Kreide
Erscheinungsbild
Kreide (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, f
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | die Kreide | die Kreiden |
Genitiv | der Kreide | der Kreiden |
Dativ | der Kreide | den Kreiden |
Akkusativ | die Kreide | die Kreiden |
Worttrennung:
- Krei·de, Plural: Krei·den
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] kein Plural: weicher, weißer Kalkstein (Hauptbestandteil Kalziumkarbonat)
- [2] ein Stück (meist gemahlene und gepresste) Kreide[1] zum Malen, Schreiben und Zeichnen
- [3] einer Kreide[2] ähnelnder Schreib- und Malstift aus anderem Material
- [4] Geologie, kein Plural: das Erdzeitalter, in dem die Kreide[1] entstand und an dessen Ende die Dinosaurier ausstarben; ihm ging der Jura voraus und es folgte ihm das Tertiär
- [5] in Redewendungen: Schulden
Herkunft:
- [1] seit dem 10. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: crîde, krîde; spätalthochdeutsch: krida; über vulgärlateinisch creda von gleichbedeutend lateinisch creta; vermutlich aus (terra) creta = „gesiebte Erde“; dann zu dem Verb cernere = sichten, sondern gebildet[1][2]
- [5] seit dem 15. Jahrhundert bezeugt; früher schrieben Krämer die Schulden ihrer Kunden mit Kreide auf eine Tafel (siehe anschreiben) [3]
Synonyme:
- [2] Schreibkreide
- [4] Kreidezeit
Gegenwörter:
- [1] Marmor, Jurakalk, Muschelkalk, Dolomit; gebrannter Kalk (Kalziumoxid), gelöschter Kalk (Kalziumhydroxid)
Oberbegriffe:
- [1] Kalkstein, Kalk
- [2] Schreibgerät, Malwerkzeug
- [4] Erdmittelalter, Erdzeitalter
Unterbegriffe:
- [1] Heilkreide, Schreibkreide
- [2] Tafelkreide, Schneiderkreide
- [3] Pastellkreide, Ölkreide, Wachsmalkreide
Beispiele:
- [1] Auf Rügen wird Kreide abgebaut.
- [2] Er warf mit der Kreide nach ihr.
- [2] „Bruno Kaletzki erstarrte, noch immer die Kreide in der Hand.“[4]
- [2] „Noby legte die Stirn in Falten und versuchte die Kreide von seinen Händen abzureiben.“[5]
- [2] „Er versuchte, sich abzulenken, reinigte Pinsel und Farbpalette, sortierte die Kreiden in eine Blechdose, nahm das Bild von der Staffelei und stellte es auf den Boden.“[6]
- [3] Er hatte seine eigenen Kreiden mitgebracht.
- [4] Am Ende der Kreide starben auch die Ammoniten aus.
- [4] „Während der Kreide dominierten Pterosaurier die Lüfte, während Haie schon im Meer unterwegs waren.“[7]
- [5] Thomas steht bei ihm mit 1000 € in der Kreide.
Redewendungen:
- [1] Kreide gefressen haben – sich nett stellen (wie der Wolf im Märchen)
- [1] vor Schreck bleich wie Kreide sein, weiß wie Kreide sein, bleich wie Kreide werden oder weiß wie Kreide werden
- [5] bei jemandem in der Kreide stehen oder verstärkend knietief in der Kreide stehen – verschuldet sein, Schulden haben
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Kreide abbauen, Kreide exportieren, Kreide verarbeiten, Felsen aus Kreide,
- [2] bunte Kreide, farbige Kreide, rote Kreide, weiße Kreide, ein Stück Kreide, mit Kreide an der Tafel schreiben
Wortbildungen:
- [1] kreidebleich, kreideweiß, Kreidefelsen, Kreideküste, Schlämmkreide, Schneiderkreide
- [2] Kreidestrich, Schreibkreide, Tafelkreide
- [4] kreidezeitlich, Oberkreide, Unterkreide
- [5] ankreiden
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] kein Plural: weicher, weißer Kalkstein (Hauptbestandteil Kalziumkarbonat)
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[2] ?
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[3] ?
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[4] ?
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- [1–4] Wikipedia-Artikel „Kreide“
- [2, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kreide“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kreide“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Kreide“
- [1, 2] The Free Dictionary „Kreide“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 537.
- ↑ Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 , Seite 710.
- ↑ Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2 , Seite 451.
- ↑ Arthur Koestler: Die Herren Call-Girls. Ein satirischer Roman. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1985, ISBN 3-596-28168-7, Seite 129. Copyright des englischen Originals 1971.
- ↑ Rainer Heuser: Ein einmaliger Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 42.
- ↑ Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 218.
- ↑ Daniel Lingenhöhl: Als Haie noch Flugsaurier fraßen. In: spektrum.de. 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018.