Runge

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Runge (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Runge die Rungen
Genitiv der Runge der Rungen
Dativ der Runge den Rungen
Akkusativ die Runge die Rungen
[1] Pritschensattelzug mit Rungen
[1] Leiterwagen mit einer Runge an der hinteren Achse

Worttrennung:

Run·ge, Plural: Run·gen

Aussprache:

IPA: [ˈʁʊŋə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Runge (Info)
Reime: -ʊŋə

Bedeutungen:

[1] Fachsprache: seitlich an einer Ladefläche befestigte senkrechte Stange bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Lastfahrzeugen zur Sicherung von Ladegut und Halterung von Seitenwänden

Herkunft:

Erbwort von mittelhochdeutsch runge → gmh, mittelniederdeutsch runge → gml in der ursprünglichen Bedeutung „Rundstab[1]

Oberbegriffe:

[1] Stange, Stütze

Unterbegriffe:

[1] Steckrunge

Beispiele:

[1] Ohne die eingesetzte Runge fungiert der Ring als Zurrring und ermöglicht so je nach Anzahl der Einbauten im Rahmen eine am Ladungspaket platzierte Direkt- oder Niederzurrung.[2]
[1] Zudem kann man die Rungen auf dem Zentralrohr verschieben und diese so den gerade angesagten Holzlängen anpassen. Auch lässt sich die hintere Runge per Teleskoprohr nach hinten verschieben, wenn längeres Holz geladen wird.[3]
[1] Sie holte laufend den Wagen ein, faßte eine der Rungen, und obgleich es nicht nötig war, schob sie so mächtig nach, daß der Wagen knarrte und wankte und Kohlköpfe in den Schmutz kollerten …[4]
[1] Jeder bewaffnete sich so gut wie er konnte mit Knüppeln, Ruderstangen und mit Bootshaken und Rungen von Wagen.[5]
[1] Er begoß nämlich die Wunden stets mit Schmiedeeimerwasser, das er durch Eintauchen der heißglühenden Hufe, Spangen und Rungen rationell aseptisch machte.[6]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eiserne, hölzerne, steckbare Rungen

Wortbildungen:

Substantive: Rungenwagen, Rungensystem

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Runge
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Runge
[1] Duden online „Runge

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1421, Eintrag „Runge“.
  2. Steckrungentasche mit Zurröse. Kfz-Anzeiger 17/2008, 11. Dezember 2015, Seite 54, abgerufen am 20. Dezember 2016.
  3. Forstanhänger: Was ist beim Kauf zu beachten? www.pfanzelt-maschinenbau.de, 0.99950322901143, abgerufen am 20. Dezember 2016.
  4. Wladyslaw Stanislaw Reymont: Die polnischen Bauern I - Herbst. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 8 (alte Schreibweisen im Zitat: ‚faßte‘ ‚daß‘, URL).
  5. Heinrich Kruse: Seegeschichten. Neue Folge. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 13: Die Flüchtlinge (URL).
  6. Carl Ludwig Schleich: Besonnte Vergangenheit. In: Projekt Gutenberg-DE. Kalkofen und die Heimat meiner Mutter (URL).

Substantiv, m, f, Nachname[Bearbeiten]

Singular m Singular f Plural 1 Plural 2
Nominativ der Runge
(Runge)
die Runge
(Runge)
die Runges die Runge
Genitiv des Runge
des Runges
Runges
der Runge
(Runge)
der Runges der Runge
Dativ dem Runge
(Runge)
der Runge
(Runge)
den Runges den Runge
Akkusativ den Runge
(Runge)
die Runge
(Runge)
die Runges die Runge
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Runge“ – für männliche Einzelpersonen, die „Runge“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Runge“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Runge“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Run·ge, Plural 1: Run·ges

Aussprache:

IPA: [ˈʁʊŋə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Runge (Info)
Reime: -ʊŋə

Bedeutungen:

[1] deutscher Familienname

Herkunft:

Berufsübername zu mittelhochdeutsch runge → gmh, mittelniederdeutsch runge → gml „Stange, Stemmleiste an einem Wagen“ für den Beruf eines Wagners oder Stellmachers[1]

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

[1] Philipp Otto Runge, 1777-1810, deutscher Maler der Frühromantik
[1] Friedlieb Ferdinand Runge, 1794-1867, deutscher Chemiker

Beispiele:

[1] Bernd Runge war mal "Medienmann des Jahres".[2]
[1] Yvonne Runge hatte eine ungewöhnliche Geschäftsidee: Sie verkauft Wäsche und Accessoires im Internet - aber nur, wenn sie weiß sind.[3]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Runge
[1] „Runge“ bei Geogen Onlinedienst
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalRunge

Quellen:

  1. Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden, Lexikon der Familiennamen. Herkunft und Bedeutung von 20 000 Nachnamen. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2008, ISBN 978-3-411-73111-4, Seite 514, Eintrag „Runge“.
  2. Dagmar v. Taube: Dienstfahrt mit Bernd Runge: "Der laute Auftritt liegt mir nicht". In: Welt Online. 30. Mai 2010, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2016).
  3. Inga Griese: Die Weiß-Macherin. In: Welt Online. 15. Oktober 2004, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 20. Dezember 2016).


Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Unger