Glaube

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Glaube (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Glaube die Glauben
Genitiv des Glaubens der Glauben
Dativ dem Glauben den Glauben
Akkusativ den Glauben die Glauben

Nebenformen:

seltener: Glauben

Worttrennung:

Glau·be, Plural (selten): Glau·ben

Aussprache:

IPA: [ˈɡlaʊ̯bə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Glaube (Info)
Reime: -aʊ̯bə

Bedeutungen:

[1] religiöses Bekenntnis, Religion
[2] sicheres Dafür-Halten; eine unbewiesene Überzeugung

Herkunft:

mittelhochdeutsch g(e)loube, althochdeutsch gilouba, giloubo, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Ableitung des Substantivs vom Stamm des Verbs glauben mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -e

Synonyme:

[1] Bekenntnis, Konfession, Religion

Gegenwörter:

[1] Unglaube
[2] Zweifel

Unterbegriffe:

[1, 2] Aberglaube, Geisterglaube, Gottesglaube, Irrglaube, Wunderglaube
[2] Obrigkeitsglaube

Beispiele:

[1] Es fasziniert mich, dass Klaus nach seinem schlimmen Unfall seinen Glauben nicht verlor.
[1] „Es bereitet sich in jenen Jahren eine stetige Hinwendung zum Glauben vor, sichtbar am intensiven Bibelstudium und der immer wieder aufgenmmenen Beschäftigung mit dem 73. Psalm; Jüngers Religiosität wird 1996 in der Konversion zum Katholizismus ihren konsequenten Ausdruck finden.“[2]
[1] „Das Stilmittel der Wiederholung wird also sowohl im Glauben als auch im Aberglauben auf die Spitze getrieben.“[3]
[1] „Darum gibt’s verschiedene Glauben, weil man den Leuten glaubt, sich selber aber glaubt man nicht.“[4]
[1, 2] „Der religiöse Glaube entspringt dem Streben nach Sinnfindung, Welterklärung und Existenzorientierung.“[5]
[2] Der Glaube, dass das System nicht ausfällt, reicht keinem. Es müssen messbare Fakten her!
[2] „Von Stunde zu Stunde gewartet' er mit hoffender Seele der Wiederkehr, ihm konnte den muthigen Glauben der Hohn des Tirannen nicht rauben.“[6]
[2] „Als ich mit Gefängnisinsassen monatelang ein Stück einstudierte, habe ich Menschen kennengelernt, die mir den Glauben an die unendlichen Möglichkeiten der Resozialisierung genommen haben.“[7]

Redewendungen:

jemandem Glauben schenken
[1] der Glaube kann Berge versetzen/der Glaube versetzt Berge

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 2] Glaube und Wissen

Wortbildungen:

Glaubensartikel, Glaubensbekenntnis, Glaubensbruder, Glaubensbuch, Glaubenseifer, Glaubensfrage, Glaubensfreiheit, Glaubensgemeinschaft, Glaubensgenosse, Glaubensinhalt, Glaubenskraft, Glaubenskrieg, Glaubenskrieger, Glaubenskrise, Glaubenslehre, Glaubensrichtung, Glaubenssache, Glaubenssatz, Glaubensschwester, glaubensstark, Glaubensstreit, glaubensvoll, Glaubenszweifel, Volksglaube

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Glaube
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Glaube
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Glaube
[1, 2] The Free Dictionary „Glaube
[1, 2] Duden online „Glaube
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGlaube

Quellen:

  1. Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Glaube
  2. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 113f.
  3. Linda Zervakis: Etsikietsi. Auf der Suche nach meinen Wurzeln. Rowohlt, Hamburg 2020, ISBN 978-3-499-63442-0, Seite 169.
  4. Leo Tolstoi: Sämtliche Romane von Leo Tolstoi. Die beliebtesten Werke des russischen Realismus. e-artnow, 2017 (übersetzt von Hans Moser), ISBN 978-80-272-1143-2 (Zitiert nach Google Books)
  5. Siegbert A. Warwitz: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten.. Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, Seite 97.
  6. (Wikisource-Quellentext „Die Bürgschaft, Friedrich Schiller“)
  7. Verena Friederike Hasel: »Manche Form politischer Korrektheit ist für mich die linke Variante von Fake-News«. In: DIE ZEIT. Nummer 17, 20. April 2017, ISSN 0044-2070, Seite 62.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: klaube, Laube
Anagramme: Beluga