Vollmacht

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Vollmacht (Deutsch)[Bearbeiten]

Substantiv, f[Bearbeiten]

Singular Plural
Nominativ die Vollmacht die Vollmachten
Genitiv der Vollmacht der Vollmachten
Dativ der Vollmacht den Vollmachten
Akkusativ die Vollmacht die Vollmachten
[2] eine völkerrechtliche Vollmacht aus dem Jahr 1945

Worttrennung:

Voll·macht, Plural: Voll·mach·ten

Aussprache:

IPA: [ˈfɔlmaxt]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Vollmacht (Info), Lautsprecherbild Vollmacht (Österreich) (Info)

Bedeutungen:

[1] Recht: rechtsgeschäftlich erteilte Vertretungsmacht, also Auftrag oder Erlaubnis für eine Person, als Vertreter im Namen einer anderen Person, Organisation oder Staates zu handeln oder Entscheidungen zu treffen
[2] Schriftstück mit dem Inhalt von [1]

Herkunft:

Determinativkompositum, zusammengesetzt aus voll und Macht. Das Wort ist eine Lehnübersetzung des 14. Jahrhunderts von gleichbedeutend lateinisch plenipotentia → la[1]

Synonyme:

[1] Amtsbefugnis, Befugnis, Bevollmächtigung, Blankovollmacht, Entscheidungsbefugnis, Ermächtigung, Genehmigung, Handlungsbefugnis, Prokuration, Recht, Verfügungsbefugnis, Weisungsbefugnis
[1] bildungssprachlich: Autorisation, Carte blanche
[1] kaufmannssprachlich: Prokura
[1] rechtssprachlich: Kreditiv, Legitimation
[1] veraltet: Kommittiv, Kommissorium, Plenipotenz
[2] Erlaubnisschein, Vollmachtsurkunde

Sinnverwandte Wörter:

[1] Erlaubnis, Genehmigung, Mandat, Prokurist, Stellvertretung, Vertretungsmacht
[2] Vertrag

Oberbegriffe:

[1] Willenserklärung
[2] Urkunde

Unterbegriffe:

[1] Anscheinsvollmacht, Außenvollmacht, Bankvollmacht, Blankovollmacht, Duldungsvollmacht, Einzelvollmacht, Exekutivvollmacht, Gattungsvollmacht, Generalvollmacht, Handlungsvollmacht, Inkassovollmacht, Innenvollmacht, Kontovollmacht, Postvollmacht, Prozessvollmacht, Rechtsscheinsvollmacht, Sondervollmacht, Terminsvollmacht, Unterschriftsvollmacht, Verwaltungsvollmacht

Beispiele:

[1] Da ich krank bin und nicht selbst zur Bank gehen kann, erteile ich meinem Sohn die Vollmacht, dort für mich Geld abzuholen.
[2] Das Gericht stellte dem Sohn eine Vollmacht für seinen Vater aus.
[2] „Eine Woche später stellte Pierre seiner Frau eine Vollmacht auf den Niessbrauch aller seiner grossrussischen Güter aus, welche die grössere Hälfte seines Vermögens bildeten, und reiste allein nach Petersburg ab.“[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

Vollmacht erteilen/widerrufen, jemandem eine Vollmacht ausstellen, eine Vollmacht unterschreiben/vorlegen

Wortbildungen:

[1] Bevollmächtigung, Vollmachtsauftrag, Vollmachtsbeschränkung, Vollmachtserklärung, Vollmachtgeber, Vollmachtnehmer, Vollmachtsumfang

Übersetzungen[Bearbeiten]

[1, 2] Wikipedia-Artikel „Vollmacht
[1, 2] Duden online „Vollmacht
[1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Vollmacht“ auf wissen.de
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Vollmacht
[1, 2] The Free Dictionary „Vollmacht
[1] wissen.de – Lexikon „Vollmacht
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5, „Vollmacht“, Seite 1146
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalVollmacht

Quellen:

  1. Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2001. ISBN 3-411-04073-4
  2. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 411. Russische Urfassung 1867.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: machtvoll