Brocken

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Brocken (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Brocken die Brocken
Genitiv des Brockens der Brocken
Dativ dem Brocken den Brocken
Akkusativ den Brocken die Brocken
[1] Brocken des Betons der Berliner Mauer mit Farbresten

Worttrennung:

Bro·cken, Plural: Bro·cken

Aussprache:

IPA: [ˈbʁɔkn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brocken (Info)
Reime: -ɔkn̩

Bedeutungen:

[1] Bruchstück, ein meist unregelmäßig geformtes, häufig abgebrochenes Stück
[2] übertragen: etwas besonders Aufwändiges, Großes, Schweres oder Schwieriges
[3] übertragen: einige unzusammenhängende Worte, Sprachfetzen

Herkunft:

mittelhochdeutsch brocke, althochdeutsch brocko, belegt seit dem 9. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Bruchstück, Trümmerstück, Trumm, Block
[2] Riesenproblem
[3] Ahnung, Bruchstück, Fetzen, Fitzel, Teil, Teilchen

Gegenwörter:

[1] Krümel
[2] Lappalie

Verkleinerungsformen:

[1] Bröckchen

Unterbegriffe:

[1] Eisbrocken, Felsbrocken, Gesteinsbrocken, Mauerbrocken, Steinbrocken
[2] Kotzbrocken

Beispiele:

[1] Er riss sich einen großen Brocken vom Brot ab und steckte es sich in den Mund.
[1] Auf dem Weg lagen große Brocken aus Granit und Gneis.
[2] Diese Aufgabe ist ein besonders harter Brocken.
[2] Der Reiher hat sich einen großen Fisch gefangen, aber diesen Brocken bekommt er kaum geschluckt.
[3] Ich konnte einige Brocken von ihrem Gespräch aufschnappen.
[3] Ich verstehe ein paar Brocken Schwedisch.
[3] „Er war immer fröhlich, sein Wortschatz waren etwa dreihundert Wörter gemischt aus polnischen Brocken, ein paar deutschen.“[2]

Redewendungen:

die Brocken hinwerfen, die Brocken hinschmeißen - aufgeben

Wortbildungen:

Bröckel, bröckeln, brockenweise

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Brocken
[1–3] The Free Dictionary „Brocken
[1] Duden online „Brocken (abgebrochenes Stück)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrocken

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Brocken“, Seite 151.
  2. Janosch: Gastmahl auf Gomera. Roman. Goldmann Verlag, München 1997, ISBN 3-442-30662-0, Seite 14.

Substantiv, n[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ das Brocken
Genitiv des Brockens
Dativ dem Brocken
Akkusativ das Brocken

Worttrennung:

Bro·cken, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈbʁɔkn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brocken (Info)
Reime: -ɔkn̩

Bedeutungen:

[1] Vorgang, bei dem etwas in unregelmäßige Stücke zerteilt, zerbrochen, gerissen (gebrockt) wird
[2] süddeutsch, österreichisch: der Vorgang, bei dem Früchte vom Strauch oder Baum gepflückt werden, der Erntevorgang

Herkunft:

Substantivierung des Verbs brocken durch Konversion/syntaktische Umsetzung

Beispiele:

[1] Opa saß in der Küche und ließ sich durch nichts beim Brocken von Brot in seinen Milchkaffee ablenken.
[2] Nach stundenlangem Brocken von Walderdbeeren bekam sie einen Hexenschuss.

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] früher bei canoo.net unter Wortbildung belegt

Substantiv, m, Toponym[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Brocken
Genitiv des Brockens
Dativ dem Brocken
Akkusativ den Brocken
[1] Der Brocken im Harz

Worttrennung:

Bro·cken, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈbʁɔkn̩]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Brocken (Info)
Reime: -ɔkn̩

Bedeutungen:

[1] der höchste Berg im Harz, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Synonyme:

[1] Blocksberg

Beispiele:

[1] Auf dem Brocken liegt schon ein halber Meter Schnee.
[1] „In unseren Breiten war das der Brocken oder Blocksberg.“[1]
[1] „Spüren wir nun einigen Sagen und Märchen nach, die sich rund um das Wesen und Wirken guter und böser Hexen, vor allem aber auch rund um den Brocken und seine Region im Hochharz ranken.“[2]
[1] „Goethe war am 10. Dezember 1777 auf den Brocken gestiegen, bei stürmischstem Wetter und gegen den ausdrücklichen Rat wohlmeinender Freunde, durch Eis und Schnee wie ein Lebensmüder.“[3]
[1] „Von den Bergen her kommt ein leichter Donner, der sich wie ein rauer Klangschorf nicht nur über den Brocken hinwegbewegt.“[4]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Brocken besteigen; auf den Brocken gehen; auf den Brocken wandern; auf den Brocken fahren; vom Brocken absteigen; vom Brocken kommen; den Brocken in der Ferne sehen; am Brocken wohnen

Wortbildungen:

Brockenbahn, Brockengarten, Brockengespenst, Brockengipfel, Brockenhexe, Brockensplitter

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1] Wikipedia-Artikel „Brocken
[1] Wikivoyage-Eintrag „Brocken
[1] Duden online „Brocken (Berg im Harz)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBrocken
[1] Lage des Brockens auf opentopomap.org (Mitte des Browserfensters)

Quellen:

  1. Wolfgang Trappe: Eichsfeld, Hexen und Geschichte. Mecke, Duderstadt 1994, ISBN 3-923453-62-0, Seite 79.
  2. Erhard Löblich: Hexenleben. Weise Frauen und Zaubereschen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2001, ISBN 3-89812-076-7, Seite 14.
  3. Thomas Wieke: Über die allmähliche Verfertigung des Harzes beim Reisen oder Was wollte Harry Heine eigentlich im Harz?. In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft. Nummer Heft 2, 1992, Seite 5-16, Zitat Seite 10.
  4. Hansi Sondermann: Hexentotentanz und andere Kriminalgeschichten. Anthologie. Mecke Druck und Verlag, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-199-3, Seite 105.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Brücken, Pocken, broken, rocken