Kapitän

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Kapitän (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Kapitän die Kapitäne
Genitiv des Kapitäns der Kapitäne
Dativ dem Kapitän den Kapitänen
Akkusativ den Kapitän die Kapitäne
[3, 4] Edward Smith, Kapitän der Titanic

Worttrennung:

Ka·pi·tän, Plural: Ka·pi·tä·ne

Aussprache:

IPA: [kapiˈtɛːn]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kapitän (Info)
Reime: -ɛːn

Bedeutungen:

[1] Marine: oberste Kommandoinstanz an Bord eines Schiffes
[2] Marine: Kurzform für die Dienstgrade Kapitän zur See, Fregattenkapitän, Korvettenkapitän
[3] gewerbliche Schifffahrt: Schiffsführer
[4] Berufsbezeichnung: Inhaber eines Kapitänspatentes
[5] Luftfahrt: verantwortlicher Luftfahrzeugführer eines Verkehrsflugzeugs
[6] Sport: Teamchef einer Mannschaft
[7] Technik: altes Opel-Automodell

Abkürzungen:

[1–7] Kap., Kapit.

Herkunft:

mittelhochdeutsch: kapitan; von altfranzösisch: capitaine = Führer im 13. Jahrhundert entlehnt; aus spätlateinisch: capitaneus = vorzüglich, groß, „in Größe hervorragend“, die Bedeutung entwickelte sich zu Befehlshaber, Anführer; zu lateinisch: caput = Haupt [1][2]
[3] von gleichbedeutend italienisch capitano im 15. Jahrhundert entlehnt; weitere Herkunft siehe oben [1][2]

Synonyme:

[1–6] Käpt’n
[1] Kommandant
[3] Schiffskapitän
[6] Mannschaftskapitän, Teamkapitän
[5] Flugkapitän, Luftfahrzeugführer, Pilot

Gegenwörter:

[1] Matrose
[6] Spieler

Weibliche Wortformen:

[3] Kapitänin

Oberbegriffe:

[2] Dienstgrad
[4] Beruf
[7] Auto, Automobil

Unterbegriffe:

[1] Kapitän zur See, Fregattenkapitän, Hafenkapitän, Korvettenkapitän
[3] Piratenkapitän, übertragen. Freizeitkapitän, Industriekapitän, Teamkapitän, Wirtschaftskapitän
[6] Ersatzkapitän

Beispiele:

[1] „Der Leutnant verbeugte sich und schritt wieder aufs Ufer zu; der Kapitän war nachdenkend auf die Wohnung des Miko zugegangen.“[3]
[1, 3] Wer ist der Kapitän dieses Schiffes?
[1, 3] Herr Kap'tän! Ich melde mich an Bord.
[1, 3–5] Der Kapitän hat seine Sache sehr gut gemacht.
[2]
[3] „Und deshalb nahmen Kapitäne, Offiziere, Mannschaften und Passagiere auf Sträflingsschiffen sexuelle Beziehungen während der Reise als gottgegeben hin.“[4]
[6] Lothar Matthäus war Kapitän der Deutschen Fußballnationalmannschaft.
[6] „Der Kapitän und Abwehrchef wurde gegen die Briten nach seiner am Mittwoch erlittenen Verletzung des Beugemuskels geschont, soll aber im Achtelfinale wieder auflaufen können.“[5]
[6] „Wir kannten uns schon lange, er war im Internat Kapitän der Fußballmannschaft gewesen, älter als ich.“[6]
[7]

Redewendungen:

[1–3] der Kapitän geht mit seinem Schiff unter
[1–3] der Kapitän geht als Letzter von Bord

Wortbildungen:

[1] Kapitänskajüte, Kapitänleutnant, Kapitänspatent
[1] Kapitäne zur See, Fregattenkapitäne und Korvettenkapitäne werden bei der Deutschen Marine mit Herr bzw. Frau Kap´tän angesprochen
[6] Kapitänsbinde, Kapitänsschleife

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Kapitän
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kapitän
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kapitän
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKapitän
[1] The Free Dictionary „Kapitän
[1] Duden online „Kapitän
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Kapitän“ auf wissen.de
[1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Kapitän“ auf wissen.de
[1] wissen.de – Lexikon „Kapitän
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Quellen:

  1. 1,0 1,1 Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 389.
  2. 2,0 2,1 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 468.
  3. Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 178. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
  4. Siân Rees: Das Freudenschiff. Die wahre Geschichte von einem Schiff und seiner weiblichen Fracht im 18. Jahrhundert. Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23999-4, Seite 129.
  5. Oliver Birkner: Rekord und Rotation: Nun wartet London. In: kicker. 21. Juni 2021, Seite 38.
  6. Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 180.