deklinierte Form[Bearbeiten]

Worttrennung:

Stol·len

Aussprache:

IPA: [ˈʃtɔlən]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Stollen (Info)
Reime: -ɔlən

Grammatische Merkmale:

  • Nominativ Plural des Substantivs Stolle
  • Genitiv Plural des Substantivs Stolle
  • Dativ Plural des Substantivs Stolle
  • Akkusativ Plural des Substantivs Stolle
Stollen ist eine flektierte Form von Stolle.
Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag Stolle.
Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: ollsten, sollten