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Muskelkater

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch

Muskelkater (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Muskelkater die Muskelkater
Genitiv des Muskelkaters der Muskelkater
Dativ dem Muskelkater den Muskelkatern
Akkusativ den Muskelkater die Muskelkater

Worttrennung:

Mus·kel·ka·ter, Plural: Mus·kel·ka·ter

Aussprache:

IPA: [ˈmʊskl̩ˌkaːtɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Muskelkater (Info)

Bedeutungen:

[1] vorübergehende Schmerzen in den Muskeln, die, nach (ungewohnter) körperlicher Anstrengung, durch zur Verhärtung des Muskelgewebes führende kleine Risse in Teilen der Muskelfasern sowie nachfolgender Bildung lokaler Ödeme entstehen

Herkunft:

Das Wort ist vermutlich Anfang[1] des 20. Jahrhunderts[2] in der Wandervogelbewegung[1] zum Grundwort KaterNachwehen eines Rausches‘ übertragen gebildet worden.[2]

Synonyme:

[1] Südostösterreich: Spatzen
[1] veraltet, sonst regional, besonders Rumänien: Muskelfieber

Oberbegriffe:

[1] Muskelschmerz/Myalgie, Muskelverhärtung/Myosklerose

Unterbegriffe:

[1] umgangssprachlich: Lachmuskelkater

Beispiele:

[1] Ich habe einen Muskelkater vom Joggen.
[1] „Früher war ich viel geritten, und deswegen wußte ich, daß ich morgen einen gehörigen Muskelkater haben würde, und noch mehr Michael, der vorher kaum jemals auf einem Pferd gesessen hatte.“[3]
[1] „Die Tage zuvor und der Weg hinauf freilich waren, wenn schon nicht mit Steinen gepflastert, so doch mit Bauch-, Becken- und Steißlandungen, Kniefällen und Rutschpartien, Schnee-Pflugscharen und Muskelkatern prächtig ausgefüllt.“[4]
[1] „Die Ost-Berliner Meldestellen-Leiterin Sigrid Exner (am Telefon) erholte sich gestern vom Visa-Stempeln. ‚Wir haben einen richtigen Muskelkater‘ sagt sie, ‚viele bedankten sich für das Visum mit Blumen oder einem Kuß‘.“[5]
[1] „Die Muskeln an Waden und Oberschenkeln taten ihr weh, ein Muskelkater, ganz normal nach solch langen Fußmärschen, trotzdem fühlte sie sich, wenigstens in diesem Moment, seltsam gelassen.“[6]
[1] „Die Ursachen des Muskelkaters sind sehr wohl erforscht.“[7]
[1] „Die abendlichen Wanderungen hatten mir einen ordentlichen Muskelkater beschert, und so war ich heilfroh, dass ich zu meinem Abendessen mit Ton nicht auch noch radeln musste.“[8]
[1] „Da waren sie also, die Folgen meiner ersten Kilometer, ein ordentlicher Muskelkater.“[9]
[1] „Du hast danach Muskelkater an Stellen, von denen du gar nicht wusstest, dass du da Muskeln hast.“[10]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] (einen) Muskelkater (in den Armen, Beinen) haben; ein gehöriger, gewaltiger, heftiger, kräftiger Muskelkater; ein leichter Muskelkater

Übersetzungen

[1] Wikipedia-Artikel „Muskelkater
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Muskelkater
[*] früher auch bei canoonet „Muskelkater“
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Muskelkater
[1] The Free Dictionary „Muskelkater
[1] Duden online „Muskelkater
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Muskelkater“ auf wissen.de
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Muskelkater
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMuskelkater

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Muskelkater
  2. 2,0 2,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort »Muskelkater«, Seite 639.
  3. Bernhard Grzimek: Kein Platz für wilde Tiere. Liebe zu Tieren und Menschen im Kongo. Verlag Hans Richarz, Sankt Augustin 1979 (Reihe Leichter lesen, Bücher in Großdruck ; Band 98), ISBN 3-88345-036-7, Seite 124 (Zitiert nach Google Books; Ungekürzte Lizenzausgabe; Erstausgabe im Verlag Kindler und Schiermeyer 1954).
  4. Moch’s noch oinmol, Christjon! In: DIE ZEIT. Nummer 49, 30. November 1984, ISSN 0044-2070, Seite 65 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 24. Juni 2018).
  5. Christian Sturm: Ost-Berlin – am Tag danach. In: Bild. Nummer 266/46, 14. November 1989, Seite 3.
  6. Mirjam Pressler: Malka Mai. Roman. Beltz & Gelberg, Weinheim/Basel 2001, ISBN 978-3-407-80879-0, Seite 67.
  7. Holm Friebe: Tod durch Muskelkater. In: taz.die tageszeitung. Nummer 6645, 9. Januar 2002, ISSN 0931-9085, Seite 20 (überregionale Ausgabe; taz Print-Archiv, abgerufen am 24. Juni 2018).
  8. Annette Birschel: Mordsgouda. Als Deutsche unter Holländern. Ullstein, Berlin 2011, ISBN 978-3-548-28201-5, Seite 197.
  9. Markus Maria Weber: Ein Coffee to go in Togo. Ein Fahrrad, 26 Länder und jede Menge Kaffee. 2. Auflage. Conbook Medien, Meerbusch 2016, ISBN 978-3-95889-138-8, Seite 43.
  10. Philipp Hedemann: Der Mann, der den Tod auslacht. Begegnungen auf meinen Reisen durch Äthiopien. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2017, ISBN 978-3-7701-8286-2, Seite 17.