Mundvoll

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Mundvoll (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Mundvoll die Mundvoll
Genitiv des Mundvoll der Mundvoll
Dativ dem Mundvoll den Mundvoll
Akkusativ den Mundvoll die Mundvoll

Alternative Schreibweisen:

Mund voll

Worttrennung:

Mund·voll, Plural: Mund·voll

Aussprache:

IPA: [ˈmʊntˌfɔl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Mundvoll (Info)

Bedeutungen:

[1] ungefähre Menge, die auf einmal in den Mund passt

Herkunft:

Zusammenrückung der Wortgruppe (einen, einige) Mund voll

Sinnverwandte Wörter:

[1] Bissen, Happen, Häppchen, Schluck, Schlückchen

Oberbegriffe:

[1] Menge

Beispiele:

[1] „Niclas ſchlich zu ihr hin, nahm ihr die Hand und ſagte: Du giebſt mir doch auch noch einen Mundvoll Brod fuͤr mich, Mutter!“[1]
[1] „Jedesmal, wenn er wieder einen Mundvoll Kautabak über seinen Nachbarn auf dem Kutschbock gespuckt hat, gibt er Kostproben seines exzellenten Texas-Deutsches: ‚Gleichst Du es‘, will er wissen und meint damit, ob es einem gefällt.“[2]
[1] „Zwei Übungspuppen liegen auf dem Tisch, eine in Säuglings- die andere in Schulkindgröße. Dreimal beatmen, fünf Druckmassagen. […] Ein Mundvoll Luft reicht pro Atemstoß für einen Säugling, sagt der Fachmann.“[3]
[1] „Von russischen Bauern aus der Gegend von Pskow wird berichtet, dass sich die Dörfler nach Wintereinbruch gemeinsam um ein großes Herdfeuer schlafen legen, jeden Tag nichts als einige Mundvoll trockenes Brot mümmeln und nur noch ab und zu aufstehen, um ein paar Scheite im Feuer nachzulegen.“[4]
[1] „In anderen Jahren hat der Reiniger die Knieenden mit einem Mundvoll Wasser besprüht, aber das wollen die Teilnehmer jetzt wohl nicht mehr.“[5]
[1] „Und das erste, was sie sah, als sie nach unten schaute, war ein nackter Mann, der rauchte. Sie schluckte einen Mundvoll Rauch und zog sich sofort wieder in die Wohnung zurück.“[6]
[1] „Vier schluckte einen Mundvoll von seiner suppigen Mischung.“[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Mundvoll Brei, Brot, Fleisch, Wasser, Wein; einige, ein paar Mundvoll essen, zu sich nehmen, schlucken

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Mund voll, Mundvoll
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Mundvoll
[1] The Free Dictionary „Mundvoll, Mund voll
[1] Duden online „Mundvoll, Mund voll
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Mundvoll, <auch> Mund voll“ auf wissen.de
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Mund voll, Mundvoll
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMundvoll

Quellen:

  1. [Johann Heinrich Pestalozzi]: Lienhard und Gertrud. Ein Buch fuͤr das Volk. [1. Auflage. Band 1], bey George Jakob Decker, Berlin und Leipzig 1781, Seite 239 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  2. Barbara Hart: Wo Bürohengste ihre Lassos schwingen. In: DIE ZEIT. Nummer 52, 18. Dezember 1981, ISSN 0044-2070, Seite 45 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 11. August 2020).
  3. Beobachtungen bei einem Erste-Hilfe-Kurs für Eltern: Wiederbelebung als Herzstück. In: Frankfurter Rundschau. 18. Februar 1999, ISSN 0940-6980, Seite 2.
  4. Ist der Mensch ein Murmeltier? In: DER SPIEGEL. Nummer 1, 1. Januar 2001, ISSN 0038-7452, Seite 140 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 11. August 2020).
  5. Schimmelreiter kräuseln Staub. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 28. August 2008, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 11. August 2020).
  6. Bahiyyih Nakhjavani: Der Messerschleifer im Hof. In: Berliner Zeitung. 9. August 2014, ISSN 0947-174X.
  7. Dave Eggers: Die Parade. 1. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020 (Originaltitel: The Parade, übersetzt von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann aus dem Englischen), ISBN 978-3-462-05357-9, Seite 36 (amerikanische Originalausgabe 2019).
  8. Stefan Reichmuth: Der arabische Dialekt der Šukriyya im Ostsudan. Georg Olms Verlag, Hildesheim/Zürich/New York 1983 (Studien zur Sprachwissenschaft ; Band 2), ISBN 3-487-07457-5, Seite 45, 149.
  9. El-Said Badawi, Martin Hinds: A Dictionary of Egyptian Arabic. Arabic-English. Librairie du Liban, Beirut 1986, Stichwort »بقّ‎«, Seite 90.
  10. Leonhard Bauer, unter Mitwirkung von Anton Spitaler (Herausgeber): Deutsch-arabisches Wörterbuch der Umgangssprache in Palästina und im Libanon. Wörterbuch der arabischen Umgangssprache. Deutsch - Arabisch. 2., erweiterte und verbesserte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1957, DNB 450262200, Stichwort »Mund-voll«, Seite 211 sowie Anmerkungen zur Realisierung des Qāf Seite ⅩⅣ.