Gastsprecher

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Gastsprecher (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, m, Einsprecher, Sprecher[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Gastsprecher die Gastsprecher
Genitiv des Gastsprechers der Gastsprecher
Dativ dem Gastsprecher den Gastsprechern
Akkusativ den Gastsprecher die Gastsprecher

Worttrennung:

Gast·spre·cher, Plural: Gast·spre·cher

Aussprache:

IPA: [ˈɡastˌʃpʁɛçɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gastsprecher (Info)

Bedeutungen:

[1] jemand, der auf einer Bühne, in einem Hörspiel oder bei der Synchronisierung eines Filmes, einer Serie und dergleichen eine Gastrolle spricht beziehungsweise einspricht

Herkunft:

Determinativkompositum aus den Substantiven Gast und Sprecher

Weibliche Wortformen:

[1] Gastsprecherin

Oberbegriffe:

[1] Sprecher

Beispiele:

[1] „Der gebürtige Hannoveraner war nach dem Krieg als junger Schauspieler nach Augsburg gekommen. Als Gastsprecher lernte Marschall nicht nur die Marionettenbühne, sondern auch Hannelore Oehmichen, die Tochter des Theaterleiters lieben.“[1]
[1] „Für dieses Werk mit den Berliner Philharmonikern und Mario Adorf als Gastsprecher erhielt der Künstler Lob von Kritikern, die mit Unterhaltungsmusik und Schlagern im speziellen sonst wenig anfangen können.“[2]
[1] „Die Serie lebt zudem von den Auftritten berühmter Gastsprecher: So lieh Frauenschwarm George Clooney dem schwulen Hund Sparky seine Stimme.“[3]
[1] „RTL sendet jeden Sonntag um 23.15 Uhr dreizehn synchronisierte Folgen der Zeichentrick-Serie. Gastsprecher sind u.a. Guildo Horn, Wigald Boning und Jenny Elvers.“
[1] „Schade, dass der gut gedachte Versuch, mit Gastsprechern dem Text zusätzlich Farbe zu geben, scheitert.“[4]
[1] „Durch die zaghafte Verwendung von Gastsprechern und Musik entsteht zwar noch kein Hörspiel, sie trägt aber zur atmosphärischen Dichte bei.“[5]
[1] „»Die drei ??? und der Super-Papagei« markierte den vorläufigen Höhepunkt einer unglaublichen Karriere: Nach einer ausverkauften Tournee quer durch die Republik hatten sich Deutschlands beliebteste Jugenddetektive die Color Line Arena in Hamburg gemietet, um ihren allerersten Fall mit Gastsprechern und einem Geräuschemacher noch einmal als Live-Hörspiel auf die Bühne zu bringen.“[6]
[1] „Schade nur, dass Axel Prahl und Farin Urlaub – die Gastsprecher des Hörbuchs von ‚Wo die wilden Maden graben‘ – nicht dabei sein werden.“[7]
[1] „Die US-Prominenz reißt sich darum, bei den Simpsons mitmachen zu dürfen, die Liste der Gastsprecher liest sich wie ein Who is Who der Popkultur: Mick Jagger war dabei und ebenso Ringo Starr, Michael Jackson, Dustin Hoffman, Paul McCartney, Sting.“[8]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gastsprecher

Quellen:

  1. Andreas Roß: „Der Lotse verläßt das Schiff“. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 29, 5. Februar 1999, ISSN 0174-4917, Seite 9.
  2. „Ich strotze vor Aktivität“. In: Salzburger Nachrichten. 22. April 1999, ISSN 1015-1303.
  3. Peter Onneken, Dietmar Pieper: Rabiate Zyniker. In: DER SPIEGEL. Nummer 33, 16. August 1999, ISSN 0038-7452, Seite 105 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  4. Konrad Heidkamp: Die Sehnsucht, die Verzweiflung, der Jazz. In: DIE ZEIT. Nummer 43, 14. Oktober 2004, ISSN 0044-2070, Seite 58 (DIE ZEIT Archiv-URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  5. Christian Bröcking: Mangel macht Stil. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7525, 27. November 2004, ISSN 1434-4459, Seite 34 (überregionale Ausgabe; taz Archiv-URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  6. Deutschlands erfolgreichste Detektive: Hörspielserie »Die drei Fragezeichen« geht mit neuem Konzept weiter. In: Nürnberger Nachrichten. 14. November 2006.
  7. Tour-Erzählungen eines Punkrockers. In: Hamburger Morgenpost. 5. März 2009, Seite 2.
  8. Sebastian Moll: Eine nette schreckliche Familie. In: Berliner Zeitung. Nummer 42, 18. Februar 2012, ISSN 0947-174X, Seite 2.

Substantiv, m, Gastredner[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ der Gastsprecher die Gastsprecher
Genitiv des Gastsprechers der Gastsprecher
Dativ dem Gastsprecher den Gastsprechern
Akkusativ den Gastsprecher die Gastsprecher

Worttrennung:

Gast·spre·cher, Plural: Gast·spre·cher

Aussprache:

IPA: [ˈɡastˌʃpʁɛçɐ]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Gastsprecher (Info)

Bedeutungen:

[1] geladener Gast, der über ein bestimmtes Thema eine Rede halten soll

Herkunft:

  • strukturell:
Determinativkompositum aus den Substantiven Gast und Sprecher
vergleiche gleichbedeutend englisches guest speaker → en sowie, für das Belgischdeutsche, niederländisches gastspreker → nl und, für das Namibiadeutsche, afrikaanses gasspreker → af

Synonyme:

[1] Gastredner

Weibliche Wortformen:

[1] Gastsprecherin

Oberbegriffe:

[1] Redner

Beispiele:

[1] „Der deutsche Verteidigungsminister Schröder stellte als zweiter Gastsprecher fest, die sowjetischen Streitkräfte seien näher an die Bundesrepublik herangerückt und befänden sich in höherer Einsatzbereitschaft denn je zuvor.“[1]
[1] „Ministerpräsident a. D. Theodor Steltzer — einer der drei Ueberlebenden des Kreisauer (Widerstands)-Kreises, war der nächste Gastsprecher.[2]
[1] „Unter den Gastsprechern hob die Bundestagsabgeordnete Professor Roswitha Wiesniewski (CDU) den Einklang ihrer Partei in der Unterstützung der Vermögensbildung vor allem für die Familie hervor; schon in Kürze seien entsprechende Gesetze zu erwarten.“[3]
[1] „Die Frohnauer Kiwanis treffen sich jeden ersten und dritten Dienstag im Monat, hören Gastsprecher und Referenten, die die verschiedenen Projekte vorstellen.“[4]
[1] „Benedikt ist nicht der erste Papst, der in der TV-Sendung spricht: Johannes Paul II. war 1987 Gastsprecher beim Wort am Sonntag.“[5]
[1] „Gastsprecher bei der Debatte wird Bruno Poncelet sein, ein belgischer Gewerkschaftler der FGTB (‚Fédération générale du travail de Belgique‘), Autor und Betreiber einer Plattform, die sich gegen die transatlantischen Abkommen einsetzt.“[6]
[1] „Verschiedene Gastsprecher skizzierten ihre Ansichten über diese lokale, aber sehr strittige Frage der Landreform.“[7]
[1] „Zahlreiche Farmer waren gestern zugegen, um den unterschiedlichsten Gastsprechern zuzuhören, darunter auch der in Namibia geborene und aufgewachsene Dr. Japie van Zyl, einer der Direktoren des Jet Propulsion Laboratory der NASA.“[8]
[1] „Gastsprecher auf der Jahreshauptversammlung war Minister Tom Alweendo, Generaldirektor der Nationalen Planungskommission.“[9]
[1] „Der vielleicht prominenteste Gastsprecher der Oracle Open World heißt Steve Jobs.“[10]
[1] „Dazu haben sicherlich auch die Gastsprecher von einigen deutschen Universitäten beigetragen, die vor allem den überregionalen Aspekt einbrachten.“[11]
[1] „‚Die unmittelbare Kommunikation mit Schulklassen und Gastsprechern von allen Kontinenten bietet den Schülern die Gelegenheit, ihr im Unterricht erworbenes Wissen in authentischen Kommunikationssituationen anzuwenden und zu festigen‘, sagt Zablatnik.“[12]
[1] „Dasselbe hat auch der Gastsprecher mit anderen Worten ausgedrückt und hinterließ dem Publikum drei Gebote zur Verbesserung des Verhältnisses zur Welt und den Mitmenschen: ‚Sei direkt‘, ‚Habe Mut‘ und ‚Traue dich, Fehler zu machen‘, gemäß dem Sprichwort ‚Fehler machen und daraus lernen ist Erfahrung‘.“[13]
[1] „Überall auf der Welt treffen sich die Mitglieder monatlich, wobei Gastsprecher sich zu tourismusnahen, aber auch allgemein wichtigen Themen äussern.“[14]
[1] „Am 14. März 1977 hielt Margaret Thatcher, damals britische Oppositionsführerin, in Zürich eine Rede. Als «erster weiblicher Gastsprecher», wie die NZZ damals frei von politisch korrektem Sprachgebrauch notierte, sprach sie vor der renommierten Zürcher Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.“[15]
[1] „Aber die Qualität der Kurse ist hoch, und es kommen viele interessante Gastsprecher an unsere Uni.“[16]

Übersetzungen[Bearbeiten]

[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gastsprecher
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGastsprecher

Quellen:

  1. WEU: Europa vor einer Periode der Unsicherheit. In: Grenz-Echo und St. Vither Zeitung. Die einzige Tageszeitung der belgischen Ostgebiete. Nummer 243, 18. Oktober 1968, Seite [Titelblatt] (Grenz-Echo Archiv-URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  2. Treffpunkt der Fabeltiere. Soirée im Rhein-Ruhr-Club. In: DER SPIEGEL. Nummer 20, 12. Mai 1949, ISSN 0038-7452, Seite 6 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  3. Wegen Steuern aus dem Häuschen geraten. In: Mannheimer Morgen. Nummer 65, 18. März 1985, Seite 15.
  4. Petra Götze: Hilfe für Kinder von den „Kiwanis“. In: Berliner Morgenpost. 23. Mai 2009, Seite 15.
  5. Wort zum Sonntag von Papst Benedikt. In: Dolomiten. Tagblatt der Südtiroler. 9. Juli 2011, Seite 21.
  6. „Betrügerei des Jahres“. In: Luxemburger Tageblatt. 20. Februar 2016.
  7. Zu wichtig, um politisiert zu werden. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 20. Dezember 2004, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  8. Dirk Heinrich: Märkte sind in Afrika und China. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 10. Oktober 2013, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  9. Stefan Fischer: Täglich heimische Produkte. Team Namibia will lokale Angebote durch mehr Konsum fördern. In: Allgemeine Zeitung Online (Windhoek, Namibia). 21. Juli 2017, ISSN 1560-9421 (URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  10. Zwischen CeBIT und Austria Center: ifabo macht sich selbst. In: Die Presse. 7. April 1997, ISSN 1563-5449, DNB 947702091.
  11. Stockerau und die Babenberger. In: Niederösterreichische Nachrichten. 12. Juli 2012.
  12. Ihre Sprachkompetenz ist jetzt besiegelt. In: Kleine Zeitung. 22. November 2013, Seite 27.
  13. Cristiana Scărlătescu: Das Goethe-Institut gibt Millennials eine Bühne. Erste „Fokus Talk“-Diskussionsreihe endet mit einem Debattenmarathon. In: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien. 5. November 2019, ISSN 1841-4346 (Onlineausgabe: URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  14. Isabelle Kürsteiner: Skal-Club Bodensee besuchte Heiden. In: St. Galler Tagblatt. 26. August 1999.
  15. Luzi Bernet: Margaret Thatcher und ihre Schweizer Schüler. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. April 2013, ISSN 0376-6829, Seite 23 (Onlineversion vom 09.04.2013: URL, abgerufen am 9. Januar 2020).
  16. Isabelle Kürsteiner: Wenn es in London Abend wird. In: Tages-Anzeiger. 8. Juli 2013, Seite 23.