Fachsprache

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Fachsprache (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Fachsprache die Fachsprachen
Genitiv der Fachsprache der Fachsprachen
Dativ der Fachsprache den Fachsprachen
Akkusativ die Fachsprache die Fachsprachen

Anmerkung:

„Im Unterschied zum Ausdruck Standarddeutsch, dem Gegenbegriff zu Umgangssprache, ist Fachsprache der Gegenbegriff zu Alltagssprache. In Fachsprachen werden definierte Fachtermini verwendet, in der Alltagssprache bezeichnet man dieselben oder ähnliche Sachverhalte mit alltagssprachlichen, d.h. nicht exakt definierten Ausdrücken. So ist zum Beispiel Bedeutung ein alltagssprachlicher Ausdruck, Intension dagegen ein fachsprachlicher Terminus. Exakt definierte Termini dienen in wissenschaftlichen Texten dazu, Ungenauigkeiten und Missverständnisse zu vermeiden. Ein derart exakter Sprachgebrauch ist in den meisten Alltagssituationen unnötig und wird dort mitunter auch als unangemessen empfunden.“[1]

Worttrennung:

Fach·spra·che, Plural: Fach·spra·chen

Aussprache:

IPA: [ˈfaxˌʃpʁaːxə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Fachsprache (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik, Soziolinguistik: die für ein bestimmtes Fach spezifischen Sprachformen und Begriffe
[2] Linguistik, Soziolinguistik: alle in einem bestimmten Fach verwendeten Sprachformen und Begriffe

Abkürzungen:

Fachspr.

Herkunft:

[1] Determinativkompositum, zusammengesetzt aus den Substantiven Fach und Sprache

Synonyme:

[1] Expertensprache

Sinnverwandte Wörter:

[1] Fachchinesisch, Fachjargon, Fachlatein, Fachterminologie

Gegenwörter:

[1] Alltagssprache

Oberbegriffe:

[1] Sprache

Unterbegriffe:

[1, 2] Bergmannsprache, Druckersprache, Fliegersprache, Gaunersprache, Gewerbesprache, Imkersprache, Jägersprache, Kindersprache, Kirchensprache, Parlamentssprache, Rechtssprache, Schülersprache, Seemannssprache, Sportsprache, Studentensprache, Werbesprache, Winzersprache, Wissenschaftssprache
[2] Betriebssprache, Produktionssprache, Theoriesprache, Verkäufersprache, Verkaufssprache, Verteilersprache, Werkstattsprache, Wissenschaftssprache

Beispiele:

[1, 2] Das Wichtigste an Fachsprachen ist ihr Fachwortschatz, also die Gesamtheit der Fachwörter.
[1, 2] „Zu letzteren gehören beispielsweise solche nach Berücksichtigung der gesprochenen Sprache sowie von Szene- oder bestimmten Fachsprachen.“[2]
[1, 2] „Aber auch in der Alltagssprache der Menschen in beiden Staaten wie in den Fachsprachen gab es die eine oder andere Unterschiedlichkeit.“[3]
[1] „Nicht nur die Anschauungen über Erotik, Sexualität und Pornographie waren und sind einem ständigen Wandel unterworfen, sondern auch die auf sie referierenden »Wörter der Lust« - in der Gemeinsprache, in der Fachsprache, in der Sondersprache, in der Regionalsprache und in den Dialekten.“[4]
[1] „Es handelt sich um terminologisierte Wörter, die einen wesentlichen Bestandteil der Fachsprachen ausmachen.“[5]
[2] Fachsprache wird nach den Ebenen der Kommunikation eingeteilt in „»wissenschaftliche Fachsprache« (Wissenschaftssprache/Theoriesprache), »Werkstattsprache« (Betriebssprache, Produktionssprache) und »Verkäufersprache« (Verkaufssprache, Verteilersprache) […]“[6]
[2] „Die meisten Fachsprachen sind regional beschränkt.“[7]

Wortbildungen:

fachsprachlich

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Fachsprache
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fachsprache
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFachsprache
[1, 2] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Fachsprache“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. Richtiges und gutes Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 8. Auflage. Band 9, Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-91239-1, Stichwort „Alltagssprache“ (Seite 45) und Stichwort „Fachsprache“ (Seite 300).
  2. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 64.
  3. Burckhard Garbe: Goodbye Goethe. Neue Sprachglossen zum Neudeutsch. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2007, ISBN 978-3-451-05828-8, Seite 89.
  4. Christoph Gutknecht: Ich mach's dir mexikanisch. Lauter erotische Wortgeschichten. Beck, München 2004, S. 7, ISBN 3-406-51099-X.
  5. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 8. ISBN 3-17-015415-X.
  6. Dieter Möhn, Roland Pelka: Fachsprachen. Eine Einführung. Niemeyer, Tübingen 1984, Seite 38. ISBN 3-484-25130-1.
  7. Hermann Bausinger: Deutsch für Deutsche. Dialekte, Sprachbarrieren, Sondersprachen. Aktualisierte Neuausgabe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1984, Seite 68. ISBN 3-596-26491-X. Kursiv gedruckt: regional.