Vermerk

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Vermerk (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Vermerk die Vermerke
Genitiv des Vermerks
des Vermerkes
der Vermerke
Dativ dem Vermerk
dem Vermerke
den Vermerken
Akkusativ den Vermerk die Vermerke

Worttrennung:

Ver·merk, Plural: Ver·mer·ke

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈmɛʁk]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Vermerk (Info)
Reime: -ɛʁk

Bedeutungen:

[1] allgemein: ein kurzer schriftlicher Eintrag, eine Anmerkung oder eine Notiz, die der eigenen Erinnerung, als Hinweis für andere und der Kommunikation mit anderen dient
[2] fachspezifisch: die der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Verwaltungsvorgänge dienenden behördeninternen schriftlichen Aufzeichnungen
[3] Symbole oder kurze Wortverbindungen, die den rechtlichen Schutz des geistigen Eigentums, von Warenbezeichnungen, Urheberrechten oder Ähnlichem anzeigen

Abkürzungen:

[2] AV
[3] © (=Copyright), ® =(Registered), = (Trademark), = (Rechte der Tonträgerhersteller)

Herkunft:

vom Verb vermerken

Synonyme:

[1] Anmerkung, Aufzeichnung, Notiz
[2] Aktennotiz, Aktenvermerk
[3] C-Vermerk, Copyright-Vermerk, P-Vermerk

Gegenwörter:

[1] Ausspruch, Telefonat

Oberbegriffe:

[1] Textierung
[2] Darstellung des Sachverhalts, Protokollierung, Stellungnahme
[3] rechtlicher Hinweis

Unterbegriffe:

[1] Annahmevermerk, Begebungsvermerk, Bestätigungsvermerk, Davon-Vermerk, Eingangsvermerk, Eintragungsvermerk, Erledigungsvermerk, Erscheinungsvermerk, Fußnote, Leitvermerk, Stimmabgabevermerk, Prüfvermerk, Prüfungsvermerk, Randvermerk, Sichtvermerk, Sperrvermerk, Strafvermerk, Übertragungsvermerk, Vorzeigevermerk, Zustellvermerk

Beispiele:

[1] »Der vorliegende Vermerk soll die Chronologie der Unterrichtung des Aufsichtsrats sowie des Risiko- und des Prüfungsausschusses durch den Vorstand beschreiben«, schreiben die Prüfer am Ende ihres Berichts.[1]
[1] Nachdem ich mich über Jahre hinweg über die anschwellende Flut von Werbematerial geärgert hatte, erfuhr ich von einem einfachen Mittel, mich dagegen zu wehren: Ich streiche die Adresse auf dem ungeöffneten Poststück durch und schicke es mit dem Vermerk "Annahme verweigert" zurück.[2]
[1] Die Verbrauchsminderung lässt sich nach dem UBA-Vermerk unter anderem durch die Verwendung von Leichtlaufreifen, durch Gewichtsreduktion und eine optimierte Getrieberegelung erreichen.[3]
[2] Dem Tagesspiegel liegt ein interner Vermerk von Frankfurts Polizeivizepräsident Wolfgang Daschner vor, laut dem der festgenomme[ne], 27 Jahre alte Jurastudent G. „nach vorheriger Androhung, unter ärztlicher Aufsicht, durch Zufügung von Schmerzen (keine Verletzungen) erneut zu befragen ist“.[4]
[2] De Maizière wird anhand geheimer Vermerke des Verfassungsschutzes vorgeworfen, er habe in seiner Zeit als Innenminister die Parlamentarische Kontrollkommission des Landtages (PKK) nicht wie gesetzlich vorgeschrieben über brisante Erkenntnisse des Geheimdienstes informiert.[5]
[2] Bei der Rezeption entdeckte der Reuters-Korrespondent ein Dokument mit dem Vermerk For Australian Eyes Only - eine hohe interne Geheimhaltungsstufe.[6]
[3] P- und C-Vermerk sind in Deutschland eine reine Formalie, die nicht schutzbegründend ist. Also: Urheber- und Leistungsschutzrechte sind nicht von der Verwendung der Vermerke abhängig.[7]
[3] Angesichts des Copyright-Vermerks konnte niemand über die Herkunft der Werke getäuscht sein, und auch eine schmarotzerische Ausbeutung lag laut OGH nicht vor: Immerhin könne auch die Klägerin Vorteile daraus ziehen, wenn ihre Leistungen im Web leichter auffindbar seien.[8]

Redewendungen:

mit einem Vermerk versehen

Charakteristische Wortkombinationen:

Vermerk auf, eintragen, erhalten, hinzufügen, im, löschen, notieren, über, von, zufügen, zum
abschließender, beigefügter, elektronischer, entsprechender, gesetzlicher, handschriftlicher, interner, kurzer, postdienstlicher, rechtlicher, schriftlicher Vermerk

Wortbildungen:

Vermerkpflicht

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Vermerk
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vermerk
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVermerk

Quellen:

  1. Rüdiger Jungbluth und Arne Storn: Showdown bei der Wild WestLB. In: Zeit Online. ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  2. Holger Briel: Mit dickem, roten Stift. In: Zeit Online. ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  3. Fritz Vorholz: 250 Euro für ein gutes Gewissen. In: Zeit Online. ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  4. Jürgen Schreiber: Mordfall Jakob: Die Ermittler wollten den Täter foltern. In: Der Tagesspiegel Online. (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  5. De Maizière schließt Rücktritt aus. In: Zeit Online. ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  6. Fauxpas. In: Zeit Online. ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 20. September 2012).
  7. Der P- und der C-Vermerk auf Tonträgern - Was bedeuten sie? (Archivversion vom 5. Dezember 2004)
  8. Copyright-Vermerk ermöglicht fremde Inhalte auf Website. In: DiePresse.com. ISSN 1563-5449 (URL, abgerufen am 20. September 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: vermerken, Vormerk